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Wenn städtische Gelder verschwinden

Eine volle Ladung Dortmund-Krimi: "Die Abräumer" von Thomas Schweres. (Foto: © Grafit Verlag)
Eine volle Ladung Dortmund-Krimi: „Die Abräumer“ von Thomas Schweres. (Foto: © Grafit Verlag)

Schrottverkäufe auf eigene Rechnung, veruntreutes Geld aus der Stadtkasse: die Stadt Dortmund hatte in den vergangenen Jahren so ihre Probleme mit Mitarbeitern, die meins und deins auf recht eigenwillige Art interpretierten. Thomas Schweres führt uns in seinem zweiten Krimi „Die Abräumer“ in die Welt von dubiosen Immobiliengeschäften, korrupten Bankern und Unterschlagungen in der städtischen Verwaltung.

Die Geschichte: Michaela Schmidt erzwingt bei einem Überfall auf die Hombrucher Filiale der Sparbank die Herausgabe mehrerer tausend Euro und flüchtet mit ihrem Motorrad. Dabei kommt ihr zufällig der Reporter Tom Balzack mit seiner Lebensgefährtin in die Quere. Die Verfolgung endet in einem Waldstück. Die Bankräuberin wird erschossen neben ihrer Maschine vorgefunden, und der Reporter liegt bewusstlos neben seinem Mountainbike.

Es stellt sich heraus, dass die Bankräuberin und ihre Familie Opfer dubioser Immobiliengeschäfte geworden ist. Doch auch ihr Mann und die beiden Kinder sind verschwunden. Das hier jemand über Leichen geht, bekommen Balzack und Schüppe recht bald am eigenen Leibe zu spüren…

Sein zweiter Krimi mit dem zum Leidwesen seiner Dortmunder Dienststelle aus Gelsenkirchen stammende „Schalke-Fan“ und eigenwillige Kommissar Georg Schüppe und seinem Reporter-Pendant Tom Balzack führt den Leser in die Abgründe von Korruption und Klüngel. Schüppe steht in dem neuen Fall der kurdischer Kollege und ehemaliger SE-Kraft Amin Gültekin zur Seite. Doch Gültekins hat auch eine zwielichtige Vergangenheit.

Schweres greift hier nicht nur eine aktuelle Thematik auf, sondern gibt auf unterhaltsame Weise Einblicke in die Journalisten-Szene und die Boulevard-Presse. Auch wird speziell die aktuelle prekäre Situation für die freien Journalisten erwähnt. Er verwebt die Story mit einem kriminellem Geschehen aus dem Jahr 1999. Für die Leser und Leserinnen gut in kursiver Schrift geschrieben zu erkennen. Sie erfahren zudem im Vergleich zum „Abtaucher“nach und nach wieder etwas neues aus dem Privatleben und Vergangenheit der Protagonisten. Nicht nur für Dortmunder „Insider“ eine spannende Krimi-Lektüre für die Ferienzeit.

Nach seinem Volontariat bei Axel Springer trieb sich der in Autor Thomas Schweres als Boulevard-Journalist herum. Dabei konnte er Erfahrungen und Insiderwissen aus Polizei-und Pressearbeit sammeln, die ihm schon bei seinem ersten Kriminalroman „Die Abtaucher“ aus dem letzten Jahr zugute kamen.

Thomas Schweres: Die Abräumer

Erschienen im grafit Verlag

ISBN 987-3-89425-8

Preis: € 9,99

Gelungenes Ruhrgebiets-Krimidebüt

Der Protagonist von Thomas schweres Krimi "Die Abtaucher" hat es aus einem bestimmten Grund in Dortmund nicht leicht. (Foto: © grafit-Verlag)
Der Protagonist von Thomas schweres Krimi „Die Abtaucher“ hat es aus einem bestimmten Grund in Dortmund nicht leicht. (Foto: © grafit-Verlag)

Alle Fans von Ruhrgebiets-Krimis dürfen sich freuen. Der Essener Redakteur und Fernsehjournalist Thomas Schweres hat mit „Die Abtaucher“ sein Krimidebüt im Grafit-Verlag gegeben.

BVB-Fans müssen jetzt ganz tapfer ein. Der Protagonist des Krimis ist Georg Schüppe, genannt „Der Spaten“, ein Gelsenkirchener Schalke-Fan, der das KK 11 im Polizeipräsidium Dortmund leitet. Natürlich hat er einen schweren Stand bei seinen Kollegen. Daneben plagen ihn ständige Schmerzen im Knie, die er mit viel Voltaren betäuben muss. Sein aktueller Fall – ein erschlagener albanischer Einbrecher in einem einem Hombrucher Reihenhaus – bereitet ihm einiges Kopfzerbrechen, denn an den Tatorten von drei weiteren Morden in Essen, Herne und Österreich finden sich DNA-Spuren des getöteten Albaners. Aber alle drei Opfer starben später als der Tote in Schüppes neuem Fall. Wer und vor allem warum macht sich jemand die Mühe, diese falsche Fährte zu legen.

Hilfe bekommt der „Spaten“ unverhofft von dem Reporter Tom Balzack. Der Boulevardjournalist ist Pleite und dringend auf eine „gute Story“ angewiesen. Er kennt als Einziger einen Zusammenhang zwischen den Morden und weiß dies in der Sensationspresse zu nutzen….

Schwere zeichnet mit seiner guten Beobachtungsgabe ein detailgenaues aber ungeschöntes Bild der verschiedenen Charaktere, dem Ruhrgebietskolorit und bis hin zu den in der Geschichte eine Rolle spielenden Gegenden in Österreich oder den Niederlanden (Bereich: Den Helder) .

Als Boulevardjournalist erlaubt uns Schweres interessante Einblicke in das hart umkämpfte Geschäft im Journalismus und der Polizeiarbeit, vor allem in der aktuellen Zeit, in der der Journalismus in der Krise steckt. Jeder Journalist kämpft mit harten Bandagen um jede Story.

Die Probleme unserer Städte im Zusammenhang mit der „Globalisierung“ werden dabei nicht verschwiegen. So zum Beispiel Balkan-Prostitution oder Schutzgelderpressungen.

Besonders interessant ist, wie der Autor den Lesern die Persönlichkeit und traurige Lebensgeschichte Georg Schüppes nach und nach näher bringt. Das betrifft seine Knieverletzung aus seiner Vergangenheit während des Kosovo-Krieges sowie das traurige Schicksal seiner Tochter. So wächst das Verständnis für den unnahbaren und nicht leicht fassbare Charakter des Protagonisten.

Dieser trotz häufiger Ortswechsel verständliche und spannende Kriminalroman mit vielen Toten macht Lust auf eine Fortsetzung der Reihe.

Das 221 Seiten starke Paperback ist im Grafit-Verlag erschienen und für 9,99 Euro im Buchhandel oder als E-Book erhältlich.

ISBN 978-3-89425-445-2

Bizarre Morde im Künstlermilieu

Mit Ehemann Friedemann Grenz beschäftigt sich Gabriella Wollenhaupt mit Verbrechen im Künstlermillieu. (Foto: © Grafit-Verlag)
Mit Ehemann Friedemann Grenz beschäftigt sich Gabriella Wollenhaupt mit Verbrechen im Künstlermillieu. (Foto: © Grafit-Verlag)

Die Redakteurin und Kriminalschriftstellerin Gabriella Wollenhaupt, über viele Jahre mit ihren Romanen um die Dortmunder Journalistin mit kriminalistischen Gespür und viel Ironie Maria Grappa bekannt geworden. In den letzten Jahren hat sie zusammen mit ihrem Ehemann, den Literaturwissenschaftler Friedemann Grenz zwei spannende und informative historische Romane „Leichentuch und Lumpengeld“ sowie „Blutiger Sommer“ herausgegeben. Mit „Schöner Schlaf“hat das Duo nun ihren ersten zeitgenössischen Kriminalroman geschrieben. Bizarre Morde im Künstlermilieu weiterlesen