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Innovative Citizen – Festival für eine demokratische Technik

In der Zeit vom 30. November bis zum 3. Dezember 2017 führt das Dortmunder U zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) zum vierten Mal das Festival „Innovative Citizen“ für demokratische Technik durch. Geboten werden viele Vorträgen, Gesprächen sowie 30 Workshops zu den Themensträngen Food & Farming, Digitale Fertigung, Circular City und Textiles.

Bei „Food & Farming“ geht es unter anderem um die Problematik: Monokulturen und Pflanzenschutzmittel, Verhungernde Menschen auf der einen Seite, Ernährungskonzepte als sinnstiftende „Lebensinhalte“ bei den Industriestaaten auf der anderen Seite. In Workshops werden dann beispielsweise Lebensmittel fermentiert und mit Hilfe von Mikroorganismen nährstoffreich haltbar gemacht.

Beim Thema „Digitale Fertigung“ geht es darum, wie etwa einfache Roboter im urbanen Umfeld eingesetzt werden können oder um Workshops zum 3D-Druck.

Das Themenfeld „Circular City“ befasst sich mit sinnvollen Wiederverwertung von Rohstoffen und lädt zum mitmachen ein und bietet Perspektiven für eine lokale, kreative und lebendige Stadtgesellschaft.

Es geht uns um mehr Transparenz, Autonomie und Kontrolle der Menschen in ihrem Umfeld. Dafür wollen wir soziale Räume schaffen. Für uns sind die Menschen nicht nur passive Konsumente, sondern sind Individuen mit Kompetenzen,“ so Jürgen Bertling vom Fraunhofer-Institut (UMSICHT).

Beim letzten Themenkreis „Textiles“ geht es um alternative Wege zur Be- und Verarbeitung von Stoffen. Upcycling (scheinbar „nutzlose Abfallprodukte werden in neuwertige Produkte umgewandelt), oder die Wiedererweckung alter Techniken wie Pflanzenfärbung. Auch aktuelle Technologien wie Lasercutter und leitende Garne spielen eine Rolle.

Erwarten spannende Veranstaltungen zum "innovative citizen" (v.l.n.r.) Benedikt van Kampen (Fraunhofer-Institut), Jasmin Vogel (Dortmunder U), Patrick Jaruschowitz und Jürgen Bertling (beide vom Fraunhofer-Institut)
Erwarten spannende Veranstaltungen zum „innovative citizen“ (v.l.n.r.) Benedikt van Kampen (Fraunhofer-Institut), Jasmin Vogel (Dortmunder U), Patrick Jaruschowitz und Jürgen Bertling (beide vom Fraunhofer-Institut)

Das Wichtigste, so betonen alle Initiatoren, ist dabei eine wechselseitige Kommunikation zwischen Produzenten und Konsumenten. Die Grenzen zwischen Laien und Experten sollen überwunden werden.

Dem wird auch bei dem Festival Rechnung getragen. Am Samstag dem 2.12.2017 gibt es die „Innovative-Night“ mit viel Möglichkeiten zum Feiern und zur Kommunikation. Am Sonntag dann ein „Maker-Frühstück“.

Das Festival ist in diesem Jahr erstmals auch überregional vernetzt. So fand zum Beispiel vom 13.11. bis zum 22.11.2017 in Saragossa (Spanien) einen internationaler Ableger statt.

Die Preise für die unterschiedlichen Workshops reichen von 5,- bis 40,- Euro.

Eröffnet wird „Innovative Citizen“ am Donnerstag, den 30. November 2017 um 19:30 Uhr im Kino im U mit einem Vortrag von Timo Bäcker und Christopher Zeppenfeld zum Thema „Insekten als Proteinquelle“. Im Anschluss wird es eine Zaubershow des Team Paranormal (Philloso/Grobilyn) geben.

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zu dem umfangreichen Programm und den Preisen erhalten Sie unter www.innovative-citizen.de

Die Grenze – Ausstellung von Künstlern aus der ehemaligen UdSSR

Parallel zur Ausstellung „Sturm auf den Winterpalast“ wird auf der Ebene 6 des Dortmunder U die Wanderausstellung „Die Grenze“, ein Projekt des Goethe-Instituts Moskau, gemeinsam mit 23 Künstlerinnen und Künstler aus den ehemaligen Sowjet-Republiken. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist für die alle eine neue Zeit des Umbruchs und Neuorientierung gekommen. Unterstützt wird das Projekt vom Auswärtigen Amt.

Es geht darum, neue Perspektiven auszuloten. Deshalb sind bei diesem Projekt auch vorwiegend junge Künstler beteiligt. Es fand nach und nach ein Prozess von Vernetzungen statt.

Sie beschäftigen sich in unterschiedlichen Arbeiten, Videos und Installationen mit den facettenreichen Thema „Grenzen“ im weiteren Sinne.

Die Problematik des Grenzkonflikts um die Ost-Ukraine sind da nur ein kleiner Teilbereich. Es stellen sich die Fragen um das Grenzland Europa. Wo verlaufen die Grenzen genau zwischen Europa und Asien? Gibt es nicht vielmehr kulturelle Grenzen? Der Kurator der Ausstellung Thibaut de Ruyter (Belgien) erklärte: „Wenn wir zum Beispiel an Karaoke denken, verbinden wir es mit asiatischen Ländern.“

Wenn die Grenze hell leuchtet, treten die Akteure ins Dunkle. (v.l.n.r.) Astrid Wege, Thibaut de Ruyter und Inke Arns.
Wenn die Grenze hell leuchtet, treten die Akteure ins Dunkle. (v.l.n.r.) Astrid Wege, Thibaut de Ruyter und Inke Arns.

Astrid Wege, Leiterin der Kulturprogramme Goethe-Institut Moskau und Initiatorin der Ausstellung, berichtete beim Pressegespräch von der weiten Reise der Wanderausstellung von Beginn am 31. Januar 2017 in Moskau über die verschiedenen russischen Städte. Dabei wurden die Schwerpunkte je nach Standort verändert. So lag dieser in St. Petersburg beispielsweise auf dem Thema „Arbeitsmigration“.

Am Samstag, den 25.11.2017 um 15:00 Uhr ist vor Ort ein Vortrag von Karl Schlögel zum Thema „Grenzland Europa“ als Kontinent der wandernden Grenzen mit Phantomgrenzen im Kopf und brutalen Grenzverletzungen und Grenzverschiebungen.

Am gleichen Tag findet zudem um 15:30 Uhr eine Podiumsdiskussion mit KünstlerInnen des Ausstellungsprojektes „Die Grenze“ statt.

Führungen durch die Ausstellung werden einmal die Woche am Sonntag (ab 26.11.2017) jeweils um 15:00 Uhr angeboten.

Sonderführungen sind buchbar bis fünfundzwanzig Personen (60 € zzgl. Eintritts bez. Gruppenpreis. Ermäßigt: 40 € zzgl. Eintritts bez. Gruppenpreis.

Weitere Informationen unter info@hmkv.de

Grenzen der Fotografie ausgelotet

[fruitful_alert type=“alert-success“]Marvin Eil (Student TU Dortmund) führte durch die Ausstellung auf der Hochschuletage (1. Etage) des Dortmunder U.[/fruitful_alert]

Im Rahmen des f2 Fotofestival Dortmund widmen sich zur Zeit an verschiedenen Orten Studierende (Fotografie und Design), Fotografen und Fotojournalisten dem Thema „Grenzen“ unter verschiedenen Blickwinkeln.

In einer Kooperation zwischen dem Arbeitsbereich für Fotografie am Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft der TU Dortmund und dem Master-Studiengang Photographic Studies am Fachbereich Design der FH Dortmund entstanden spezielle Arbeiten, mit denen die „Grenzen der Fotografie“ auf unterschiedliche Weise ausgelotet wurden. Dies versuchten sie mit verschiedenen Mitteln.

Wie Marvin Eil (TU Dortmund) Ars tremonia vorab erzählte, ist die TU-Ausstellung der auf der ersten Etage des Dortmunder U in drei Sparten aufgeteilt. 1. Störungen und Irritationen 2. Zeitlichkeit und Kontrast und 3. Fotografische Realität.

Die Künstlerinnen und Künstler arbeiten dabei mit verschieden Mittel der Irritation durch Spiegelungen mit Plexiglas (auch buntes), dem fotografieren von Fotografien, experimentieren mit Belichtungen, irritierende Bewegungsaufnahmen und Foto-Negativen. Sie lassen unter anderem auch den Eindruck einer Fotografie durch Haare, Draht oder anderem vor der Kamera entstehen. Was ist Realität?

Bei seiner eigenen Arbeit mit alten schwarz-weiß Fotografien aus den 50iger bis 70iger Jahren des letzten Jahrhunderts „What‘s left?“ (Was ist Links? Stellen sich den Betrachtern unter anderem Fragen wie: „Was links und was ist rechts?“Auf den Fotos ist einiges an den Seite weiß gebleicht. Oder: „Was ist übrig geblieben und vom damaligem Kontext noch erkennbar ?“ Diese Fotografien sind alte Erbstücke und Eil hat sie auf 80 cm mal 60 cm Format gebracht. Formate und Ränder lösen sich auf.

Interessant ist die Installation „Tisch“ von Verena Wolf, die mit der Gleichzeitigkeit verschiedener Perspektiven und Dimensionen spielt und die Grenzen der zweidimensionalen Fotografie durchbricht. Bei Anja Migge werden Fotos von Verletzungen der Haut werden zur Haut selber, beziehungsweise zur Verletzung des Fotos. Das ist nur ein kleiner Einblick in die große Ausstellung.

Am Freitag, den 30.06.2017 um 17:00 Uhr ist die Eröffnung (TU) auf der ersten Etage des Dortmunder U.

Am gleichen Tag wird dann um 19:00 Uhr Werkshalle (Union Gewerbehof), Rheinische Straße 143 die Ausstellung der FH Dortmund zum Thema „Design“ eröffnet werden.

Klangkunst, Technik und Poesie

[fruitful_alert type=“alert-success“]Tina Tonagel zeigt im Dortmunder U, dass auch Maschinenästhetik ihre Reize hat.[/fruitful_alert]

Die Kölner Medienkünstlerin Tina Tonagel gestaltet vom 30.06. bis voraussichtlich 29.10.2017 das Schaufenster # 19 im Dortmunder U mit ihren motorisierten Installationen aus alltäglichen Materialien. Sie arbeitet mit verschiedenen Projektionstechniken und nutzt elektromechanische Apparaturen für ihre Installationen voll poetische Anziehungskraft. Dabei steht die Technik und Elektronik, die ihre Installationen in Gang halten, nicht im Hintergrund. Sie wird offen gezeigt und sichtbar eingebaut. So wird dem Besucher das „Ursache-Wirkungsprinzip“ anschaulich gemacht.

Das zeigt sich gleich eindrucksvoll bei der humorvoll-spielerischen Wandarbeit „Sisyphos, zum Glück“. Auf einer Hartfaserplatte gleitet unermüdlich langsam wie von Geisterhand eines von vier Kästchen auf und ab. Wie die mythologische Figur, die als Strafe immer wieder einen Felsblock einen Berg hinauf wälzen muss, der kurz vor dem Erreichen des Gipfels wieder nach unten stürzt. Die technische Funktionsweise ist für den Betrachter offen zu sehen.

Bei ihrer zweiteiligen Arbeit „Andere Monde, andere Rubriken“ zeigen eine poetische Leichtigkeit, wobei die liebevoll gestalteten zugrunde liegenden elektronischen Leitungen offen zu sehen sind. Auf weißen lackierten Spanplatten sind verschieden große, weiße Muffinförmchen aus Papier angebracht, die auf kleinen Motoren sitzen sich dauernd im Kreis drehen. Die Kabel, auf der Rückseite verbaut, sind aber nicht zu sehen. Nur ein paar LEDs lassen durch ihr Blinken ahnen, dass die feine Kupferbahnzeichnung tatsächlich für Strom sorgt und im Hintergrund der Ästhetik ein konkreter Schaltplan steht.

Ein besonderes Klangerlebnis bietet die „Komposition für selbstspielende Triangeln“. Neunzehn Triangeln in sechs verschiedenen Größen und Tonarten werden über elektronische Impulse von kleinen sogenannten Hubmagneten angespielt.

Die Künstlerin zeigt hier auch ihre Fähigkeiten als Programmiererin. Sie hat die polyphone Komposition für diese spezielle Klanginstallation auch selbst komponiert.

Es ist ihr Anliegen, die scheinbar raue Maschinenästhetik und ihre Funktionsweise sichtbar für das Publikum zu machen und gleichzeitig ihre Klarheit und Schönheit zu verdeutlichen.

Weitere Informationen zum Begleitprogramm zur Ausstellung erhalten Sie unter www.tinatonagel.de

Junges Medienfestival mit Profi-Tipps

[fruitful_alert type=“alert-success“]Das Feedback-Team hofft auf große Resonanz auf die Workshops. (Foto: © Katrin Pinetzki)[/fruitful_alert]

Zum zweiten Mal findet vom 29.06. 2017 bis zum 02.07.2017 auf der UZWEI (Etage für kulturelle Bildung) im Dortmunder U das junge Medienfestival „FEEDBACK“ statt. Beteiligt sind viele Organisatoren und Unterstützer wie etwa das Kulturbüro Dortmund, Die „Young Dogs“, die LAG Kunst und Medien, das junge Team oder die “filmothek der jugend nrw“.

Junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren können hier ihre (multi)-medialen Arbeiten präsentieren, besprechen und sich Tipps und Feedback von Profis holen. Es wurden über 70 Filme (bis 5 Minuten), Fotos oder Multimedia-Werke eingereicht. Ein großer Zuspruch und viel Sichtungsarbeit. Außerdem wird ein umfangreiches Workshop- und Rahmenprogramm geboten. „Wir haben das Pressegespräch extra so früh angesetzt, damit sich möglichst viele für unser tolles kostenloses Workshop-Programm anmelden können,“ erklärte die Leiterin der UZWEI, Mechthild Eickhoff.

Da gibt zum Beispiel es einen Drehbuch Animationfilmworkshop, für das extra das Studio Kidscam aus Belgien anreist, einen Drehbuchworkshop, eine Veranstaltung zu Medienbilder, Fotografie oder zur Siebdrucktechnik. Ekkehard Freye vom Dortmunder Schauspielensemble führt in das Spiel vor der Kamera ein. Anmeldungen zu den Workshops und mehr Infos zum Programm unter: www.feedback-medien.de/workshops

Außerdem gibt es noch Hop-On-Angebote, für die keine Anmeldung notwendig ist. Dazu gehören am Freitag eine experimentelle Fotoaktion, im Rahmen von DrehMomente, eine Greenscreen-Aktion, wo die BesucherInnen wie Schauspieler in Phantasiewelten (z.B. Harry Potter) eintreten können oder eine Generator-Instagram Challenge, bei der ein Generator auf Knopfdruck Zufallskombinationen von drei speziellen Attributen auswirft. Die Teilnehmer müssen in zehn Minute die Aufgabe kreativ in Form eines Boomerang-Clips lösen.

Zum ersten Mal wird auch ein Schulprogramm ab Klasse 9 angeboten. Sie können zwischen Stop-Motion-Animation oder Camera Acting (Schauspielkunst) wählen.

Bei DrehMOMENTEN NRW können die Filme der Jungen Menschen an einem Wettbewerb teilnehmen, die von Jurys gesichtet werden und Preise gewinnen können. Die Preisverleihung in verschiedenen Alterskategorien findet am Freitag, den 30.06.2017 im Kino im U (Erdgeschoss) statt. Eine besondere Preisverleihung auf der Ebene UZWEI statt. Unter dem Titel „Täuschend Echt“- Special 2017 werden auch die zum Special eingereichten Fotos (Thema Manipulation in Fotos) präsentiert. Um 18:00 ist die Preisverleihung.

Ein umfangreiches Angebot wartet auf junge kreative Menschen, die sich austauschen und orientieren wollen.

Faszinierende Welt der Zahlen und Daten

[fruitful_alert type=“alert-success“]Zahlen, Daten, Fakten visuell aufbereitet. Edwin Jacobs, Direktor des Dortmunder U, freut sich auf eine spannende Ausstellung.[/fruitful_alert]

Aus unterschiedlichen Blickwinkeln wird beim Ausstellungsfestival „Womit rechnest du?“ vom 20. Mai bis 3. September 2017 die faszinierende Welt der Zahlen und Daten auf der 6. Etage im Dortmunder U mit gleich drei voneinander unabhängigen Ausstellungen beleuchtet. Dieses neue Format ist das erste Projekt unter der neuen Leitung von U-Direktor Edwin Jacobs.

Die Ausstellungen „Matheliebe“ (Kurator Georg Schierscher, ehemaliger Mathelehrer aus Lichtenstein), „Match Maker“ (Geert Mul) und „Fulldome“ (Medienlabor kiU der FH Dortmund / Leitung:Harald Opel) wollen den Besuchern bei freiem Eintritt die Schönheit und die Mathematik im alltäglichen Leben näher bringen und im wahrsten Sinne „begreifbar“ machen. „Die Besucher im Dortmunder U sollen nicht passiv Betrachter sein, sondern ein aktiver Teil der künstlerischen Performance sein,“ so Jacobs. Es geht um Kunst als interaktives Erlebnis.

Ein großes Anliegen ist ihm die Kooperationen mit anderen Partnern. In diesem Fall mit der Fachhochschule Dortmund, TU Dortmund und ausländischen Museen. Neue technologischen Entwicklungen sollen einbezogen und erfahrbar gemacht werden.

Der Titel „Womit rechnest du?“ zeigt, das den Erwartungen der Besucher und deren Rückmeldungen eine große Bedeutung zugemessen wird. Die Ausstellung „Matheliebe“ kann man spielerisch und unbefangen interaktiv die spannende Welt der Mathematik, die unseren Alltag durchdringt, entdecken und begreifen. Aufgeteilt ist die Ausstellung in acht Themenfelder. Spannenden Fragen werden beantwortet und erstaunliche Geheimnisse gelüftet. So geht es unter anderem um die Zahl Pi, dem Symmetrie-Begriff, den „Vielflächnern“. Objekte können auch angefasst werden und knifflige Aufgaben gelöst werden.

Der niederländische Medienkünstler Geert Mul hat schon lange mit digitalen Techniken und Bildanalyse-Software experimentiert. Die aus Archiven und Sammlungen werden von ihm in „Match Maker“ mit digitalen Mitteln in neue Beziehungen gesetzt. Es entstehen Videos, Fotografien, Installationen und audiovisuelle Performances. Die Besucher der Ausstellung haben die spannende Möglichkeit, durch Bewegungen oder akustische Reize selber Einfluss auf Veränderungen der Bilder zu nehmen. Interessant ist die sich auf dem Boden befindende, aus neun Videoprojektionen bestehende „Library of Babel“ (Bibliothek von Babel). Wenn man die Projektionen betritt, erweckt man bis zu 100.000 verschiedene Bilder zum Leben, die sich jeweils neu zu kaleidoskopischen Mustern und Strukturen formieren.

Die dritte Ausstellung „Fulldome“ beeindruckt schon als sieben Meter breite und fünf Meter hohe weiße Kuppel. Wenn man den dunklen Raum betritt, befinden sich auf dem Boden mehrere bequeme Liegemöglichkeiten. Die Besucher erwartet dann eine audiovisuelle 360 Grad-Projektion. Von der Deckenkuppel scheinen aus der Schwärze Wassertropfen auf den Betrachter herab fallen zu wollen. Sie zerfallen , vermehren sich und werden zu perfekten Kreisen. Dann erscheinen virtuelle Tänzer, deren Bewegungen als mathematische Sinuswellen helle Spuren auf der Kuppel hinterlassen, die sich kreuzen und füllen die Schwärze der Kuppel mit jeder Bewegung an, bis sie sich in der Gischt einer Meeresbrandung verlieren. Das Gefühl mitten im Geschehen zu sein, stellt sich für die Besucher ein.

Hinter dem vermeintlichen Chaos stehen berechenbare mathematische Funktionen aus Kreisberechnungen, Kreisteilungen, Wellenfunktionen, Sinusfunktionen und unendlichen, irrationalen und transzendenten Zahlen. Die Technologie dahinter zeigt die faszinierenden Möglichkeiten für heute und der nahen Zukunft.

Das Ausstellungsfestival wird im View um 18:30 Uhr eröffnet. (Einlass ist u m 18:00 Uhr).

Begrüßung durch Edwin Jacobs (Direktor Dortmunder U)

Vorwort: Prof. Dr. Wilhelm Schwick (Rektor FH Dortmund)

Einführung: Prof Dr. h.c. Ursula Gather (Rektorin TU Dortmund)

Um 21:00 Uhr ist die Performance „Die Mathematik der Liebe“ – Dr. Hannah Fry vorgesehen.

Weitere Informationen unter www.dortmunder-u.de

Bühne frei für das Kunstlabor

[fruitful_alert type=“alert-success“]Die Leiterin der UZWEI, Marion Eickhoff, setzt sich schon mal in Pose.[/fruitful_alert]

Es ist etwas los auf der UZWEI im Dortmunder U, der Etage für kulturelle Bildung. Dort finden zur gleichen Zeit zwei Ausstellungen mit interessanten Konzeptionen statt. Die eine Ausstellung „ArtLab“ (01. April – 25. Juni 2017) verwandelt einen Teil der Etage in eine Art Labor, wo kleine und große BesucherInnen angeregt werden, sich selbst kreativ mit den angebotenen verschiedenen Kunstutensilien auszuprobieren. Die Labor-Arbeitsplätze wurden von elf KünstlerInnen und Partner im U, darunter auch ein Praktikant, entwickelt Die Szenografie stammt von Simone Wanzke und Lena Wesholowski. Es geht bei dem Projekt nicht um ein perfektes Endergebnis, sondern um den künstlerischen Prozess. Bestenfalls nimmt der Besucher viele Anregungen mit nach Hause. Schon der Eingangsbereich ist durch einen lockeren Fächervorhang einladend eingerichtet und weist auf eine im sonnigen Gelb gehaltenen Rampe. Die von einer kompetenten Jury ausgewählten elf elf Stationen bieten verschiedene Angebote. Die BesucherInnen können sich zum Beispiel „Blendwerk“ (Tabea Sieben und Claudia Terlunen) an Licht-und Schattenspielen mit dem Einsatz von bunten Folien und verschiedenen Gegenständen ausprobieren. Sie können auch an einem besonderen Tisch mit den „Tanzenden Händen“ Mut zum Zeichnen finden. Es gibt auch die Möglichkeit für die Fans von Animationsfilmen, bei „Die Puppe erträumt den Schmetterling“ (Anna Hilfrich) sich eigene Animationsfiguren zu bauen und Einblicke zu bekommen, wie so ein Trickfilm entstehen kann. Spannend für Musikfreaks sind die Soundspiele zwischen Stift und Plattenspieler. Instagram-Takeover in einem eigens eingerichteten Fotostudio wird sicher von jugendlichen BesucherInnen gut angenommen. An einer überlebensgroßen „Zaubertafel“ werden viele Zeichen, Geheimsprachen und Hieroglyphen Platz haben. Mitten im Raum steht eine helle Kunstvitrine mit offenen Fächern, in der Kunstwerke getauscht oder einfach abgelegt werden können.

Etwas Besonderes haben sich auch das Jugendprojekt YOUNG DOGS und das Kino im U mit einer Kinostation ausgedacht. Sie bieten an, sich die vielen in der UZWEI entstandenen Filme anzusehen und fünf davon als Lieblingsfilme auf einem Wahlzettel mit einem Kreuzchen auszuwählen. Am 2. Juli 2017 werden die Sieger im Rahmen eines Wunschkinos gezeigt. Eröffnung ist am Freitag, den 31. März 2017 um 18:00 Uhr auf der UZWEI.

Die zweite Ausstellung „Urban Blind Date“ ist eine spannende Werkschau. Achtzehn Schülerinnen und Schüler aus der Dellwig- und der Kielhornschule haben sich während eines Schuljahres wechselseitig, wie bei einem Ping-Pong Spiel, diverse Fotos, Kunstwerke und Zeichnungen in einem Paket hin und Herr geschickt. Die Post aus der jeweils anderen Schule haben sie künstlerisch weiter bearbeitet und wieder zurück geschickt. Die Fotografin Etta Gerdes unterstützte die eine, die bildende Künstlerin Dagmar Lippok die andere Schülergruppe. Die bearbeiteten Fotografien, Stop-Motion -Clips, Zeichnungen und Minimalereien sind auf der UZWEI bis zum 23. April zu sehen. Zur Eröffnung am 31. März um 11:00 Uhr treffen auch die beteiligten SchülerInnen der beiden Schulen erstmals aufeinander.

Nach den guten Erfahrungen mit diesem Projektformat soll demnächst auch ein künstlerischer Austausch dieser Art von mit Jugendgruppen in Europa statt finden. Das ganze soll im Rahmen des EU-Projekt „SmART places“ vom Dortmunder U in Angriff genommen werden.

Jahresbilanz und Ausblick im Dortmunder U

Freuen sich auf ein spannendes Jahr 2017 im Dortmunder U: (v.l.n.r.) Regina Selter (Museum Ostwall), Edwin Jacobs (Direktor Dortmunder U) und Kurt Eichler (Geschäftsführer Kulturbetriebe).

Bei der Pressekonferenz am 10.02.2017 zog der Geschäftsführer der Kulturbetriebe Kurt Eichler zunächst eine positive Bilanz nach sechs Jahren Vollbetrieb im Dortmunder U.

Das Kunst- und Kulturzentrum inzwischen ist ein fester Bestandteil und eine prägende Landmarke für Dortmund und die Region mit internationaler Signalwirkung geworden,“ so Eichler. Besonders freut ihn, dass fast die Hälfte der Besucher (46%) unter 29 Jahre alt ist. Einige davon werden „Wiederholungstäter“ und kommen gerne wieder. „Die Zufriedenheit steigt,“ erklärte Eichler.

Eine besonders große Resonanz beim Publikum erfreut sich derzeit die MO-Ausstellung „Ich bin eine Kämpferin“ – Die Frauenbilder der Niki de Saint Phalle“. „Wir wollen die verschieden Facetten dieser rebellischen Künstlerin zeigen,“ erläuterte die stellvertretende Direktorin Regina Selter. Im Rahmen des Frauenfilmfestivals Dortmund/Köln findet am 05.04.2017 in Kooperation ein Symposium zum Thema „Trauma, Subjekt- und Körperkonzepte“ statt. Seinen Bekanntheits- und Wirkungsgrad steigern konnte das Dortmunder U mit den sieben Ebenen unterschiedlicher Ausrichtung vor allem auch durch die WDR-Doku „Geheimnis Dortmunder U“ im letzten Jahr. Das Millionen-Projekt „smArtplaces“ der EU kooperiert das mit neun europäischen Partnern. Gemeinsam suchen sie nach Konzepten zur Publikumsentwicklung im digitalen Zeitalter. Einen besonderen Preis bekam das Dortmunder U mit der Auszeichnung als „Europäische Kulturmarke des Jahres“. Das Niveau des Vorjahres konnte mit 137.332 Besuchern im Vergleich zu dem Vorjahr gehalten werden.

Mit einem Neustart und Umbruch geht es im Jahr 2017 weiter. Der neue Direktor Edwin Jacobs setzt auf Partizipation, Kooperation und verlässliche Qualität. Eine Kooperation mit der Volkshochschule kann er sich auch gut vorstellen. „Die Menschen sind das Wichtigste, wofür wir arbeiten. Wir wollen das Beste anbieten, um uns in der Stadtgesellschaft zu verankern. Dazu gehört mindestens eine Top-Ausstellung im Jahr,“ erklärte Jacobs.

Inspiration von Jugendlichen erhält das Kino im U ab Frühling 2017. Die Jugendlichen sollen Dokumentarfilme aussuchen und mit dem Kinopublikum in Dialog treten.

Die kulturelle Bildungsarbeit und gute Zusammenarbeit mit der TU-Dortmund ist von großer Bedeutung und gehört zu den Stärken des Dortmunder U. Nirgendwo sonst gibt es auf ein so breites Bildungsangebot für junge Menschen auf einer einzigen Etage. Kunst nicht nur beobachten, sondern auch mitmachen, so soll das Motto sein. Partizipation ist ja schon in Teilen gelebte Praxis auf der UZWEI. So gibt es Formate wie „Schnittstelle“ zwischen Museum Ostwall und UZWEI, das Festival „Innovative Citizen“ oder etwa das junge Medienfestival „Feedback“. Der Geist des Mitmachens soll das ganze Haus erfassen. Das U bietet auf den verschiedenen Ebenen das ganze Spektrum vom kreativen Workshops bis hin zu analogen oder digitalen kunstwissenschaftlichen Projekten. Das U möchte sich mit seiner Sammlung und seinen Angeboten dynamisch und breiter aufstellen. Eine Ausstellung zum Thema Kohle ist geplant.

Mit dem Sommerfest am 26. August 2017 und weiteren verschiedenen Aktionen wird der Außenbereich auch 2017 wieder einbezogen. Die Gastronomie in Form des Moog wird durch panUrama am Westrand zum „Moog-Garden“ als eine grüne Oase erweitert.

Näheres zu dem umfangreichen Programm und andere Informationen erhalten sie unter www.dortmunder-u.de

Fünfte Schnittstelle zelebriert den Augenblick

Am Freitag, den 10. Juni 2016 zeigen acht Kunstvermittler den Besuchern des Dortmunder U von 18 Uhr bis Mitternacht einen besonderen Zugang zu speziellen Kunstwerken. Zum ersten Mal öffnen alle Etagen des Dortmunder U.

Im Mittelpunkt der „Schnittstelle“ stehen die Aktionen rund um acht Kunstwerke. So verwandelt Aladina Okeric den transformierten Fernseher von Nam Jun Paik in eine Zufallsbegegnungstätte. Statt in einen Fernseher zu blicken, sollen sich zwei Besucher für eine gewisse Zeit in die Augen schauen.

Mehr zum Mitmachen ist die Aktion Sven Tölle. Denn das abstrakte Bild von K.G. Götz aus dem Jahre 1954 reizt sicher einige zum Kommentar „Kann ich auch“. Mittels Zeichenblatt oder Tablet können die Besucher das auch unter Beweis stellen. Wer will, kann sich sein elektronisches Kunstwerk per Mail auch zuschicken lassen.

Kurzführungen unter dem Titel „Shortcuts“ geben Einblicke in die Ausstellungen. „RAZZMATAZZ“ vom Dortmunder Musiker und Künstler-Netzwerk „Rekorder“ füllt die Räume des Museums Ostwall mit einer Vinyl-Soundcollage zwischen Lauscherei und frischen Beats. Die Inneneinrichter von „Neue Bude“ zeigen im Pop-up-Store im Foyer des Museums die schönsten Interior-Designs aus Skandinavien, die das Shoppingherz nicht nur für den Augenblick höher schlagen lassen.

Auf der Ebene 6 ist die Sonderausstellung „Diether Roth: Schöne Scheiße. Dilettantische Meisterwerke“ nicht nur die Bühne für den slammenden Rainer Holl, sondern birgt die Chance, mit den Kuratorinnen der Ausstellung über ihre Arbeit zu sprechen.

Die UZWEI_Kulturelle Bildung zeigt die Ausstellung „Das Portrait. Jugendlichsein 2016“ und nutzt den AUGENBLICK für das Medienfestival „Feedback“. Vom 9. bis 12. Juni werden auch am Abend der „Schnittstelle“ Filme und Fotografien der 15- bis 25-jährigen Kreativen gezeigt; an einer offenen Druckstation kann jeder selbst den Augenblick auf Taschen, Papier oder T-Shirts festhalten. „Feedback“ ist eine Plattform für medienbegeisterte Jugendliche und Junge Erwachsene bis 25 Jahre. Am 10. und am 11. Juni finden Workshops rund ums Filmen, Fotografieren, Social Media und Medienberufe statt.

Der HMKV zeigt auf der Ebene 3 die Ausstellung „Whistleblower & Vigilanten. Figuren des digitalen Widerstands“ sowie auf der Ebene 6 die Videoinstallation von Hito Steyerl: Factory of the sun.

 

Der Eintritt zur Schnittstelle #5 am Freitag, 10. Juni beträgt 4 Euro.

Das Bier, die Kunst und das U

Das Motiv der Ausstellung in seiner vollen Pracht.
Das Motiv der Ausstellung in seiner vollen Pracht.

Pünktlich zum 500. Jubiläum des Reinheitsgebotes präsentiert das Dortmunder U auf der 6. Etage bis zum 01. Mai 2016 die Ausstellung „Dortmunder Neu Gold – Kunst, Bier & Alchemie“. Das ehemalige Gär- und Kellerhochhaus der Dortmunder Unionbrauerei beschäftigt sich sich auf künstlerische Art mit dem Thema Bier, das lange Zeit zum Dortmunder Dreiklang Kohle, Bier und Stahl gehörte.

In der Ausstellung lernt man nicht, wie man Bier braut, auch wenn Hopfen und Malz verführerisch im Eingangsraum steht. „Es geht um die Transformation beim Gären“, erklärt Kurator Stefan Riekeles. Das bedeutet, es entsteht etwas ganz Neues. Das ist sicherlich auch ein gutes Stichwort für den U-Turm, denn auch hier soll etwas Neues entstehen, nämlich eine Art Kraftwerk für Kunst.

Bier hat Künstlerinnen und Künstler schon immer inspiriert. Von Stillleben mit Bier, über Werbeplakate bis hin zur Dokumentation der Folgen von zu hohem Bierkonsum reicht die Palette. Der Biermönch ist ebenfalls zu finden wie Bierbäuche aus Silikon, ästhetisch schöne Werbeplakate stehen im Kontrast zu Bildern von Alkoholleichen. Passend dazu steht in der Mitte der Ausstellung ein typisch deutsches Wohnzimmer in Gelsenkirchener Barockoptik, dessen Fernseher pausenlos Bierwerbung sendet. Hier in der Ausstellung kann der Besucher also über sein Verhältnis zu Bier und dem Bierkonsum in all seinen Facetten nachdenken.

Passend zur Ausstellung gibt es auch ein Jubiläumsbier. Die Sonderabfüllung in der Ein-Liter-Bügelflasche gibt es im Museumsshop für 4,90 € käuflich zu erwerben. Das Restaurant „Zum Goldenen U“ und das „EMIL“ werden das Bier ebenfalls im Ausschank haben. Mit der Eintrittskarte erwerben die Besucher gleichzeitig die Möglichkeit, ein Glas des Dortmunder Jubiläumsbieres zu probieren (bei entsprechendem Alter) und das Brauereimuseum in der Steigerstraße zu besuchen.

Mehr Infos zu den Sonderveranstaltungen finden Sie unter www.dortmunder-neugold.de