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Fotografischer Blick auf die Nordstadt in der Galerie im Depot

Seit sieben Jahren mischen die Nordstadtblogger den Stadtteil auf und zeigen neben den dunklen Seiten auch die bunten Seiten des Viertel. Und von den bunten Seiten hat die Nordstadt jede Menge zu bieten. Jetzt präsentieren fünf Fotografinnen und Fotografen vom 06.06.2019 bis zum 29.06.2019 unter dem Titel „Blickwechsel“ über 56 Bilder mit Motiven aus der Nordstadt in der Galerie im Depot.

Aus der unglaublich riesigen Anzahl von Bildern musste sich das Organisationsteam um Alexander Völkel auf eine kleine Auswahl beschränken. Die Bilder von Wolf-Dieter Blank, Klaus Hartmann, Leopold Achilles, Carmen Körner und Alex Völkel sind thematisch geordnet und zeigen unterschiedliche Blickwinkel der Nordstadt.

Ein besondere Kombination von Alt und Neu hängt gleich zu Beginn der Ausstellung. Hier hat Völkel versucht alte Fotografien aus der Nordstadt im ähnlichen Blickwinkel wie im Original zu fotografieren. So entsteht ein unmittelbarer Vergleich von Nordstadtimpression von vor 100 Jahren und heute. Der Wandel wird klar sichtbar. Die alten Fotos stammen aus der Sammlung vom Nordstadtblogger und Heimatforscher Klaus Winter, der auch am 16. Juni 2019 um 19 Uhr in einem Vortrag die lebhafte Gastronomie am Steinplatz wieder zum Leben erwecken wird.

Wolf-Dieter Blank, Klaus Hartmann, Leopold Achilles, Carmen Körner und Alex Völkel zeigen fotografische Arbeiten. (Foto: © Sascha Fijneman)


Wolf-Dieter Blank, Klaus Hartmann, Leopold Achilles, Carmen Körner und Alex Völkel zeigen fotografische Arbeiten. (Foto ©: Sascha Fijneman)

Die Besucher erleben die schönen Seiten wie den Dortmunder Hafen, die Feste in der Nordstadt, das religiöse Leben, aber auch weniger schöne Dinge wie „Problemhäuser“ oder rechtsextreme Umtriebe, die im Mord an Mehmet Kubaşık gipfelten.

Es heißt ja, Bilder erzählen eine Geschichte. Die Nordstadtblogger haben es in der Ausstellung perfekt umgesetzt. Zu jedem Foto gibt es auch einen QR-Code, der zu einem weiterführenden Artikel oder einem Video weiterleitet. Smartphones sind in dieser Ausstellung also ausdrücklich erwünscht.

Die Vernissage ist am 06.06.2019 um 19 Uhr. Es sprechen unter anderen Journalistik-Professorin Dr. Wiebke Möhring von der TU Dortmund zum Bedeutung des lokalen Online-Journalismus und Fatma Karacakurtoglu (Train of Hope) zur Bedeutung der Nordstadtblogger für die Akteure in der Nordstadt.

Die Ausstellung findet im Rahmen von „Depot stellt vor“ statt und der Eintritt ist frei.

Weitere Infos gibt es bei den Nordstadtbloggern unter www.nordstadtblogger.de

Ergänzte Kunstwerke

Eine Einladung zum Weben stellen Helene und Anna Spät aus.
Eine Einladung zum Weben stellen Helene und Anna Spät aus.

Kunstwerke und Ausstellungsgegenstände sind doch „fertig“ oder nicht? Der Künstler kommt nicht ins Museum und malt noch einen Pinselstrich und der Stuhl aus der Biedermeierzeit bleibt so wie er ist. Bei der Betrachtung der Kunstwerke kann man sich natürlich noch etwas dazu denken, sie in einen bestimmten Kontext rücken oder neu kombinieren. Einfach mal den Blick wechseln. Das haben Studierende des Studiengang Szenografie und Kommunikation der Fachhochschule Dortmund unter der Leitung von Professorin Nora Fuchs getan. Herausgekommen ist die Ausstellung „Blickwechsel“, die vom 25. September bis zum 19. Oktober im Museum für Kunst und Kulturgeschichte zu sehen ist.

Der alte Webstuhl von 1670 bekommt Gesellschaft von einem neuen. Helene und Anna Spät machen eine Art Performance. Sie wollen so oft wie möglich vor Ort sein und weben bzw. die Besucher weben lassen.

Mit dem Gewicht des Geldes beschäftigt sich Xiaoyu Wang bei dem Ausstellungsstück einer Geldwaage. Ihre Arbeit „21 g“stellt aber auch die philosophische Frage: Wieviel wiegt die Seele? In Experimenten hatte der amerikanische Arzt MacDougall „herausgefunden“, dass die Seele eines Menschen 21 Gramm wiege.

Von 21 Gramm zu 59,5 Kilo. Das ist der jährliche Verbrauch an Fleisch  jedes Jahr pro Person in Deutschland. Katharina Kluczny präsentiert uns das Ergebnis in Gips, lebensecht modelliert und bemalt. Das alles vor einem großformatigen Gemälde eines Marktstandes aus dem 16. Jahrhundert mit allerlei verführerisch angebotenen Geflügel.

Zwei weitere Arbeiten behandeln auf völlig unterschiedliche Weise das Platzproblem im Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Emine Güner fügt in ihrem Kurzfilm „Minus 1“ noch zwei virtuelle Etagen an, die sie mit Klebeband visualisiert. Jannik Göpfert zeigt in einem „Platzhalter“ Gemälde, die zur zeit im Depot liegen, also nicht gezeigt werden können. Denn das Museum für Kunst und Kulturgeschichte hat zwar 50.000 Exponate, davon werden aber nur 5 Prozent gezeigt.

Insgesamt gibt es im Museum 13 Kunstobjekte, die von den Studierenden „erweitert“ wurden. Um den Besuchern den Weg dorthin zu zeigen, gibt es Marker: Augen. Die Augen sollen zeigen, dass hier ein Blickwechsel stattgefunden hat.