Preisgekrönte Pressefotos im Depot

Foto v.li. Pressechef des World Press Photo Wettbewerbs Karl Lundelin, Wolfgang Bödeker aus der Kommmunikationsabteilung der DEW21 und Geschäftsführerin des Depots Claudia Schenk präsentieren das World Press Photo of the year des Dänen Mads Nissen/Scanpix/Panos Pictures. Sein Bild zeigt ein homosexuelles russisches Paar in einer intimen Situation in ihrem Zuhause in Moskau. (Foto: © Anja Cord)
Foto v.li. Pressechef des World Press Photo Wettbewerbs Karl Lundelin, Wolfgang Bödeker aus der Kommmunikationsabteilung der DEW21 und Geschäftsführerin des Depots Claudia Schenk präsentieren das World Press Photo of the year des Dänen Mads Nissen/Scanpix/Panos Pictures. Sein Bild zeigt ein homosexuelles russisches Paar in einer intimen Situation in ihrem Zuhause in Moskau. (Foto: © Anja Cord)

Zum vierten Mal macht die World Press Photo Ausstellung Station im Kulturort Depot. Vom 30. Mai bis zum 21. Juni können die preisgekrönten Fotos namhafter Fotografen in der großen Halle besichtigt werden. Auf 145 Fotos sind spektakuläre Aufnahmen der wichtigsten Ereignisse des letzten Jahres zu sehen.

Seit 58 Jahren zeichnet die World Press Photo Foundation in diesem internationalen Wettbewerb die besten Fotos und Serien in den Kategorien General News, Spot News, Contemporary Issues, Daily Life, Portraits, Nature, Sports und Long-Term Projects aus. 41 Fotografen aus 17 Ländern wurden dieses Jahr prämiert.

Hauptziel der World Press Photo Foundation ist die Förderung professioneller Pressefotografen. Ein weiteres Anliegen ist die Auseinandersetzung mit den Themen des letzten Jahres und deren fotografische Umsetzungen. Die Erfahrung zeigt, dass die Besucher, egal ob Laien oder Profis vor den ausgestellten Fotos ins Gespräch kommen. Über Inhalte der Bilder und Serien, Lebenssituationen, politische Verhältnisse, technisches Verständnis und vieles mehr. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die stärksten Bilder sich nicht nur mit den Top-Nachrichten der Schlagzeilen befassen, sondern viele Zwischentöne zeigen, den Betrachter zum genauen Hinsehen verführen.
So ist zum Beispiel die Arbeit des Belgiers Tomas van Houtryve/ VII für Harper’s Magazine verstörend. Er fotografierte in den USA Menschenansammlungen mit einer extra dafür angeschafften Drohne, alltägliche Situationen, analog zu in Meldungen aus dem Jemen und Pakistan beschriebenen Drohnenangriffen auf wehrlose Menschengruppen, bei Hochzeiten, Beerdigungen oder Sportveranstaltungen. Abgelenkt durch die Ästhetik der Fotos, erschließt sich die Analogie erst durch die Bildlegende.

Eine durch alle Zeiten wichtige Fragestellung ist die Glaubwürdigkeit der Pressebilder. Seit zwei Jahren, erklärt der Pressechef der Foundation Karl Lundlin, müssen die teilnehmenden Fotografen neben dem in der Presse veröffentlichten Foto auch die RAW-Datei (vergleichbar mit einem Negativ) des Bildes einreichen, um jede Manipulation am Foto auszuschließen bzw. die angewandten Bearbeitungen sichtbar zu machen. In 20 Fällen lehnte die Jury Fotos ab und schloss sie vom Wettbewerb aus, da die Eingriffe in das Originalmaterial als zu gravierend betrachtet wurden.

Claudia Schenk, Geschäftsführerin des Depots, erwartet wie in den letzten Jahren um die 5.000 Besucher in der hochkarätigen Wanderausstellung. Sie weist darauf hin, dass besonders Schulklassen willkommen sind. Im Rahmenprogramm der Ausstellung können sie u. a. mit Hilfe eines Fragebogens erarbeiten was die Pressefotografie ausmacht, wie eine Nachricht zur Nachricht wird oder wie ein Bild in die Nachrichten gelangt.

Als weiteren Tipp weist sie auf mehrere Sondertermine hin:

Am 30 Mai um 16h führen die Fotografen Peter Lutz und Jan Schmitz durch die Ausstellung. Beide haben ihr Studio im Depot.
Die Führung kostet 6 € / 4€

Täglich von Donnerstag, dem 11.6. bis 17. 6. 17h, zeigt das sweetSixteen Kino den Film „Das Salz der Erde“, eine beeindruckende Dokumentation des Fotografen Sebastiao Salgado.

Am 12.6. hält der Dortmunder Fotograf Pascal Amos Rest einen Vortrag über seine Arbeit. Er zeigt einige seiner Projekte und erläutert das journalistische Arbeiten für u.a. Magazine wie Stern und Focus. Der Eintritt ist frei.

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