Inhouse – Multikulti in einem ehrenwerten Haus

Mit einer kleinen Verzögerung startete am 26. Oktober 2019 im Schauspielhaus Dortmund die Tanzperformance „Inhouse“ mit einer Mischung aus folkloristischem Tanz, Spielszenen und Spitzenballett im Schauspielhaus. Unter der Regie und künstlerischen Leitung von Monica Fotesco-Uta erarbeiteten zahlreiche KünstlerInnen und Tanzgruppen verschiedenster Nationen eine unterhaltsame Aufführung.

Zum Auftakt tanzten die Jugendlichen des Vereins „Romano Than“ einen traditionellen Tanz der Roma. Die Figuren der Jungen erinnerten an kunstvollen Schuhplattler, während die Mädchen ihre farbenprächtigen Röcke schwangen. Der Tanz war die Einleitung zu häufig wechselnden Szenerien. Als Rahmenhandlung wurde die Geschichte einer Hausgemeinschaft erzählt, die sich durch verschiedenste Nationalitäten kennzeichnet. Es wohnen Koreaner, Italiener, Spanier, Deutsche und Argentinier und weitere Nationalitäten Wand an Wand. Sie bilden im kleinen Kosmos eines Hauses die Vielfältigkeit unserer Welt und auch unseres täglichen Umfeldes ab. „In den eigenen vier Wänden“ prägen sich die nationalen Eigenheiten aus, im Kontakt zur Außenwelt sind jedoch Verständnis und Kompromissbereitschaft für die unterschiedlichen Vorlieben gefragt. Tanzeinlagen vom argentinischen Tango über Ballett, peruanische Tänze bis zum Steptanz bilden das tänzerische und musikalische Korsett für die diversen Spielsequenzen. Durch verschiedene Wendungen in den einzelnen Geschichten finden sich am Ende alle zur gemeinsamen Tanzparty bei Giovanni in der Pizzeria um die Ecke ein. Dort hält zuvor allerdings Barbesitzer Giovanni in der Rolle des „Paten“ noch eine kleine Audienz ab. Danach wenden sich alle dem Vergnügen zu.

Monica Fortesco-Uta und Georgios Kormanos zeigten mit den anderen Tänzerinnen und Tänzern einen  bunten Strauß an unterschiedlichen Stilen. (Foto: © Anja Cord)
Monica Fortesco-Uta und Georgios Kormanos zeigten mit den anderen Tänzerinnen und Tänzern einen bunten Strauß an unterschiedlichen Stilen. (Foto: © Anja Cord)

Tänzerisch durchaus interessant, waren die kurzen Dialoge der Spielszenen leider etwas flach. Es gab zwar witzige Formulierungen, die auch einige spontane Lacher beim Publikum hervorriefen, das Textbuch wäre jedoch noch ausbaufähig beziehungsweise die Interpretation der Sketche müsste pointierter sein, um wirklich zu zünden.

Der letzte Tanz gehörte der ehemaligen Primaballerina des Dortmunder Balletts Monica Fortesco-Uta. Sie zeigte einen wundervollen Pas de deux mit Georgios Kormanos. Damit setzte sie einen hochklassigen Schlusspunkt hinter die Aufführung.

Mitwirkende des internationalen Abends waren: Amigo Tango, die Ballettschule „La Pointe“ Hoskins, „Change“, LWL Klinik Dortmund, Color Peru, Dance in Dance out“, FFHaus, Etnia y Folclor Colombia, Experimentalensemble Kulturbrigaden, Kharisma Dewi, Misterio del Sur, Julia Pferdekamp und Romano Than e.V.

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