Ars tremonia

Dortmund als Ankerplatz für Johann Sebastian Bach

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Im Pianohaus van Bremen, Hansastraße 7 in Dortmund, fand am 26. November 2025 die Buchpräsentation „Dortmund – eine Bachstadt“ in einem passenden Rahmen statt. Wie schon Reinoldikantor Drengk in seinem schriftlichen Grußwort erwähnte, wäre dieses Buch ohne die beharrliche Recherche und die tiefe Verbundenheit zur Dortmunder Musikgeschichte von Gerhard Stranz nicht möglich gewesen.

 

Präsentation und Würdigung

Zu Beginn gab es eine Kostprobe von Daniel Friedrich Eduard Wilsings „Drei Fugen für das Pianoforte – Fuge 1, B-Dur“, die Stanislava Ovdiischuk am Klavier live und leidenschaftlich darbot. Es folgte die Begrüßung durch den Gastgeber, Maximilian van Bremen. Nach Dank und Würdigung der ihn unterstützenden Helfer fand die Übergabe der Chronologie an Stadtdirektor und Kulturdezernenten Jörg Stüdemann statt.

 

Wilsing und die Bach-Tradition

Anschließend erzählte Gerhard Stranz lebendig einige Geschichten zum Leben des Hörder Komponisten Eduard Wilsing. Dessen Wirken leider nicht angemessen wahrgenommen wurde. . Ebenfalls beleuchtet wurde die bedeutende Rolle seines Urgroßvaters Johann Gottlieb Preller (Kantor der Dortmunder Marienkirche) für den Zugang zu den Werken von J. S. Bach sowie dessen Verbindung etwa zur Familie Mendelssohn Bartholdy. Eduard Wilsing hatte aufgrund seiner Nähe zu den Werken von J. S. Bach (sowie Mozart und Beethoven) einen ganz eigenen Zugang zu dessen Musik gefunden und diese bearbeitet. Eines der bekanntesten Werke von Bach, das Weihnachtsoratorium, wurde bei spärlicher Beleuchtung kurz eingespielt, was die Anwesenden atmosphärisch in die damalige Zeit versetzte.

Gerhard Stranz bei der Veranstaltung.
Gerhard Stranz bei der Veranstaltung.

 

Musikalische Ausblicke

Nach Statements von Jörg Stüdemann und Markus Beul (Violoncello, Dortmunder Philharmoniker) gab es zum Abschluss noch ein musikalisches Intermezzo am Cello von Alexandra Althoff mit „Bach pur – Cello Suite No. 3 – Prélude“ von J. S. Bach. Als Zugabe spielte die junge Stanislava Ovdiischuk am Klavier noch Edvard Griegs „Carneval Op. 19 Nr. 3“.

 

Was nun erwartet wird

Nun wartet Wilsings Oratorium „Jesus Christus“ auf eine Neuherausgabe und Aufführung. Seine Bearbeitungen der Fünften und Neunten Sinfonie für vier Hände lassen auf eine spannende „verdichtete Fassung“ hoffen. Auch das wiedergefundene doppelchörige „Laudate Domnum“ (das einzig erhaltene Werk von Johann Gottlieb Preller) wartet auf seine Erstaufführung.

Freunde dieser Musik dürfen gespannt sein.