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Journalismus als Graphic-Novel

Die Titelseite von "Weisse Wölfe". (Cover: ©  CORRECT!V/PULS)
Die Titelseite von „Weisse Wölfe“. (Cover: © CORRECT!V/PULS)

Das Schauspielhaus zeigt bis zum 26. Juni 2015 in seinem Foyer eine ungewöhnliche Ausstellung. David Schraven präsentiert die Ergebnisse seiner Recherchen im rechtsextremen Milieu in Form des Comics (oder Graphic-Novel). Die Zeichnungen wurden von Jan Feindt erstellt. Der Titel der Ausstellung lautet „Weisse Wölfe“.
Was steckt hinter der Mordserie der NSU und warum töteten sie auch in Dortmund? Schraven, Mitglied des Recherchebüros CORRECT!V, wollte es herausfinden. Durch seine Nachforschungen traf er auf einen Aussteiger aus der rechten Szene, der ihm einige Informationen über die Struktur der gewaltbereiten Neonazis gab. Sie organisieren sich in kleinen autonomen Zellen, die europaweit vernetzt sind. Der Rassenhass ist ihre gemeinsame Basis.
Die Bilder von Feindt sind schwarz-weiß gehalten und vermutlich bewusst sehr grob gehalten. Es sind keine Charakterzeichnungen von bestimmten Figuren, denn der rechte Terror hat nicht nur ein Gesicht.
Diese Ausstellung ist nötig und wichtig, vor allem in Dortmund. Wie sagte Friedrich Küppersbusch bei der Ausstellungseröffnung: Er möchte nicht in einer Stadt wohnen, in der Feiermärsche für einen Ermordeten zugelassen werden, nur weil sie so nahe an der Autobahn liegt.

Weisse Wölfe
224 Seiten
CORRECT!V/PULS
ISBN-10: 3981691709
ISBN-13: 978-3981691702
15 €