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Kein freakiges Instrument

Valérie Hartmann-Claverie präsentierte am 29. Oktober 2015 im Konzerthaus Dortmund in der Reihe „Musik für Freaks“ ein eher ungewöhnliches Instrument: Das Ondes Martenot. Die „Martenot Wellen“, wie das Instrument übersetzt heißt, ist ein elektronisches Musikinstrument aus den 20er Jahren. In diesen Jahren gab es mehrere Erfindungen von Musikinstrumenten, von denen aber nur das Theremin und eben das Ondes Martenot die Zeit überdauerten.

Nachdem die Zuschauer ungewohnterweise auf der Bühne Platz nehmen durften, spielte Hartmann-Claverie nicht nur einige kurze Stücke auf dem Instrument, sondern erklärte auch die Herkunft und die Funktionsweise. Vielleicht könnte man das „Ondes Martenot“ als einen der frühen Vorläufer der analogen Sythesizer bezeichnen, denn gespielt wird das Instrument über eine Klaviatur. Der Musiker kann den Klang durch elektronische Filter verändern oder die unterschiedlichen Lautsprecher aktivieren oder deaktivieren.

Das Instrument war zu seiner Zeit natürlich sehr modern. So ist es nicht verwunderlich, dass vor allem moderne französische Komponisten sich auf dieses Instrument stürzten wie Olivier Messiaen, Charles Koechlin oder André Jolivet. Heute gibt es ebenfalls Komponisten, die für dieses Instrument schreiben wie beispielsweise Tristan Murail. Ein Spieler des Ondes Martenot kommt aus dem Pop- und Rockbereich: Johnny Greenwood. Der Gitarrist der Band „Radiohead“ hat dieses Instrument in einigen Liedern der Band eingesetzt.

Ein gelungener, wenn auch etwas zu kurzer, Abend, um dieses faszinierende Instrument kennenzulernen. Ein schöner Auftakt der Reihe.