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Zurück vom Titicacasee

Bis zum 08. November 2020 hatten die Künstlerinnen und Künstler der Dortmunder Gruppe die Gelegenheit genutzt, mit eigenem und fremden Material gemeinsam Kunstwerke zu schaffen (wir berichteten). In Zeiten von Corona war das gemeinsame Arbeit auch ein weg, um ein wenig aus der Isolation zu kommen. Der Austausch untereinander hatte 2020 durch die beiden Lockdowns sehr gelitten. Die Idee einer gemeinsamen thematischen Arbeit, wobei jede/r Künstlerin und Künstler autonom für sich arbeitete war geboren und manifestierte sich in der Ausstellung „Urlaub am Titicacasee“, die am 18. Oktober im Torhaus Rombergpark startete.

Zu Beginn nahm jeder der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler Material aus seinem Atelier mit. Somit entstand quasi eine künstliche Insel im Torhaus. Aus diesem Material konnte sich jede/r bedienen.

Was ist entstanden? Da der Titicacasee sehr stark verschmutzt ist, gab es einige Arbeiten, die sich mit dem Thema der Umweltverschmutzung beschäftigten. Andere KünstlerInnen erkundeten die Natur wie die Bildhauerin Pia Bohr beispielsweise, die aus nicht benutzten Holzstücken und anderen Materialien eine Schlange fertigte. Rosa Fehr-von Ilten widmete ihre Arbeit den Fröschen des Sees. Lutz Kemper entschied sich für den Condor, wobei unklar ist, ob er vielleicht nicht die deutsche Fluggesellschaft meint. Wenn alles nicht hilft, brauchen wir einen Notausgang, dachte sich Monika Pfeiffer und erschuf einen.

Ein Blick in die entstandenen Kunstwerke vom "Urlaub am Titicacasee".
Ein Blick in die entstandenen Kunstwerke vom „Urlaub am Titicacasee“.

Eindrucksvoll ist auch der Schamane von Roul Schneider, der sitzend auf die Erleuchtung wartet. Die Ureinwohner spielten auch bei mancher KünstlerIn eine Rolle.

Wolfgang Schmidt bezog die Besucher, die ins Torhaus kamen, in sein Kunstwerk sein. Sie könnten seine markante Figur eigenhändig bemalen.

Wer jetzt sagt: Schade, die Ausstellung hätte ich gerne gesehen, den kann ich beruhigen. Zumindest virtuell wird es möglich sein die Entwicklung des ganzen Projektes mitzuverfolgen. Denn es wird ein Film erscheinen, der die Prozesse in Zeitraffer noch einmal entstehen lässt. Mehr Informationen dazu auf der Seite http://www.torhaus-rombergpark.de/

Urlaub am Titicaca-See oder Kunst entsteht vor Ort

Ab heute zeigen die Dortmunder Künstlerinnen und Künstler der Dortmunder Gruppe die Ausstellung „Urlaub am Titicaca-See“ im Dortmunder Torhaus. Doch diese Ausstellung ganz anders als die anderen, denn es gibt diesmal keine fertigen Kunstwerke zu sehen, sondern es ist mehr ein „work in progress“. Die Ausstellung erinnert auch an den 2004 verstorbenen Put Pevic, der ein gleichnamiges Bild präsentiert hatte. Die Entwicklung ist zu sehen bis zum 08. November 2020.

Corona hat alle Künstler stark getroffen. Die Einschränkungen des Lockdowns und der weiteren Beschränkungen hat für viele Einkommensverluste gesorgt. Musiker konnten keine Konzerte mehr geben, Schauspieler nicht mehr Theater spielen und die bildenden Künstler? Sie konnten zwar weitere in ihren Ateliers arbeiten, doch Ausstellungen waren nicht mehr oder nur stark eingeschränkt möglich.

Was also tun als Grafiker, Maler, Bildhauer? Urlaub am Titicaca-See? Bei der finanziellen Notlage der meisten Künstlerinnen und Künstler sicherlich ein unrealistisches Ziel. Daher hat man den See quasi ins Torhaus geholt und auf der Seefläche ein temporäres Atelier geschaffen. Jeder teilnehmende Kreative durfte zwei Listen Material aus seinem Atelier mitnehmen, was für jeden zugänglich ist. Dieses Material steht auf dem „See“ wie die künstlichen Inseln auf dem realen See, auf denen die Ureinwohner in Bolivien wohnen.

Nein, das ist kein Künstlerflohmarkt. Mit diesem Material arbeiten die Künstlerinnen und Künstler der Dortmunder Gruppe quasi live an neuen Arbeiten.
Nein, das ist kein Künstlerflohmarkt. Mit diesem Material arbeiten die Künstlerinnen und Künstler der Dortmunder Gruppe quasi live an neuen Arbeiten.

Diese Art von Ausstellung ist auch eine Antwort auf den Vorschlag: Dann macht doch alles online. Was bei manchen Formaten sicherlich eine gute Alternative ist, funktioniert bei der bildenden Kunst nur sehr eingeschränkt. Es ist sicherlich interessant virtuell durch ein Museum zu gehen, das man wegen den Reisebeschränkungen oder den hohen Reisekosten nicht besuchen kann. Doch im echten Leben vor einem Kunstwerk zu stehen, ist doch etwas anderes. Deshalb entsteht jetzt Kunst vor Ort durch die Akteure: Künstlerinnen und Künstler sowie Besucher. Denn zu den Öffnungszeiten des Torhauses werden zwei bis drei der Kreativen anwesend sein.

Die Öffnungszeiten des Torhauses sind dienstags bis samstags 14 bis 18 Uhr und sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr.

Der Durchgang zur aktuellen Ausstellung wird wöchentlich aktualisiert und da es sich um eine Ausstellung in Progress handelt wöchentlich aktualisiert. Er bietet mit zunehmenden Aktualisierungen die Möglichkeit zur ‚Zeitreise‘. Die Adresse im Internet lautet: www.torhaus-rombergpark.de