Schlagwort-Archive: Tita Tonagel

Klangkunst, Technik und Poesie

[fruitful_alert type=“alert-success“]Tina Tonagel zeigt im Dortmunder U, dass auch Maschinenästhetik ihre Reize hat.[/fruitful_alert]

Die Kölner Medienkünstlerin Tina Tonagel gestaltet vom 30.06. bis voraussichtlich 29.10.2017 das Schaufenster # 19 im Dortmunder U mit ihren motorisierten Installationen aus alltäglichen Materialien. Sie arbeitet mit verschiedenen Projektionstechniken und nutzt elektromechanische Apparaturen für ihre Installationen voll poetische Anziehungskraft. Dabei steht die Technik und Elektronik, die ihre Installationen in Gang halten, nicht im Hintergrund. Sie wird offen gezeigt und sichtbar eingebaut. So wird dem Besucher das „Ursache-Wirkungsprinzip“ anschaulich gemacht.

Das zeigt sich gleich eindrucksvoll bei der humorvoll-spielerischen Wandarbeit „Sisyphos, zum Glück“. Auf einer Hartfaserplatte gleitet unermüdlich langsam wie von Geisterhand eines von vier Kästchen auf und ab. Wie die mythologische Figur, die als Strafe immer wieder einen Felsblock einen Berg hinauf wälzen muss, der kurz vor dem Erreichen des Gipfels wieder nach unten stürzt. Die technische Funktionsweise ist für den Betrachter offen zu sehen.

Bei ihrer zweiteiligen Arbeit „Andere Monde, andere Rubriken“ zeigen eine poetische Leichtigkeit, wobei die liebevoll gestalteten zugrunde liegenden elektronischen Leitungen offen zu sehen sind. Auf weißen lackierten Spanplatten sind verschieden große, weiße Muffinförmchen aus Papier angebracht, die auf kleinen Motoren sitzen sich dauernd im Kreis drehen. Die Kabel, auf der Rückseite verbaut, sind aber nicht zu sehen. Nur ein paar LEDs lassen durch ihr Blinken ahnen, dass die feine Kupferbahnzeichnung tatsächlich für Strom sorgt und im Hintergrund der Ästhetik ein konkreter Schaltplan steht.

Ein besonderes Klangerlebnis bietet die „Komposition für selbstspielende Triangeln“. Neunzehn Triangeln in sechs verschiedenen Größen und Tonarten werden über elektronische Impulse von kleinen sogenannten Hubmagneten angespielt.

Die Künstlerin zeigt hier auch ihre Fähigkeiten als Programmiererin. Sie hat die polyphone Komposition für diese spezielle Klanginstallation auch selbst komponiert.

Es ist ihr Anliegen, die scheinbar raue Maschinenästhetik und ihre Funktionsweise sichtbar für das Publikum zu machen und gleichzeitig ihre Klarheit und Schönheit zu verdeutlichen.

Weitere Informationen zum Begleitprogramm zur Ausstellung erhalten Sie unter www.tinatonagel.de