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Künstlerische Zweierbeziehung

 

Die Arbeit von Frans van Tartwijk lautet "Dief", Acryl unf Wasserfarbe auf Papier auf Holz, 2011
Die Arbeit von Frans van Tartwijk lautet „Dief“, Acryl und Wasserfarbe auf Papier auf Holz, 2011

Es gibt einige berühmte Beispiele: Frida Kahlo und Diego Rivera, Paula Becker und Otto Modersohn. Manchmal gibt es Künstler auch im Doppelpack. Was passiert, wenn beide Partner künstlerisch aktiv sind? Inspiriert man sich gegenseitig? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es? Diesen Fragen geht die Ausstellung „Artist Sweethearts“ im Dortmunder Künstlerhaus nach, die seit dem 25. April läuft und bis zum 14. Juni 2015 zu sehen ist. Elf Künstlerpaare stellen ihre Werke aus.

„Es durften keine Gemeinschaftsarbeiten dabei sein“, erklärte Kurator Cornelius Grau, „ansonsten war die Ausschreibung relativ frei gehalten. Grau interessierte die Frage:Wie arbeiten Paare zu- oder miteinander? Die elf ausgewählten Paare bieten den Zuschauern die Möglichkeit, sich selbst auf die Suche nach einer Antwort zu begeben. Laut Aussage von Grau hat sich kein homosexuelles Paar gemeldet. Dass Künstlerbeziehungen auch von temporärer Natur sein können, zeigte sich darin, dass sich ein Paar während der Vorbereitung zur Ausstellung getrennt hatte.

Im großen Raum im Erdgeschoss haben zwei Paare ihren Platz gefunden. Wobei die Videoarbeit von Susanne Kutter bereits im Treppenhaus zu sehen ist. Hier geht es ihr um die Zerstörung von Idylle. In ihrer Arbeit „I will kill you anyway“ von 2015 verwandelt sie eine harmlose Neonleuchtschrift wie sie zu Werbezwecken gebraucht wird, in eine tödliche Botschaft. Ihr Freund, Markus Willeke, malt Bilder in unterschiedlichen Formaten, aber immer direkt, ohne Korrekturmöglichkeiten.

Daneben sind Werke von Torben Laib und Madelaine Christin Leroy aus Kiel zu sehen. Laib hat eine Klanginstalltion (Reflex (Wo ist das Mikro versteckt?) von 2105 die mit knisternden Aluminumschnipseln arbeitet, Leroy verwandelt Fahrradschläuche in eine Installation, die in den Raum greift. Dabei verwandelt sie das Material, so dass etwas Neues entsteht.

Auch ein Paar aus den Niederlanden ist dabei. Guda Koster schafft durch ihre Arbeit mit Formen und Mustern neue Sehgewohnheiten in ihren Installationen, Photographien und Skulpturen. Frans van Tartwijk hingegen setzt seinen Fokus auf die eher peinlichen Momente im Leben. Betrunkene, tanzende Nackte malt er mit schnellem Pinselstrich.

Susanne Maurer, die auch in einer Einzelausstellung in der Galerie ART-Isotope zu sehen ist, zeigt ihre Landschaftsbilder, während ihr Partner Marc Taschowsky eine Art abstrakter Portraits malt.

Im selben Raum zeigen Michel Aniol und Meike Kuhnert ihre Arbeiten. Aniol präsentiert mit „Draft for an Okziriental Lounge“ eine Installation, die die Entstehung einer neuen Weltkultur durch die Globalisierung zum Thema hat. Kuhnert benutzt für ihre Malerei alltägliche Stoffe, die sie auf Keilriemen spannt und als Malfläche benutzt.

Auch im Keller gibt es etwas zu sehen und zu hören. Mandy Krebs und Marko Schiefelbein zeigen Videoarbeiten.

Die Künstlerpärchen sind:

Michel Aniol und Meike Kuhnert

Pascal Aperdannier und Anne Paschvoß

Klaus Erich Dietl und Stephanie Müller

Guda Koster und Frans van Tartwijk

Mandy Krebs und Marko Schiefelbein

Susanne Kutter und Markus Willeke

Torben Laib und Madeleine Christin Leroy

Katharina Maderthaner und Christian Schreckenberger

Susanne Maurer und Marc Taschowsky

Kihyu Park und Florian Rosier

Abstrakte Landschaftsmalerei

Susanne Maurer, Februar #5, 2014, 95x90 cm
Susanne Maurer, Februar #5, 2014, 95×90 cm

Die Landschaftsbilder von Susanne Maurer stehen auf der Grenze zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Wären nicht Horizonte erkennbar, man könnte ihre Werke für reine abstrakte Malerei halten. Doch die Künstlerin benutzt geschickte Farbcodierungen, um so beim Betrachter die Landschaften entstehen zu lassen. Zu sehen sind ihre Bilder vom 19. April bis zum 22. Mai 2015 in der Galerie ART-isotope.

Was macht eine Landschaft aus? Zunächst einmal die Farben. Dunkelgrün steht für Wald, hellgrün für Wiese, Felder sind gelb und das Meer ist blau. In den Schulatlanten haben wir diese Farbgebung kennengelernt. Einen ähnlichen Farbcode benutzt Susanne Maurer in ihren Werken, so dass uns die Farbgebung vertraut vorkommt. Trotzdem sind es keine „echten“ Landschaften, die vorher fotografiert oder skizziert wurden, um im Atelier auf Leinwand verewigt zu werden. Die Landschaften entstehen nur im Auge des Betrachters.

Zudem gibt es zwei Besonderheiten. Zunächst einmal arbeitet sie fast immer mit quadratischen Leinwänden, was unsere Sehgewohnheiten von Landschaft entgegenläuft. Denn das bekannte Landschaftsformat (landscape) ist meist 4:3 oder 16:9, also querformatig. Darüber hinaus spielt die Künstlerin mit der Position des Horizonts. Anders als bei der klassischen Landschaftsmalerei ist bei ihr der Horizont schon einmal sehr dominant oder kaum zu sehen. Dennoch bleibt der Horizont oft für den Betrachter als wichtiger Bezugspunkt erhalten.

Maurer, die ihren Bildern ausschließlich Monatsnamen gibt,  benutzt für ihren Malstil Elemente der Street-Art oder Graffiti-Kultur. So verwendet sie großflächige Lasuren, die sie erneut mit Farben übermalt. Maurer setzt viel auf Farbwirkung, sie arbeitet beispielsweise mit den Komplementärkontrast (rot-grün) und benutzt seit neuestem auch fluoreszierende Farben.

ART-isotope

Wilhelmstraße 38

Öffnungszeiten: Sonntag, Montag, Dienstag und Freitag von 14:30 – 19:30 Uhr.