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Hits von Berlin bis Hollywood

[fruitful_alert type=“alert-success“]Nicht nur Simone Kermes und Roland Kaiser hatten ihren Spaß, sondern auch die vielen Besucher des Konzerthauses. (Foto: © Bülent Kirschbaum)[/fruitful_alert]

Eine große musikalische Spannbreite für das Publikum bot „Berlin-Mailand-Hollywood“ mit der Sopranistin Simone Kermes und dem Special Guest Roland Kaiser am Sonntag Nachmittag im Rahmen des Klangvokal Musikfestivals in Dortmund. Der passende Ort dafür war das Dortmunder Konzerthaus.

Musikalisch begleitet wurde das Konzert von der in den verschiedenen Musikrichtungen bewanderte Neue Philharmonie Westfalen unter der souveränen Leitung von Eckhart Wycik.

Sie zeigten ihr Können egal ob bei der Opernmusik von Georg Friedrich Händel (1685-1759) oder später Schlager von Roland Kaiser und Udo Jürgens, Filmmusik von John Williams (Indiana Jones), John Barry (1898-2011) „Jenseits von Afrika“ oder am Ende die Musical-Hits von George Gershwin (1898-1937) und Leonard Bernstein (1918-1990).

Das Konzert war in verschiedene musikalische Abschnitte aufgeteilt. Zunächst konnte Simone Kermes mit ihrer klaren Sopranstimme ihr Können bei den italienischen Opernarien von Nicola Antonio Porpora (1686-1768), Gaetano Donizetti (1797-1848) bis zu Giuseppe Verdi (1813-1901) beweisen. Sie meisterte die schweren Koloraturen mit einer ihr eigenen Leichtigkeit. Zudem fand sie auch Zeit, das Publikum zu animieren und mit ihm zu kommunizieren, sowie ihre festliche Kleidung mehrfach zu wechseln.

Der zweite Abschnitt nach der Pause war dem Schlager gewidmet. Kermes sang im Duett mit Roland Kaiser den auch aus dem Fernsehen bekannten Song „Alles was du willst“ (Roland Kaiser). Ihre Koloraturen lockerten den Song auf erfrischende Weise auf.

Als Hommage an Udo Jürgens sang Roland Kaiser begleitet von einem dreiköpfigen Background-Chor dann ein Arrangement bekannter Hits wie etwa „Aber bitte mit Sahne“, „Ehrenwertes Haus“, „Griechischer Wein“ oder „Ich war noch niemals in New York“.

Dann folgte die Hollywood-Filmmusik. Von „Herr der Ringe“, eine besondere Interpretation von Simone Kermes des Hits „Over the Rainbow“ (Harold Arlen, Wizard of Oz) bis hin zu „Jenseits von Africa“. Gefühlvoll wurde es mit „Summertime“ aus „Porgy and Bess“ von George Gershwin (1898-1937) und bei „Glitter and Be Gay“ aus „Candile“ von Leonard Bernstein.

Am Ende begeisterten Kermes und Kaiser das Publikum mit der im Duett gesungenen Version des Hits „Warum hast du nicht Nein gesagt“.

Drama beim Liederabend

Ein Energiebündel auch bei einem Liederabend. (Foto: © B. Kirschbaum).
Ein Energiebündel auch bei einem Liederabend. (Foto: © B. Kirschbaum).

Still auf der Bühne stehen und Lieder singen ist nicht ihre Sache: Simone Kermes überzeugte beim Liederabend am 11. Juni 2015 im Orchesterzentrum NRW an der Brückstraße nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch durch Mimik und Bewegung. Das Publikum spürte sofort: Simone Kermes ist pure Energie.

Auch wenn die Symbiose von Raum , Publikum und Sängerin in den ersten Liedern noch nicht da war, spätestens ab dem „Erlkönig“ wurde Kermes richtig warm. Die Koloratursporanistin brachte viel Dramatik und Zauber in das Lied. Man spürte förmlich wie sie die Handlung mitlitt.

Kermes bot in ihrem Programm so etwas wie eine kurze Geschichte des Kunstliedes, ihre Auswahl umfasste Purcell (Frühbarock) bis hin zu Richard Strauss. Ein Schwerpunkt ihres Konzertes waren die italienischen Komponisten wie Bellini, Rossini oder Donizetti.

Der Höhepunkt des zweiten Teil war meiner Meinung nach das Lied von John Eccles (1672-1735) „Restless in thoughts“ , Kermes sang es sehr emotional. Das ganze Konzert wurde sie kongenial begleitet durch Riccardo Rocca am Klavier.

Simone Kermes gab insgesamt vier Zugaben. Neben zwei Opernarien von Donizetti sang sie zur Überraschung etwas „modernes“, nämlich „Lili Marleen“. Der Rausschmeisser war „Lascia ch’io pianga“, Händels berühmte Arie aus „Rinaldo“.

Kermes gab ein abwechslungsreiches Konzert und war mit ihrer extrovertierten Art für den einen oder anderen vielleicht Zuhörer ungewohnt. Doch der begeisterte Applaus für diese außergewöhnliche Sängerin am Ende zeigte, dass Kermes auch die Dortmunder mit ihrer Art begeistert hatte.