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Klaviermusik vor dem Großen Krieg

Rainer Maria Klaas bei seinem Vortrag im Pianohaus van Bremen.
Rainer Maria Klaas bei seinem Vortrag im Pianohaus van Bremen.

1914 – der Ausbruch des Ersten Weltkrieges oder des Großen Krieges, wie er auch genannt wird, jährt sich zum hundertsten Male. Das Pianohaus von Bremen lud zu den Tagen der Klaviermusik am 01. und 02. März den Konzertpianisten und Klavierdozenten Rainer Maria Klaas ein, der am Sonntag, dem 02. März den Vortrag „1914 – Klaviermusik am Vorabend des großen Krieges“ hielt.

 

Kann man die Spannung des Jahres 1914 an der Musik erkennen? Nein, denn das Jahr 1914 begann genauso unspektakulär oder unheilvoll wie die Jahre davor. Der Erste Weltkrieg hätte auch einige Jahre vorher oder einige Jahre später ausbrechen können.

 

Die Musik in diesem Jahr zeigte sich jedenfalls sehr abwechslungsreich. Spätromantiker trafen auch Impressionisten, einige Komponisten begannen erste Schritte Richtung Atonalität zu machen.Strawinskys „Sacre du printemps“ hatte ein Jahr zuvor für ordentlich Furore gesorgt, um es mal vorsichtig auszudrücken.

 

Ahnten die Komponisten etwas? Nein, die Auswahl an Klaviermusik, die Klaas mitbrachte und auch vorspielte, lies nichts von dem Schrecken erahnen, dass das alte Europa in den kommenden vier Jahren in Blut, Schutt und Asche verwandelte. Und die Auswahl von Klaas war groß: Von  Emile Blanchet über Erik Satie oder Lili Boulanger bis hin zu Frank Bridge, Max Reger oder Alexander Skrjabin. Bis auf eine Ausnahme: Claude Debussy komponierte ein „Berceuse héroique“ ein heroisches Wiegenlied an die Belgier. Doch da war natürlich das Kind schon in den Brunnen gefallen und die Deutschen hatten Belgien angegriffen und besetzt.

 

Ähnlich wie bei den bildenden Künstlern, hier ist August Macke oder Franz Marc zu nennen, gab es auch unter den Komponisten Opfer zu beklagen wie beispielsweise Rudi Stephan, der 1915 in Galizien fiel.

 

Die Musikstücke zeugten noch einmal vom Glanz des alten Europa, der „Belle Époche“, der schönen Epoche, deren Schönheit sich auf den Feldern von Verdun und anderswo in Blut und Tod verwandelte.

 

Ars tremonia sprach im Vorfeld des Vortrages mit Rainer Maria Klaas.

Wochenende im Zeichen des Klaviers

Zwei Vorträge, ein Konzert und ein Kurs für Pianisten: Am 01. und 02. März finden im Pianohaus van Bremen (Hansastr. 7-11) die „Tage der Klaviermusik“ statt.

 

Mit Carl Phillip Emanuel Bach beschäftigt sich der Vortrag von Michael Rische am 01. März um 16:30 Uhr. Dem Komponisten, der Impulse für das Zeitalter der Klassik gesetzt hat, wird auch musikalisch gehuldigt. Um 18 Uhr findet ein Kozert statt. Neben Rische spielt auch Rainer Maria Klaas. Zu hören wird sein C.P.E. Bach: Concerto für Piano solo C-Dur Wq. 112/1, Largo aus dem Concerto F-Dur für zwei Klaviere Wq.46 und . Concerto d-moll Wq.22 für Klavier und Orchester.

 

Am 02. März wird dem Ausbruch der Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren gedacht. Unter dem Titel „1914 — Klaviermusik am Vorabend des großen Krieges“ werden in einem Vortrag um 14 Uhr auch viele Beispiele von Blanchet bis Prokofjew zu hören sein.

 

Wer sein Klavierspiel verbessern will, hat die Möglichkeit am Sonntag 02. März 2014, 10-13 und 15-18 Uhr am Dortmunder Klavierkurs teilzunehmen. Den Unterricht erteilt Rainer Maria Klaas, Konzertpianist und Dozent an der Robert-Schumann-Hochschule.

 

Wer an dem Kurs aktiv teilnehmen möchte, muss sich anmelden. (60,- Euro). Für Zuhörer an beiden Tagen freier Eintritt, vorherige Anmeldung erwünscht.

 

Mehr Informationen unter http://www.vanbremen.de/veranstaltungen/veranstaltungen.htm

Dort können Sie sich auch das Verhaltungsprogramm herunterladen.