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Preisverleihung: Petra Meurer Theatertage 2017

Am Samstag, den 18.02.2017 war es so weit. Im Dortmunder Theater im depot wurden gleich vier Preis für Performance Künstler verliehen. Eine schwere Entscheidung für die Jury aus Theater Schaffenden und der Fakultät Kulturwissenschaften der TU Dortmund. Die Preisgelder von insgesamt 2.900 Euro wurden von der DEW 21 Kultur gesponsert.

Rainer Holl führte wieder durch den Abend, der mehr Zuschauer verdient hätte. Holl nahm es mit ironischem Humor: „Beim BVB-Spiel war heute die Südtribüne gesperrt, bei uns sind die Oberränge gesperrt.“

Der Förderpreis in Höhe von 300 Euro ging in diesem Jahr an an die Kulturwerkstatt Lindenhorst für benachteiligte Jugendliche. Die Theaterpädagogin Houssi Shirin nahm den Preis für das fantasievolle „Triadische Ballett“ von Oscar Schlemmer im Rahmen der DadaDo-100 -Tage im letzten Jahr.

Es wurden in diesem Jahr sogar zwei mit 550 Euro dotierte zweite Preise Verliehen. Zunächst wurde die Performance-Gruppe Tomboso mit Fabian Sattler und Moritz Fleiter mit ihrem Stück „We have to laugh before midnight“ mit einem zweiten Preis geehrt. Ihre Performance mit aufblasbaren Fat-Suits, sich aufblähenden Tischdecken bei einer Geburtstagsfeier und anderen skurrilen Ideen war witzig und überraschend. Den zweiten 2. Preis bekam das Künstlerkollektiv Anna Kpok , die schon am Abend zuvor auf der Bühne gestanden hatten. Sie bekamen ihn für ihre innovative Art, Computer animierten Spielen als Live-Erlebnis mit menschlichem „Avatar“ zu einem einem Abenteuer für das Publikum zu machen, das selbst mit an der Performance beteiligt wurde. Sie gaben dem „Avatar“ die zu befolgenden Befehle.

Der mit 1.500 Euro dotierte erste Preis ging in dieses Mal an die KimChiBrot Connection für ihre Tanzperformance „Living happily ever after“. Es ging hier um die Veränderlichkeit von Beziehungsformen. Die Folkwang-Absolventen Elisabeth Hofmann und Constantin Hochkeppel zeigen nicht nur vollen Körpereinsatz in schönen Kostümen, sondern bewiesen mit ihre Interpretationen auch viel Humor. Gemeinsam mit Choreografin Laura N. Junghans nahmen sie glücklich den Preis entgegen.

Für den passenden musikalischen Rahmen sorgte Katharina Neumann von „Call me Mary“ mit ihrer Gitarre und einer wunderbaren Soul-Stimme.

Einblicke in die Vielfalt der Freien Theaterszene

Der erste Tag der 6. Petra Meurer Theatertage 2017  im Dortmunder Theater im Depot am 17.02.2017 gab traditionell wieder einen kleinen, aber feinen Einblick in die Vielfältigkeit der Freien NRW Performance Szene. Moderiert wurde der Abend wieder gewohnt charmant und humorvoll-ironisch von dem inzwischen in Berlin lebenden Rainer Holl.

Los ging es mit dem witzigen Objekttheater von Matthias Hecht & Philip Ritter. Mit unterschiedlichen Gegenständen, die das Publikum ihnen auf die Bühne legte, erschufen sie ganz eigene und überraschende Geschichten. Hecht auf der Bühne wurde kongenial von seinem Partner Ritter am Klavier unterstützt. Schon lustig, was da zum Beispiel mit zwei Regenschirmen oder aus einer einfachen Informationsbroschüre eines Pizza-Service inszeniert wurde.

Eine ganz andere Performance boten danach das Künstlerkollektiv Anna Kpok mit ihrem Programm „Die Teezeremonie des Kalifen“. Sie brachten ein an Computerspiele angelehntes, live auf der Bühne mit einem menschlichen Avatar durchgeführte Teezeremonie. Wie bei den Computerspielen erhielt der „Avatar“ Befehle von drei Damen mit bunten Augenmasken an ihren Laptops, die er befolgen musste. Wie beim richtigen Spiel gab je nach dem auch Punkte zu gewinnen. So gab es zum Beispiel für jeden vom Avatar an das Publikum verteilten Glas Tee einen Punkt. Die bis auf das kleinste Detail konzipierten Kostüme, besonders da vom menschlichen Avatar waren ein Hingucker.

Nach der Pause ging es mit Poetry Slam weiter. Der zweifache Deutsche Meister im Poetry Slam Jan Philipp Zymny bot Kostproben seines Könnens aus dem letzten Programm „Kinder der Weirdness“ um Müdigkeit. Liebe, Pegida und Neo-Nazis.

Zur Abrundung des Abends unterhielten das Musik-Duo Aniyo Kore aus der Dortmunder Nordstadt das Publikum live mit ihrem neuen Akustik-Set. Die beiden Stimmen und die E-Gitarre sorgten für einen starken Sound.

Die Petra Meurer Theatertage 2017

Uwe Schmieder (Schauspieler beim Schauspiel Dortmund) zeigt Zähne für die freie Szene.

Unter dem Motto „Szene zeigen“ finden am 17.02. & 18-02.2017 im Theater im Depot in Dortmund in Kooperation mit der TU Dortmund und der DSW21 Kultur nun zum sechsten Mal die „Petra Meurer Theatertage“ statt.

Diese Theatertage zur Unterstützung der jungen Freien Theaterszene wurden in Gedenken an die 2010 unerwartet verstorbene Dr. Petra Meurer ins Leben gerufen. Während ihrer langjährigen Tätigkeit an der TU Dortmund wurde sie vor allem für ihr Engagement im Bereich der Theaterwissenschaften geschätzt. Die junge freie Theaterszene in ihren verschiedenen Ausdrucksformen lagen ihr dabei besonders am Herzen.

In diesem Jahr liegt die Projektleitung in den Händen von Anna Marienfeld. Die Moderation wird aber wieder Rainer Holl, der Projektleiter der letzten Jahre übernehmen.

Die Petra Meurer Theatertage sind traditionell auf zwei Tagen verteilt. Am Freitag , den 17.02.2017 findet ab 19:00 Uhr der Performance Abend statt. Hier wird ein Ausschnitt aus dem großen kreativen Pool der jungen Freien Theaterszene im Ruhrgebiet dargeboten. Die Spanne umfasst Performance, Musik , Theater und Poetry-Slam. Es werden die Besten aus der Szene im Ruhrgebiet zu sehen sein.

Alte Hasen im Geschäft sind Matthias Hecht & Philipp Ritter mit ihrem Objekttheater. Ritter am Klavier, Hecht in der Manege. Sie machen aus Gegenständen eine Geschichte. Es entsteht etwas Neues mit ungewissem Verlauf. Ihr könnt für diesen Abend gerne interessante Gegenstände von zu hause mitbringen!

Jan Phillip Zymny ist ein Meister im Poetry-Slam. Er ist ist auch Autor, Stand Up-Komiker und Kabarettist.

Mit ihrer innovativen Musik werden das Publikum das Duo Aniyo Kore an diesem Abend mit ihrem Akustik-Set unterhalten. Sie kommen aus dem Dortmunder Norden und sind für ihre speziellen Synthis und dubbigen Echos bekannt.

Das Künstlerkollektiv „Anna Kpok“ bietet musikalisch Innovatives. Mit „Die Teeparty des Kalifen“ präsentiert es eine multimediale Performance mit Laptop.

Für diesen Abend kosten die Tickets 7 € oder 5 € ermäßigt.

Am 18.02.2017 ist dann ab 19:00 der Abend der Preisverleihung. Der Eintritt ist frei.

Die mit insgesamt 2.900 Euro ausgelobten Preise richten sich an innovative freie Performer/innen, Theatermacher/innen oder Literaturaktivist/innen. Eine Jury aus Studierenden, Theatermacher/innen, Lehrenden der TU Dortmund und einem Vertreter der DSW21 haben auch dieses Mal wieder das Beste aus einem breiten Bewerberfeld herausgesucht und präsentieren an diesem Abend die Preisträger.

Für den ersten Preis entfallen 1.500 Euro, die restlichen 1.400 Euro verteilen sich in diesem auf die beiden zweiten Preisträger und den Förderpreisträger.

Es werden Auszüge aus den Produktionen der Gewinner gezeigt. Katharina Neumann (Call me Mary) wird für unterhaltsame Live-Musik sorgen.

Weitere Informationen unter info@pm-theatertage.de oder Tel. 0231 / 982120.