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Matinee New London Moves

Spannende Einblicke in die zeitgenössische britische Tanzkunst ermöglicht Ballettintendant Xin Peng Wang mit seiner aktuellen Stückauswahl. Unter dem Titel „New London Moves“ tanzt das Ensemble Choreografien von Wayne McGregor, Douglas Lee und Akram Khan. Kleine Ausschnitte der Stücke Eden/Eden (McGregor), Dust (Akram Khan) und Marquette (Douglas Lee) zeigten die Dortmunder Tänzerinnen und Tänzer in einer Matinee im Ballettzentrum Westfalen.

In Eden/Eden setzt sich McGregor mit den Möglichkeiten und Verirrungen des Clones auseinander. Ausgehend von Steve Reichs Komposition Dolly aus dem Werk „Three Tales“ beleuchtet der Choreograf das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Menschlichkeit beleuchtet. Eine Fragestellung lautet : Gibt es mehr als einen Garten Eden? Was ist Original, was eine Kopie? In der gezeigten Szene bilden sich aus anfänglich androgyn erscheinenden Wesen viele Individuen heraus.

Choreografien aus Großbritannien stehen im Mittelpunkt bei "New London Moves". (Foto: © Rike  / pixelio.de)
Choreografien aus Großbritannien stehen im Mittelpunkt bei „New London Moves“. (Foto: © Rike  / pixelio.de)

Zum Stück „Marquette“ von Douglas Lee komponierte Nicolas Savva seine erste komplett elektronische Partitur. Die Einschränkungen durch die Coronaepidemie zwangen den Musiker ausschließlich im Homeoffice zu komponieren. Er begann die Instrumente, die er vor Ort hatte, einzuspielen. Er verlangsamte den Rhythmus, zog die Akkorde auseinander und drehte die einzelnen Musikschnipsel so lange durch die elektronische Mangel bis etwas völlig Neues entstand.

Tänzer und Choreograf Akran Khan bearbeitet in seinem Stück „Dust“ die schrecklichen Auswirkungen der Materialschlacht im 1. Weltkrieg und ihre Folgen für die Soldaten, die dieser entmenschlichten Kriegstechnik ausgesetzt waren. Die Verletzungen und Traumata, sowie die sozialen Auswirkungen, wenn die Heimkehrer auf die eigenen Familien trafen. Dieses Thema setzen Alisa Uzunova und Márcio Barros Mota in einer ergreifenden tänzerischen Erzählung um. Sie nehmen die Zuschauer mit in eine Auseinandersetzung eines Paares, das seine Rollen neu definieren muss. Die Emanzipation der zurückgelassenen Frau und eine traditionelle Rollenzuschreibung prallen aufeinander. Die Beziehung muss neu ausgehandelt werden.

Die Premiere der „New London Moves“ ist am 19. Februar im Opernhaus.