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Maxim – Sehnsucht nach Akzeptanz und Glück

Mit der Premiere von Anne Leppers Stück „Maxim“ unter der Regie von Andreas Gruhn entführte das Ensemble des Dortmunder Kinder- und Jugendtheater das Publikum am 13.04.2018 in eine traumhafte Entwicklungs-Geschichte. Es geht um Identität, Ausgrenzung, Anmaßung, Anpassung und die Suche nach Liebe und Glück.

Die Außenseiter Mary-Lou (Ann-Kathrin Hinz) und Max (Philip Pelzer) werden in der Schule gemobbt. Mary-Lou ist etwas zu dick und Max spielt als Junge immer noch mit Puppen. Die Ausgrenzung wurde durch Maskierung der Peiniger visuell eindringlich dargestellt. Um einen Ort zu finden, wo sie so sein können wie sie sind, fliegen sie zusammen mit dem jungen Bär (Andreas Ksienzyk) und Hund (Rainer Kleinspel) in einem Express-Ballon zunächst zum Mond. Bär und Hund sorgten für einige komische Momente. Die Reise wurde mit Hilfe einer Leinwand mit kleinem Treppenzugang und drei von der Bühne hängenden durchsichtigen Bällen als Projektionsfläche wurde äußerst fantasievoll genutzt. So entstanden viele bunte assoziative Bilder. Auf dem Mond gibt es keine Gesetzte, keine Regierung oder Erwachsene. Alles scheint wunderbar, und zusammen mit drei schrillen Mondelfen feiern sie eine andauernde Party und tanzen Cha Cha Cha und Boogie Woogie. Die Schauspielerinnen Bianka Lammert, Johanna Weißert und Bettina Zobel hatten als „Mondelfen“ einen nicht nur optisch glamourösen Auftritt mit ihren Glitzer-Outfit im Stil der 1970iger Jahre. So würden sie in jeder Disco aufsehen erregen. Doch die Mondpolizei übt eine Schreckensherrschaft aus. Mondpolizist Thorsten Schmidt überzeugte auch als ehemaliger Schulfreund von Max. Zudem hatte er auch einen besonderen musikalischen Auftritt als David Bowie. Gesungen wurde unter anderem auch von den vier Reisenden in ihrer Erwartung eine umgearbeitete spezielle Version von „Go West“ (Pet Shop Boys).

An der Seite warnen und Winken ab und zu die aus dem Struwwelpeter bekannte Minz (Bianka Lammert) und Maunz (Johanna Weißert) die Katzen.

Die Vier müssen weiter fliehen und finden auch bei der golden glitzernden Sonne (Bettina Zobel) nicht ihr Glück. Die Suche nach dem Sehnsuchtsort muss immer weiter gehen.

Das Stück kommt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger und bietet keine fertigen Lösungen.

Zum Schluss wird nur eines klar. Zusammen und mit Freunden geht alles leichter.

Eine gelungene Vorstellung, mit viel Spielfreude und Humor vom Ensemble mit wunderschönen Kostümen auf die Bühne gebracht. Es gab aber auch nachdenklich-poetische Momente. So zum Beispiel, als die unglückliche Mary-Lou (Ann-Kathrin Hinz) ganz leise „Schenk‘ mir doch ein kleines bisschen Liebe“ (Frau Luna, Paul Lincke) singt. Ein großes Kompliment auch an Joeri Burger für die „fetzigen“ Choreografien.

Informationen über weitere Aufführungstermine erhalten sie wie üblich unter =231/ 50 27 222 oder www.theaterdo.de

Maxim – Suche nach Glück und Identität

Das Dortmunder Kinder- und Jugendtheater (KJT) zeigt am Freitag, den 13.04.2018 in einer Uraufführung das Stück „Maxim“ von Anne Lepper unter der Regie von Andreas Gruhn (Leiter KJT).

Es ist das erste Kinderstück der 2017 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis geehrten Anne Lepper und wendet sich vor allem an die Altersgruppe zwischen 9 und 12 Jahren. Da beginnen die Kinder ihre Identität zu entwickeln und sich von den anderen abzugrenzen. Es ist auch oft eine Zeit, in der einzelne als „Außenseiter“ deklarierte Kinder in der Schule gemobbt werden. Da setzt die Geschichte an. Wie Andreas Gruhn erklärte, kann das Publikum die Figuren in dieser Inszenierung auf der Reise zwischen Kindheit und Jugend begleiten.

Bei Maxim geht es um folgendes: Max spielt gerne mit Puppen, Mary-Lou ist etwas zu dick. Das macht sie zu Außenseitern und von den Eltern fühlen sie sich wohl unverstanden. Zusammen mit Hund und Bär hauen sie von zu Hause ab und fliegen mit einem Ballon zum Mond. Sie sind von der Sehnsucht nach einem Land getrieben, wo sie einfach so sein können, wie sie sind. Auf dem Mond gibt es keine Regierung, keine Erwachsenen und und keine Gesetze. Alles scheint gut. Wäre da nicht die „Mondpolizei“, die eine Schreckensherrschaft ausübt. So geht die traumhaft und surreal wirkende Reise weiter…

Lepper ist bekannt für ihre vielschichtigen Stücke. Es gibt immer verschiedene Deutungsebenen.

Sie benutzt viele Zitate aus philosophischen und historischen Texten. Die Protagonisten begegnen einigen bekannten Figuren wie etwa „Frau Luna“ oder die Katzen Minz und Mauz aus dem Struwwelpeter (Heinrich Hoffmann).

Neben den Kostümen und Masken spielt auch Musik (teils live) und Tanz eine Rolle bei dieser „traumhaften“ Odyssee.

Das Ensemble des KJT hat viel Spaß bei Maxim: (v.l.n.r.) Philip Pelzer, Bianka Lammert, Bettina Zobel und Johanna Weißert. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Das Ensemble des KJT hat viel Spaß bei Maxim: (v.l.n.r.) Philip Pelzer, Bianka Lammert, Bettina Zobel und Johanna Weißert. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Das gesamte KJT-Ensemble mit sechs SchauspielerInnen ist bei dem Stück beteiligt und schlüpfen außen den Protagonisten Max (Philip Pelzer) und Mary-Lou (Ann-Kathrin Hinz) in verschiedene Rollen.

Es wird neben aufwühlenden auch manch poetische Moment geben, so Gruhn.

Ein Stück zu den wichtigen Themen Identität, Ausgrenzung, Anmaßung, Anpassung und die Suche nach dem Glück.

Für die Premiere am 13.04.2018 um 19:00 Uhr gibt es noch Restkarten.  Weitere Vorstellungstermine: Sonntag, den 15.04.2018 um 16:00 und dann am Mittwoch, den 02.05.2018 um 11:00 Uhr sowie am Sonntag, den 06.05.2018 um 16:30 Uhr.

Karten und Infos unter 0231/ 50 27 222 oder www.theaterdo.de