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Postapokalyptische Archäologie

Die Installation von Veit Laurenz Kurz wirk wie ein außerirdisches Artefakt auf den Betrachter.
Die Installation von Veit Laurenz Kurz wirk wie ein außerirdisches Artefakt auf den Betrachter.

Mit der Ausstellung „Picknick am Wegesrand“ zeigt der Dortmunder Kunstverein sechs Positionen zeitgenössischer Künstler, die sich mit der Fusion von Technik und Natur auseinandergesetzt haben. Angesiedelt zwischen postapokalyptischen Szenarien wie „Mad Max“ und Entdeckung von Artefakten wie bei „Prometheus“ entwickeln die entstandenen Kunstwerke eine fremde Aura von Zukunft und Vergangenheit. Die Ausstellung läuft vom 05. März bis zum 22. Mai 2016.

Der Titel der Ausstellung nimmt Bezug auf die Erzählung „Picknick am Wegesrand“ von Arkadi und Boris Strugazki, die Basis war für den Film „Stalker“ von Andrei Tarkowski war. In dieser Erzählung gibt es eine Zone mit außerirdischen Artefakten, die zwar abgeriegelt ist, dennoch von Schatzsuchern heimgesucht wird. Veränderungen der Natur und der Schatzsucher sind die Folge.

Die Arbeiten der Ausstellung haben zumeist etwas Archäologisches an sich. Am deutlichsten wird das in der Arbeit von Phillip Zach, dessen Teppichstücke aus Erde, Schaumstoff und Restmüll an Relikte von Ausgrabungen erinnern. Dazu hat er seine Teppichstück in Stücke geschnitten, die an das Spiel Tetris erinnern.

Auch die Beton- und Sandskulpturen von Tiril Hasselknippe scheinen aus einer Ausgrabung zu kommen, oder sind es moderne Artefakte aus einem postapokalyptischen Zeitalter?

Wenn Menschen eine ausgestorbene außerirdische Zivilisation entdecken würden, gebe es dann eine Maschine wie sie Veit Laurenz Kurz ersonnen hat? Sein raumfüllendes Werk stellt eine Art Produktionsanlage für ein „Vitaminpräpaprat“ oder ähnliches dar, denn es scheint Extrakte von Pflanzen ab zu zapfen. Jedoch scheint es schon über Jahrhunderte nicht mehr benutzt worden zu sein, der Behälter ist überwuchert und die Schläuche lecken. Der Besucher kann sich in einen Astronauten versetzen, der auf einem neu entdeckten Planet erste Erkundungen macht und staunend vor dieser Maschine steht.

Die Zeichnungen, die Martin Schepers ausstellt, scheinen wissenschaftlicher Natur zu sein, haben aber auch eine extraterristische Funktion.

Rochelle Goldbergs Arbeiten erinnern etwas an die Terminator-Filme. Hier wirkt es, als ob das tote Material sich selbstständig verändert. Noch ist die alte Erscheinungsform, ein Krokodil, schwach zu erkennen, der untere Teil hat sich aber schon „verflüssigt“. In welcher Form das Material sich danach manifestiert, bleibt unklar.

Hybride Gestalten zwischen Tier, Mensch und Maschine entwirft Raphaela Vogel. Action-Kameras lassen das Digitale zu einem Teil der Natur werden und die Natur zu einem Teil des Digitalen.

 

Dortmunder Kunstverein
Park der Partnerstädte 2 (neben dem Dortmunder U)

Öffnungszeiten: Dienstag-Freitag 15 bis 18 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 16 Uhr