Schlagwort-Archive: Kontraste

Ausstellung Kontraste thematisiert den Klimawandel

Mit dem Thema Natur und Umweltschutz befasst sich die Künstlerin Rita-Maria Schwalgin schon seit langem. Ihre neue Ausstellung „Kontraste“ im „Wohnzimmer im Piepenstock“ in der Schildstraße 1 hat den Klimawandel zum Hauptthema. Bis zum 03.01.2021 sind die 23 Arbeiten dort zu sehen. In Zeiten von Corona nur nach Anmeldung oder bei Veranstaltungen des „Wohnzimmers“.

Wer Rita-Maria Schwalgin als Fotografin kennt, der wird überrascht sein. Denn die Mehrzahl ihrer ausgestellten Werke sind Drucke teilweise kombiniert mit Malerei. Die grafischen Arbeiten passen sehr gut zu der ruhigen Ausstellung und lassen mit der überwiegend Schwarz-Weiß-Kombination sehr eindrücklich die Folgen des Klimawandels erahnen. Gefällte Stämme, kahle Bäume stimmen den Betrachter nachdenklich. Nur ab und zu experimentiert Schwalgin mit Farbflächen. Das Besondere an den grafischen Arbeiten ist, dass sie aus Naturmaterialien geschaffen wurden. Somit ist jedes Bild ein Unikat und somit anders als bei gewöhnlichen Drucken gibt es keine weiteren Exemplare einer Arbeit.

Fotografien der Künstlerin sind aber auch in der Ausstellung zu sehen. Einige Arbeiten sind aus Fahrzeugen entstanden und zeigen eine Landschaft in Geschwindigkeit. Dabei gelang es ihr die Stimmung von Sonnenauf- und untergängen einzufangen.

Rita-Maria Schwalgin vor ihren Druckgrafiken im "Wohnzimmer im Piepenstock".
Rita-Maria Schwalgin vor ihren Druckgrafiken im „Wohnzimmer im Piepenstock“.

Doch zwei großformatige Fotos sind der Blickfang in dieser Ausstellung. Sie stellen eines der Dortmunder Nashörner in einem Brunnen dar. Wie kam das Nashorn dorthin? Es wurde von seinem Originalplatz von einigen übermütigen Menschen in den Brunnen am Stadtgarten gestellt. Dabei passt es, dass das Nashorn den Titel „Arche Noah“ trägt und somit eigentlich ins Wasser gehört. Ein passendes Motiv dafür, dass man auch in ungewöhnlichen Zeiten wie der Corona-Krise immer optimistisch bleiben sollte.

Corona-bedingt ist die Ausstellung nur nach Anmeldung zu sehen. Entweder per Email unter info@schwalgin.de oder telefonisch 0174 8832169.

Kontrastreiches Ballett Programm

Mit der Konzeption „Kontraste“ lud Ballettdirektor Xin Peng Wang zur Premiere am 25.02.2017 drei wegweisende Choreografen unserer Zeit mit ihren Stücken in das Dortmunder Opernhaus.

Den Anfang machte der William Forsythe verpflichtete kanadische Choreograf Richard Siegal und das Dortmunder Corps de Ballet mit der formalistischen Performance „Unitxt“. Mit seiner Plattform „The Bakery“ schuf er schon vor zwölf Jahren in Berlin und Paris die Grundlage für eine innovatives Zusammenwirken von Tänzern, Musikern, bildenden Künstlern, Architekten und Entwicklern von Software.

Bei „Rain Dogs“ von Johan Inger werden zur Musik von Tom Waits Grenzen ausgelotet. (Foto: © Bettina Stoess)

Es werden hier ganz neue Tanzsphären und Tanzräume geschaffen. Er stellt in der Performance die drei Begriffe NOISE/SIGNAL/SILENCE gegenüber und stellt sie provokativ zum Diskurs. Kann es in unsere hektischen Gesellschaft zum Beispiel Räume der Ruhe geben? Als Allegorie darauf ist die elektronische Musik von Carsten Nicolai mit seinen Techno-Klängen gleichmäßig laut und zieht das Publikum in das Geschehen auf der Bühne hinein. Nicolai lässt mit den Klängen an analoge Geräusche denken wie die von Nadeldrucker oder Einwahlmodems. Die Augen wissen nicht, wo sie zuerst hinsehen sollen. Mal sieht man Gruppen-Choreografien, daneben Pas de deux oder Solotänzer/innen.

Die Choreografie „Rain Dogs“ vom Schwedischen Choreografen Johan Inger im Anschluss nach einer Pause ist mehr inhaltlich ausgerichtet. Grundlage der Performance ist die Parabel vom Hund, der an einem regnerischen Tag die Grenzen seines gewohnten Lebensraumes überschreitet und nicht mehr zurück findet. Der Regen hat die Spuren hinweg gespült. Diese Metapher ist Ausgangspunkt für das Corps de ballet, um Beziehungen, Identitäten und Geschlechter auszuloten. Da tragen dann zum Beispiel die Männer auch schon mal Kleider und die Frauen Anzüge. Im Hintergrund erscheinen auf der Leinwand beeindruckende Wolkenkonstellationen zur passenden Musik mit der prägnanten Stimme von Tom Waits.

Nach einer weiteren kleinen Pause kam das extra für das Dortmunder Ballett konzipierte Kreation „Hora“ von dem aus Rumänien stammenden Choreografen Edward Clug zur Uraufführung. Hora ist ein im ländlichen Balkan bekannter traditioneller Rundtanz, der die Tänzer in einem geschlossenen Kreis vereint. Clug geht sozusagen zurück zu seinen Wurzeln. Die Tänzer/innen halten sich an den Händen und machen diagonale Schritte vorwärts und rückwärts.

Ein drehbarer, wellenartiger Rundbogen aus Holz wird später in die Performance integriert. Zunächst sind die Tänzer/innen einheitlich in beige gekleidet und tanzen in verschieden Rundtanzformationen zur ursprünglichen und archaischen Musik vom Balanescu Ensemle. Später löste sich die Gruppenformation auf und in bunterer Kleidung ging es im weiteren Verlauf auch wieder um Beziehungen zwischen den Geschlechtern. Da sitzt etwa eine Frau auf dem wellenartigen Rundbogen und steht zwischen zwei männlichen Konkurrenten.

Mit den drei Beispielen wurde deutlich, welche vielfältigen Möglichkeiten das moderne Ballett bereit hält.

Weitere Informationen und Termine erhalten sie unter www.theaterdo.de