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Cellovergnügen von Beethoven bis Rachmaninow

Das zweite Kammerkonzert am 11. Januar 2015 im Orchesterzentrum präsentierte exquisite Kammermusik mit Cello, Klavier und Klarinette. Franziska Batzdorf (Cello), Martin Bewersdorff (Klarinette) und Julia Golkhavaya (Klavier) spielen Werke von Beethoven bis zu Rachmaninow.

Den Anfang machte Beethoven. „Bei Männern, welche Liebe fühlen“. Dieser etwas merkwürdig klingende Titel entstammt einer Arie aus Mozarts „Die Zauberflöte“, die Beethoven als Ausgangsmaterial für seine sieben Variationen benutzt hat. Cello und Klavier spielen hier die Hauptrolle und das Vorbild Haydn ist erkennbar.

Für Alexander von Zemlinsky war nicht Haydn das Vorbild, sondern Brahms. Für sein Trio in d-Moll nahmen Batzdorf und Golkhavaya die Unterstützung von Bewersdorff in Anspruch. Zemlinsky, mehr als Opern- und Liedkomponist bekannt, zeigt hier, dass er auch ein Komponist für Instrumentalstücke ist.

Nach der Pause spielten Batzdorf und Golkhovaya die „Pohádka“ von Leoš Janáček. Er steht in seiner Bekanntheit sicher hinter Namen wie Smetana oder Dvořak, aber sein kleines Stück ist ein schönes Beispiel tschechischer Komponistenkunst.

Beim letzten Stück blieben wir in slawische Gefilde. Die Sonate in g-Moll für Cello und Klavier von Sergej Rachmaninow war der krönende Abschluss des Abends. Rachmaninow widmete diese Sonate seinem Psychologen, der ihm von seinen Selbstzweifeln nach dem Verriss seiner ersten Sinfonie kurierte. Diese Befreiung von den Zweifeln ist in der Musik der Sonate zu spüren.

Franziska Batzdorf stellte wieder unter Beweis, wie abwechslungsreich und vielfältig das Cello ist. Auch ein großes Lob gebührt ihren Mitmusikern am Klavier und an der Klarinette.