Die Internationale Ballettgala, gefördert von den Ballettfreunden Dortmund e. V. und weiteren kunstsinnigen Sponsoren, bot einen einmaligen Tanzfest Abend von internationalem Rang. Xin Peng Wang lud das Publikum in dieser Saison dazu ein, mit ihm sein 20-jähriges Dortmund-Jubiläum zu feiern! Durch den Abend führte als Conférencier/Moderator Hannes Brock.
Die XXXIII. Internationale Ballettgala unter der künstlerischen Gesamtleitung von Ballettintendant Xin Peng Wang hatte am Samstag, dem 18.09.2021 (auch noch 19.09.2021) in Dortmund seine Premiere unter Pandemie-Bedingungen.
Die Plätze im Opernhaus waren seit langem zum ersten Mal wieder mit voller Publikumsbelegung gefüllt. Bei einigen mischte sich deshalb neben der großen Vorfreude sicherlich auch noch ein etwas mulmigen Gefühl.
Kammersänger Hannes Brock führte wie immer humorvoll durch das mit international renommierten Solist*innen besetzte Programm.
Pandemie bedingt bestand es hauptsächlich aus Pas de deux und Duetten. Ein sinnlich-besinnliches Programm aber mit einem hohen Grad an Perfektion und Ausdruckskraft der Tänzer*innen wurde zusammen gestellt.
Das Ballett Dortmund bewies das schon am Anfang bei „The Vertiginous Thrill of Exactitude“ (Musik: Franz Schubert, Choreografie: William Forsythe).
Als Gäste vom britischen Royal Ballet präsentierten Mayara Magri und Matthew Ball neben einem Grand Pas de deux auch noch beim abstrakten Ballett „Infra“ von Wayne McGregor und zeigten ihr technisches Können sowie viel Einfühlungsvermögen.
Infra begeisterte vor allem durch die starke Verbindung von Live-Tanz und modernen Licht-Effekten.
Elena Vostrotina und Alexander Jones vom Ballett Zürich verzauberten mit ihrer sensiblen Tanz-Interpretation zu den Klassikern Schwanensee von Tschaikowski ebenso wie bei „Nocturne“ von Chopin.
Bei „Duet“ (Choreograf: Christopher Wheeldon) und „Delibes Suite“ (José Carlos Martinez) zeigen Anna Tsygankova und Constantine Allen vom niederländischen Het Nationale Ballet viel technisches Können und Harmonie.
Ein Höhepunkt war sicherlich der Auftritt von dem gefragten Gaststar Friedemann Vogel und seiner Tanzpartnerin Elisa Badenes (beide Stuttgarter Ballett.
Ihr aktuelles Duett „Nachtmerrie“ (Albtraum) erhielt durch den persönlichen Stil des Choreografen Marco Goecke eine ganz besondere Ausdruckskraft. Bewegungen werden hier in ihre Einzelzeile zerlegt und ermöglichen so eine neue Sicht auf den Menschen. Dabei wurden sämtliche Körpergliedmaßen sowie sämtliche Muskeln wurden beansprucht. Ein starker Auftritt.
Die junge Primaballerina Maria Horvath (Ballett St. Petersburg) bewies als Solistin ihre Ausdrucksstärke, denn der Programmpunkt „Diamonds“ wegen Einreiseschwierigkeit ihres Tanzpartners Xander Parish nicht in der geplanten Form stattfinden konnte.
Zum Abschluss gab es mit „Cosmic“ noch eindrucksvolle Einblicke in die Uraufführung vom dritten Teil „Paradiso“ aus Dantes Göttlicher Komödie vom Ballett Dortmund mit der Choreografie von Xin Peng Wang.
Viel Applaus gab es vom Publikum für alle Beteiligten und ein Glücksgefühl, wieder live Ballett-Künstler*innen erleben zu dürfen.
Einen grandiosen Tanzgenuss erlebten
die Gäste der 30. Internationalen Ballettgala im Dortmunder
Opernhaus. Im Rahmen der Russischen Kulturtage zeigten die Stars des
St. Petersburger Mariinsky-Theaters und des Bolshoi-Theaters aus
Moskau ihre in Perfektion getanzten Choreografien. Die Ballettschulen
in St. Petersburg und Moskau stehen in einer langen Tradition des
klassischen Balletts.
Die Bürger verehren ihre TänzerInnen regelrecht und begeistern sich
für den puristischen Ansatz der Aufführungen.
Im
April 2019 trat die Dortmunder Ballett Compagnie in St. Petersburg
auf und wurde vom begeisterten Publikum mit Standing Ovations
belohnt. Auf Wunsch und mit Unterstützung des russischen
Kulturministeriums kamen die Dortmunder nun am 21. und 22. September
2019 in den Genuss dieses Gegenbesuchs der russischen Kompanien.
Diese
besondere Ballettgala widmete sich ausschließlich der russischen
Ballettkunst und steht damit einmalig in der erfolgreichen Historie
der Internationalen Ballettgalas des Balletts Dortmund.
Die
Aufführung stand in dieser klassischen Tradition mit hochkarätigem
Spitzentanz und sprunggewaltigen Tanzeinlagen, zeigte aber auch
mitreißende Choreografien in zeitgenössischem Stil. Die technische
Perfektion mit kurzen Schrittfolgen, kraftvollen Sprüngen und
zahlreichen Pirouetten war sehr beeindruckend. Großformatige
Fotografien mit wechselnden Motiven aus St. Petersburg, griechischen
Tempeln, Wiener Ballsälen und einem wunderbaren Blick über Paris
unterstützten die jeweiligen Choreografien.
Im
Pas de deux ließen die weiten Sprünge der Irina Perren in die Arme
von Marat Shemiunov dem Publikum fast den Atem stocken. Unglaublich
mit welcher federhaften Leichtigkeit die Solistin diese
Höchstleistung darbot. Dieses Vertrauen auf den Tanzpartner zeigte
sich auch in vielen weiteren Pas de deuxs.
Das
Dortmunder Ballett von Xing Peng Wang tanzte überwiegend im Stil des
Modern Dance, blieb aber mit Musik von Astor Piazolla, Peter
Tschaikowsky und Carl Maria von Weber dem klassischen Gesamtkonzept
treu. Der adaptierte argentinische Tango von Piazolla, getanzt von
Anna Tsygankova und Constantine Allen war ein mitreißendes Plädoyer
für einen leidenschaftlichen Tanzstil.
Zu
Begeisterungsstürmen führte auch der zweite Tanz von Irina Perren
und Marat Shemiunov, die zur Melodie „Je suis malade“ von Alice
Dona eine leidenschaftliche Beziehungskrise verkörperten. Die
Spannung und Emotionalität der Auseinandersetzung war mit Händen zu
greifen.
Beim
Grand Pas de deux aus „Don Quichotte“ brillierte Elena Evseeva
mit enormer Geschwindigkeit und Ausdauer bei den Pirouetten.
Das
Publikum war begeistert von der gelungenen Aufführung und belohnte
die Compangien mit langem Applaus und stehenden Ovationen.
Im
Frühjahr 2020 eröffnet das Dortmunder Ballett mit dem
Sommernachtstraum das Tanzfestival in in St. Petersburg.
Die 27. Internationale Ballettgala am 30.06 und 01.07. 2018 im Dortmunder Opernhaus, wieder einmal mit Humor und Begeisterung von Kammersänger Hannes Brock moderiert, bot internationale Spitzenstars auf höchstem Niveau. Ars tremonia war am 30. Juni mit dabei.
Ballettdirektor Xin Peng Wang und sein Team hatten eingeladen, und sie kamen wieder alle gerne nach Dortmund.
Das Programm zeigte die Vielfalt des modernen und klassischen Balletttanzes in seiner atemberaubenden Präzision. Zu Anfang hatte das NRW Juniorballett bei dem gruppendynamischen „Versus Standard“ (Jacopo Godani) die Gelegenheit, dem Publikum ihr großes Potential und Können zu zeigen. Später dann auch noch beim temperamentvollem „Quiza/ Perhaps/ Vielleicht (
Ludmila Pagliero und Karl Paquette, zwei Spitzensolisten des Balletts von der Pariser Oper, entführten in emotional bewegende Sphären.
Das Ballett Dortmund konnte unter anderem mit einem Auszug aus der neuen Produktion von Xin Peng Wang „Rachmaninow“ und am Ende aus dem zweiten Teil „Tschaikowsky“ überzeugen.
Bei „Tschaikowsky“ begeisterten dabei die charismatischen Solisten Lucia Lacarra und Marlon Dino. Sie konnten ihre Klasse und Perfektion auch bei Tschaikowskys „Weißer Schwan“ unter Beweis stellen. Giacomo Altovino (Ballett Dortmund) hatte einen großen Auftritt als Solotänzer mit einem Auschnit aus Faust II – Erlösung (Xin Peng Wang).
Atemberaubend und amüsant war das immer wieder gern gesehene „Sofa“ (Itzik Galili) in der Besetzung Denise Chiarioni, Andrei Morariu und Giuseppe Ragona (Ballett Dortmund)
Den Atem raubten uns auch Laura Hidalgo und Victor Estévez (Queensland Ballet) mit ihren Auszügen aus „Le Corsaire“ (Marius Petipa). Ein Leckerbissen für Freunde des klassischen Balletts.
Bei einem ruhigeren Part nach der Pause standen wunderbare tänzerische Interpretationen zu klassischer Musik auf dem Programm. Zunächst präsentierten Laura Hidalgo und Victor Estévez (Queensland Ballet) tänzerisch Musik von Franz Lizt (Jack Lister), danach Svetlana Lunkina, Evan McKie (The national Ballet of Canada) Musik von Antonio Vivaldi (Douglas Lee). Es folgte dann noch „Le Parc“ (Angelin Preljocaj) mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart in der Besetzung Ludmila Pagliero und Karl Paquette (Ballett der Pariser Oper).
Einer der Höhepunkte des Abend war sich auch die bewegende tänzerische Umsetzung von „House of the Rising Sun“ (Choreografie: Marcelo Gomes) durch Daniel Ulbricht (New York City Ballet) und Joseph Gatti.
Mit einer besonderen Choreografie (Victor Ullate) von „Carmen“ zwischen klassischem und modernen Ballett sorgten Lucia Laccara (Ballett Dortmund) und Josué Ullate (Ballet Victor Ullate) für Furore.
An diesem Abend gab es auch zwei beeindruckende Uraufführungen. Noch vor der Pause zeigten Luca-Andrea Lino Tessarini und Sebastian Kristensen Haynes (Nederlands Dance Theatre) bei der Uraufführung von „Persuasion“ (Kristian Lever) was modernes Ballett kann und welches Ausdrucksvermögen darin steckt.
Im zweiten Block konnte sich das Publikum dann über eine speziell für diese Internationale Ballettgala von Xin Peng Wang entwickelte Choreografie „Chopin“ freuen. Zu Live-Musik Begleitung am Klavier von Annika Treutler tanzten Polina Semionova (Staatsballett Berlin) und ihr Bruder Dmitry Semionov (Ballett Dortmund) sensibel und eindrucksvoll zu Chopins Klavierkonzert Nr. 23.
Eine „weltmeisterliche“ Internationale Ballettgala wurde am Ende stürmisch gefeiert.
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