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Pina verzweifelt gesucht

Wer ist denn jetzt Pina? Alle kennen sie oder auch nicht. In dem Stück „Identität: Pina“, das am 26. Juni im Kinder- und Jugendtheater im Rahmen des Kinder- und Jugendtheaterfestivals „Wechselspiel“ aufgeführt wurde. Premiere hatte das Stück bereits am 13. Juni im Theater im Depot. Aufgrund des gleichzeitig stattfindenden NRW-Theatertreffens war es eine gute Gelegenheit, das Stück doch noch zu sehen.

Acht junge Darstellerinnen der Theaterwerkstatt im Depot zeigten ein intensives Stück über Identität und die Frage: Wer bin ich in den Augen der Anderen?

Das Thema betrifft besonders Jugendliche, die noch unsicher auf der Suche nach sich selbst sind. Dabei sind sie den Einflüssen von Freunden, Eltern oder einfach den Einstellungen ihres Umfeldes ausgesetzt und müssen sich damit auseinandersetzen. Es geht darum, seinen persönlichen Weg zu finden.

Identität:Pina“ ist ein Stück im Stück. Das Bühnenbild ist zweigeteilt. Auf der echten Seite ist eine Garderobe, in der sich die Schauspielerinnen nicht nur für ihren Auftritt zurechtmachen, sondern auch über Pina diskutieren. Denn obwohl Pina die Hauptfigur ist, taucht sie als reale Person in dem Stück nicht auf. Auf der linken Seite der Bühne findet das eigentliche Stück statt. Hier wird in kurzen Szenen (beim Friseur, auf einer Party, im Hausflur) über die ominöse Pina gesprochen. Schnell wird klar, dass alle Menschen ein völlig unterschiedliches Bild von der Hauptperson haben. Die Mutter ist das verhalten ihrer Tochter suspekt, die Ex-Freundin will lieber nicht von ihr sprechen, die Nachbarin unter ihr redet schlecht über sie, vermutlich weil ihre Neugier nicht befriedigt wird. Einmal heißt es, Pina redet viel, andere wiederum behaupten Pina redet wenig.

Auch bei den Diskussionen in der Garderobe geht es um die gleiche Frage: Was kann man über mich erzählen? Denn viele Menschen haben völlig unterschiedliche Meinungen über einen. Doch ist das wichtig? Was interessiert mich die Meinung anderer Menschen, heißt es einmal. Wie wichtig ist dieses Fremdbild, das andere von uns haben?

Die acht Darstellerinnen haben eine tolle Arbeit abgeliefert, sehr komisch war vor allem die Figur der „russischen Putzfrau“, auch Pinas neugierige Nachbarin beim Kaffeekränzchen war klasse.

Am Ende wurden alle Schauspielrinnen zu Pina (sind wir nicht alle etwas Pina) und tanzten gemeinsam zu Sailors „Girls, Girls, Girls“. Ein gelungener Abend mit wirklich gut aufgelegtem Ensemble.