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Der Wolkenschmied im Schaufenster

Geoffrey Hendricks, New moon, full moon, faggot, 2008
Geoffrey Hendricks, New moon, full moon, faggot, 2008

Dem Träger des MO Kunstpreises „Follow me Dada and Fluxus“ 2014, Geoffrey Hendricks, ist die zehnte „Schaufenster-Ausstellung“ im Museum Ostwall im Dortmunder U gewidmet. Die gezeigten Kunstwerke zeigen Hendricks‘ Auseinandersetzung mit dem Thema „Himmel“, der bei ihm aber im kosmologischen Sinne gebraucht wird. Die Ausstellung ist vom 09.Mai bis zum 24. August zu sehen.

 

Das Hendricks auch ein Performance-Künstler ist, zeigt ein Photo von Wolfgang Träger, der Hendricks kopfstehend in der Smolny-Kathedrale in St. Petersburg im Rahmen der Ausstellung „Fluxus-Virus“ ablichtete. Doch die meisten seiner Werke drehen sich um den Himmel. Sein großformatiges Werk „Sky to the South“ von 1983 zeigt ein von Wolken durchzogenen Himmel in Richtung Süden.

Einen Himmel, der eher in Richtung Pop-Art geht, malte Hendricks in seinem Werk „Sky- Boots 2“. Er bemalte seine getragenen Schuhe. Die Schuhe, die deutliche Spuren von Arbeit und langen Wegen tragen, werden so zu einem Symbol der Leichtigkeit. Es ist eine Fluxus-Variation des geflügelten Wortes „auf Wolken gehen“.

Eine weitere Arbeit, die Naturmaterialien beinhaltet, ist „New moon, full moon, faggot“ aus dem Jahre 2008. An einem Reisigbündel ist ein doppelseitiges Aquarell befestigt, das auf der einen Seite einen Neumond und auf der anderen Seite einem Vollmond zeigt. Mit „faggot“ ist sicherlich nicht nur das Reisigbündel gemeint, denn es ist auch eine negatives Wort für einen Homosexuellen. Hendricks selbst ist homosexuell und setzt sich damit auch in seiner Kunst auseinander.

Selbstverständlich ist auch das Werk „A ladder vor Al to climb into the night“, mit dem Hendricks den MO Kunstpreis gewonnen hat, zu sehen.

Die Ausstellungseröffnung ist am 08. Mai um 18 Uhr. Um 19.15 Uhr wird das E-MEX-Ensemble sein Programm den musikalischen Spielarten des Fluxus widmen. Gespielt wird Musik vom John Cage, John White oder Howard Akempton. Es werden zwar klassische Instrumente wie Klarinette, Flöte, Violine oder Cello mit von der Partie sein, aber die Musiker sind aufgefordert, etwas anderes zu tun,als bloß auf ihren Instrumenten zu spielen. Was genau passieren wird, bleibt offen.

 

Schaufenster #10

Geoffrey Hendricks – Preisträger des MO Kunstpreises 2014

vom 09. Mai bis zum 24. August 2014

MO Schaufenster, Ebene 4

Museum Ostwall im Dortmunder U

Preisauslobung zur Stärkung der Fluxus-Kunst

Unter der Schirmherrschaft der Stadt Dortmund und mit mit finanzieller Unterstützung durch verschiedene Sponsoren, wurde am 6. März 2014 auf Initiative der Freunde des Museums Ostwall e.V. erstmals der mit 10.000 Euro dotierte Ankauf-Preis „Follow me Dada and Fluxus“ im RWE-Forum im Dortmunder U (Erdgeschoss) verliehen.
Eine zehnköpfige Jury unter Leitung von Prof. Dr. Bazon Brock wählte aus einem Kreis von insgesamt 14 Künstlerinnen und Künstlern der Jahrgänge 1929-1982 den erfahrenen „Altmeister der Fluxus-Kunst“ Geoffrey Hendricks aus New York (geb. 1931 in New Hampshire, USA) mit seinem Werk „A ladder for Al to climb into the night“ (Hommage á Al Hansen aus dem Jahr 1995).
Dabei handelt es sich um zehn quadratische Aquarelle von nächtlichen Himmelsansichten mit veränderten Mondständen, montiert zwischen die Sprossen einer amerikanischen Holzleiter. Geplant ist, dieses und andere Werke des Künstlers ab dem 8. Mai 2014 als 10. Ausstellung der Reihe „MO Schaufenster“ zu zeigen.
Der Preis wurde durch den Schirmherrn Jörg Stüdemann, Kulturdezernent der Stadt Dortmund, sowie den Laudator Professor Bazon Brock übergeben. Umrahmt wurde der feierliche Festakt musikalisch durch den Saxophonisten Wim Wollner.
In seiner Begrüßungsrede berichtete Klaus Fehlemann, der Vorstandsvorsitzende der Freunde des Museums Ostwall, unter anderem über die Arbeit des Vereins und deren besondere Unterstützung der Kunstform Fluxus und über die vielen Leihgaben, Ankäufe und Neuerwerbungen der letzten Jahre. Ziel sei es, den Sammlungsbestand des Museums Ostwall im Bereich Fluxus und ihr Profil in der Kulturszene Ruhr weiter zu stärken und damit der historischen sowie auch der zeitgenössischen Entwicklung in dieser Kunstform Rechnung tragen.
Mit dieser im deutschen Sprachraum einmalige Preisverleihung wollen die Freunde des Museums Ostwall jährlich mit einer Neuerwerbung zur Erweiterung des mit ungefähr 1.500 kleinen und großen Werken oder Dokumenten schon beachtlichen Bestand an Fluxus-Kunst noch erweitern.

Der Direktor des Museums Ostwall, Prof. Dr. Kurt Wettengl erklärte in seiner Rede unter anderem: „’Die „Wolkenleiter‘ von Geoffrey Hendricks symbolisiert einen Schwellenzustand zwischen Leben und Tod. Sie führt in den Himmel im Sinne von „Sky“ als unendlichen Raum. Ganz im Sinne des bekannten Song „Imagine“ von John Lennon.“
Das Interesse des Künstlers ließe sich wohl am Besten mit Pazifismus, Solidarität und die Suche nach Problemlösungen definieren.
Für sein Kunstwerk benötigte Hendricks unbedingt eine amerikanische gerade Leiter. Dessen Sprossen bilden ein Quadrat und ermöglichen ein problemloses Einfügen der Aquarelle.
In seiner Laudatio auf Hendricks dozierte der Jury-Leiter Brock über Fluxus als logische Folge der Aufklärung.
Nach der Preisverleihung gab es für alle Anwesende noch die Gelegenheit, im Museum Ostwall, 4. Etage das Werk „A ladder for Al to climb into the night (Hommage á Al Hansen, 1995 in Augenschein zu nehmen.

Erster MO Kunstpreis geht an Geoffrey Hendricks

Das ausgezeichnete Werke von Geoffrey Hendricks „A ladder for Al to climb into the night“,1995
Das ausgezeichnete Werke von Geoffrey Hendricks „A ladder for Al to climb into the night“,1995

Der New Yorker Fluxus-Künstler Geoffrey Hendricks erhält am 06. März den MO Kunstpreis „Follow me Dada und Fluxus“. Aus einem Kreis von 14 Künstlerinnen und Künstler wählte die Jury Hendricks für sein Werk „A ladder for Al to climb into the night“ aus dem Jahre 1995, das aus 10 Aquarellen von nächtlichen Himmelsansichten besteht, die sich zwischen den Sprossen einer Holzleiter befindet. Der Kunstpreis soll jährlich vergeben werden und ist mit 10.000 € dotiert.

Hendricks ist in den 50er Jahren mit Fluxus in Berührung gekommen, hat sich aber seinen eigenen Weg gesucht. „Sein Schlüsselthema ist ’sky“‘, erklärte Museumsdirektor Kurt Wettengl. „Dabei steht ’sky‘ im Gegensatz zu ‚heaven‘.“ Ähnlich wie John Lennon in „Imagine“ singt: „Imagine there’s no heaven, above us only sky.“ Im Deutschen ist diese Trennung zwischen dem Himmel im meteorologischen und mystischen Sinne nicht gegeben.

Andere Begriffe, die in Hendricks Schaffen auftauchen sind: Queerness, Fluxus und Nature. Der offene Himmel gilt ihm als Sinnbild für Freiheit.

 

Der Festakt zur Preisübergabe an Geoffrey Hendricks findet am 06. März 2014 im Museum Ostwall statt. Der Preis wir durch den Schirmherren, Kulturdezernent Jörg Stüdemann und dem Laudator Bazon Brock übergeben.Der Künstler wird bei der Preisübergabe zugegen sein.

Ab dem 08. Mai 2014 wird „A ladder for Al to climb into the night“ zusammen mit anderen Werken des Künstlers als 10. Ausstellung der Reihe „MO Schaufenster“ im Museum Ostwall zu sehen sein.