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Musikalisch begleitete Lesung mit Ralf Sotschek

Der Journalist und Autor Ralf Sotscheck (*1954 in Berlin-Landwitz) ist einem breiteren Publikum seit 1991 vor allem durch seine montägliche witzig-skurrilen und manchmal auch makabre Kolumnen in der Berliner taz bekannt. Seit 1985 ist er zudem schon Auslandskorrespondent für Irland und das Vereinigte Königreich für die Zeitung. Er schreibt seit 1990 regelmäßig für das Irland Journal und lebt an der irischen Westküste.

Da kommt genug Stoff für seine Geschichten von Farmern, künstliche Besamung von Kühen, seinen diversen kleinen Abenteuer und Missgeschicke und politischen Inkorrektheiten und ähnlichem.

Friedrich Küppersbusch (links) lauscht den Geschichten von Ralf Sotschek. (Foto: © Hartmut Salmen)
Friedrich Küppersbusch (links) lauscht den Geschichten von Ralf Sotschek. (Foto: © Hartmut Salmen)

Davon gab er am 10.11.2021 im Rahmen des Dortmunder LesArt.Festivals in der Rotunde des hiesigen Museums für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) zum Besten.

Musikalisch stimmungsvoll begleitet wurde er dabei von dem Journalisten, Autor und Fernsehproduzenten (heute-show) Friedrich Küppersbusch und seiner Bandfreud*innen. Neben Küppersbusch (Gitarre) gehörten zu ihr Jürgen Friesenhahn (Percussion), Guido Schlösser (Piano) sowie als Sängerin mit cooler Soul-Stimme, Claudia Zahn.

Dabei zeigte die Band mit einem speziellen Sound eine musikalische Bandbreite. Die ging von einer eigenen Version von „Blue Velvet“ (Bobby Vinton, The Moonglows) bis zu einer eindrucksvollen Interpretation des alten deutschen Song von Paul Kuhn „Schau mich bitte nicht so an.“ (gesungen etwa von Mireille Mathieu).

Eingeleitet und moderiert wurde der Abend von Autorin Frederike Jacob. Mit ihr lieferte sich Sotscheck ein kleines kulinarisches Duell. Während der in Irland beliebte Porridge (Haferbrei) bei dem Autor seit seiner früheren „Kinderverschickung“ nicht in guter Erinnerung ist, liebt Frederike Jacob das „Hafersüppchen“ nach dem Rezept ihrer Großmutter als wärmenden Trostspender.

Das Sotscheck nicht viel für den „Gutmenschen“ Bono (U2) übrig hat, machte er mit einer kleinen Anekdote deutlich.

Ein interessante und humorvoll-ironische musikalische Lesung, bei der nur etwas schade war, dass die kurzen Gespräche zwischen Küppersbusch und Sotscheck nur schwer zu verstehen waren.

Lucky & Fred im Schauspielhaus-Studio

Seit über vier Jahren haben sie im Internet mit ihrem Podcast „Lucky und Fred“ mit pointierten Bemerkungen zu aktuellen Themen für Aufsehen gesorgt. Am 06.06.2018 begaben sie sich mit „Lucky & Fred – die Gala“ auf die „reale Bühne“ des Studios im Dortmunder Schauspielhaus: die Journalisten Lukas Heinser (Chef Bildblog) und Friedrich Küppersbusch (unter anderem als ZAK-Moderator bekannt). Die beiden bilden ein kongeniales Paar, das sich geschickt die verbalen Bälle zuwarf. Jüngerer und älterer Medienmacher treffen aufeinander.

Im Studio wurde das Publikum mit einer an die Leinwand projizierte ironische Anspielung auf die viel diskutierte „Datenschutzgrundverordnung“ empfangen. Mit lautem Lachen, Applaus oder Bierflaschen umschmeißen würden sie dieser Verordnung zustimmen.

Der Abend wurde mit einer witzigen Vorstellung beiden Journalisten aus der Retrospektive per Video eröffnet. Heinser als kleiner Junge mit einem Geburtstagsständchen für seinen Opi, Küppersbusch im Gespräch mit der resoluten Inge Meysel.

Wir hoffen mal, dass es nicht bei einem Besuch im Schauspielhaus bleibt (v.l.n.r.): Fred (Friedrich Küppersbuch) und Lucky (Lukas Heinser). (Foto: © Lucky & Fred)
Wir hoffen mal, dass es nicht bei einem Besuch im Schauspielhaus bleibt (v.l.n.r.): Fred (Friedrich Küppersbuch) und Lucky (Lukas Heinser). (Foto: © Lucky & Fred)

Behandelt wurden mit bissigem Humor und streng subjektiven Analysen alle aktuellen virulenten Themen wie etwa Alexander Gaulands Provokationen, die AFD im allgemeinen, die „freundschaftliche Stippvisite“ der Fußballspieler Özil und Gundogan bei „ihrem Präsidenten“ Erdogan , das Schicksal des Hundes Chico nach dessen tödlicher Beiß-Attacke, Trump, die Situation um die SPD mit ihrer Vorsitzenden Andrea Nahles und einiges mehr. Passend wurden Bilder dazu auf die Leinwand projiziert. Sogar die Fragestunde im Bundestag mit Kanzlerin Angela Merkel vom selben Tag wurde in das Programm einbezogen.

Wie es ich für eine Gala gehört, wurde auch ein Musik-Programm geboten. Die Gruppe „Frau Ado und die Goldkanten“ standen der von die Werbung (wir erinnern uns an Dr. Marianne Koch) beschworenen hochwertigen Qualität in nichts nach.

Mit einer gelungenen Mischung von Songs aus dem Bereichen Soul, Pop-Rock oder Schlager in englischer oder auch deutscher Sprache kam die starke Stimme von Sängerin Claudia Zahn ihrer wunderbar zur Geltung. Der Pianist Guido Schlösser konnte dem Publikum auch seine Fähigkeiten als Sänger mit einem Elvis-Song beweisen. Friedrich Küppersbusch sorgte mit der Gitarre für den passenden musikalischen Hintergrund.

Mit dem als „Spezial-Guest“ eingeladenen Journalisten und Medienkritiker Hans Hoff (bis 1999 Rheinische Post) wurde dann über die auf einer Leinwand projizierte in den letzten Jahren verstorbenen Prominenten wie etwa der Kult-Schriftsteller Wolfgang Welt, Sänger Abi Opharim oder einige andere gesprochen. Hoff zeigte sein Können als Sänger mit Jazz-Stimme und viel Groove. „Lucky“ Heinser Griff dann noch zur Gitarre und amüsierte das Publikum mit seinem „Gefühl-Song“.

Den Anwesenden sollte aber auch etwas positives mit auf den Heimweg gegeben werden. So freute sich Henser beispielsweise über ein in Europa angedachtes „Free Interrail“ für junge Menschen.

Ein kurzweiliger und unterhaltsame, satirisch-bissige Analysen zum Zustand der Welt im Studio des Schauspiels.

Eine Fortsetzung wäre zu wünschen.