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Tiere in der Bibel

Mit seinem Buch „…und Gott schuf die Tiere“ präsentiert der Dortmunder Zoodirektor Frank Brandstätter ein kleines, aber reich bebildertes Werk, das im OCM-Verlag erschienen ist.

Tiere in der Bibel – das ist jetzt kein ganz neues Sujet, es gibt auch schon einige Bücher dazu, beispielsweise von Silvia Schroer (Die Tiere in der Bibel, 2010) oder von Peter Goodfellow (Pflanzen und Tiere im Heiligen Land, 2019). Was macht das Buch also aus? Nun, während Schroer eine Altertumswissenschaftlerin ist, scheint Goodfellow ein Vogelkundler zu sein. So haben wir ein Buch vor uns, dass ein waschechter Zoologe geschrieben hat.

Das Buch ist eine kleine zoologische Exegese der Bibelstellen, in denen die Tiere erwähnt werden. Beispielsweise bei „Tauben“. Im Johannesevangelium erfahren wir im Kapitel 2, Vers 14 „Im Tempel fand er die Verkäufer von … Tauben“, dazu ergänzt Brandstätter, dass in der Antike Taubentürme errichtet wurden, damit man Jungvögel absammeln konnte, um sie auf dem Markt (als Opfertiere) anzubieten.

Auf diese Art und weise reisen wir zurück in den alten Orient und lernen die (damalige) Tierwelt kennen. Auch die Fehlinterpretationen. So sind Hasen keine Wiederkäuer wie uns die Bibelautoren erzählen (Leviticus 11,4 oder Deuteronomium 14,7).

Eine kleine Ungenauigkeit passierte dem Autor auf Seite 34 beim „Strauß“. Zum Verbot, Straußenfleisch zu essen (Leviticus 11,13) schreibt Brandstätter „Vielleicht ist das Verbot, Straßenfleisch zu verzehren, auch lediglich eine Vorschrift zur Abgrenzung zu Muslimen, bei denen Straßenfleisch gerne verzehrt wurde und als halal gilt.“

Als das Buch Leviticus geschrieben wurde (die jüngste Handschrift stammt von 350 v.u.Z.), gab es noch keine Muslime. Vermutlich aber andere Völker, die Straußenfleisch verzehrt haben.

Was ziehe ich – als Atheist – für ein Fazit zu dem Buch? Zunächst einmal, es ist unterhaltsam und lehrreich geschrieben und man bekommt ein Gespür, welche Rolle die verschiedenen Tiere in einer bronzezeitlichen Gesellschaft im Vorderen Orient gespielt haben. Die gefährlichen wie der Löwe oder die Haustiere wie Esel oder Schafe.

Und, schuf Gott die Tiere? Ich für meinen Teil bleibe da lieber bei Charles Darwin.

„und Gott schuf die Tiere“, Dr. Frank Brandstätter

OCM-Verlag

Hardcover
– ISBN 978-3-942672-97-9
– 111 Seiten
– 44 farbige Fotos
– 14 x 21 cm
– Fadenheftung
– mit Lesebändchen

Auf Spurensuche bei der Tier-Mafia

Zoo-Direktor Frank Brandstätter und Autor Heinrich Peuckmann mit südamerikanischen Landschildkröten (keine Angonokas). (Foto: © Theo Körner)
Zoo-Direktor Frank Brandstätter und Autor Heinrich Peuckmann mit südamerikanischen Landschildkröten (keine Angonokas). (Foto: © Theo Körner)

Der Kamener Schriftsteller Heinrich Peuckmann hat sich schon öfter in seinen Kriminalroman um den pensionierten Dortmunder Kommissar Bernhard Völkel mit aktuellen Themen wie den Machenschaften von Bankern (Das Pendel) oder rechtsextremen Fußballfans in „Nach Anpfiff Mord“ beschäftigt.

 

In dem neuen Krimi „Angonoka“ geht es um den lukrativen Handel mit seltenen, vom Aussterben bedrohte Tiere. In diesem Fall steht die aus Madagaskar stammende seltene Schnabelbrustschildkröte (Angonoka tortoise) im Mittelpunkt. „Davon gibt es frei lebend nur noch rund 700 Stück. Beim illegalen Handel bekommt man pro Tier 50.000 Euro“, verriet Peuckmann.

Auf das Thema war der Schriftsteller im letzten Jahr während seines Aufenthalts bei der Leipziger Buchmesse gekommen. Da ging es um eine illegal gehandelte Agame, einem eidechsenartigen Tier.

„Zuhause hatte ich dann ein interessantes Gespräch mit meinem Sohn. Der studiert theologische Ethik und wir diskutierten über den Unterschied zwischen Mensch und Tier. Dabei stellte ich fest, dass entgegen den Behauptungen einiger, Tier ebenso eine Biographie haben wie wir Menschen. So wird ein Hund, der einmal schlecht von Menschen behandelt wurde, Kontakt mit ihnen ängstlich vermeiden“, erläuterte der Schriftsteller.

 

In dem Roman wird ein unbekannter Mann erschlagen im Wald aufgefunden. In seiner Nähe entdecken die Kriminalbeamten eine seltsam aussehende Schildkröte. Der als Tierfreund bekannte pensionierte Kollege Bernhard Völkel bekommt von ihnen das Tier aufs Auge gedrückt. Völkel will sich eigentlich aus der Mordgeschichte heraushalten, entdeckt aber, dass sich hinter der Schildkröte ein ein besonderes Geheimnis verbirgt. Die Spur führt bis nach Madagaskar. Erst als er eine Frau mit vielen Kenntnissen über geschützte, vom Aussterben bedrohte Tiere kennenlernt, kommt Völkel der Lösung des Geheimnisses näher. …

 

Ein guter Ratgeber für seinen Krimi hatte Peuckmann in dem Dortmunder Zoo-Direktor Frank Brandstätter, mit dem er freundschaftlich verbunden ist. „Er ist ein Informant, der bildhaft und interessant reden kann. So ist es eine Geschichte mit einen genauen Handlungsfaden geworden, und Fehler wurden korrigiert“, freut sich der Autor.

 

Zur Angonoka erläuterte Brandstätter: „Diese besondere Schildkrötenart hat einen runden Panzer und einen pflugscharartigen Knochenfortsatz am Vorderende des Bauchpanzers. Den setzten sie zum Beispiel beim Kampf um die Gunst eines paarungswilligen Weibchens ein. Er ermöglicht ihnen immer, sich nach dem Abrollen wieder auf zurichten.“

 

Die Haupthandlung des Krimis findet in Dortmund statt, später geht auch nach Madagaskar.

 

Der neue Kriminalroman von Heinrich Peuckmann ist im Lychatz Verlag Leipzig erschienen und kostet 9.95 Euro. Die ISBN lautet 978-3-94292-70-7.