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Eine „quadratische“ Ausstellung im Torhaus Rombergpark

Die Künstlerinnen und Künstler der „Dortmunder Gruppe“ präsentieren mit der Ausstellung „ FORMAT QUADRAT“ erneut Arbeiten zu einem außergewöhnlichen Thema. Dabei ist der Ort, das Torhaus am Rombergpark, quasi das Gegenteil eines Quadrates. Dennoch überzeugen die Mitwirkenden mit erstaunlichen und abwechslungsreichen Werken. Zu sehen ist die Ausstellung vom 01. bis zum 22. August 2021.

Malerei, Fotografie und Objekte – die Vielfalt der Dortmunder Künstlergruppe ist groß. Dabei gab es keine Vorplanung, wie Alexander Pohl, der Vorsitzende der Dortmunder Gruppe verriet. Jedes Mitglied konnte soviel Arbeiten abgeben, wie es wollte. Letztendlich entschied die „Hängekommission“, was in dem Raum im Torhaus für die Besucherinnen und Besucher zu sehen ist.

Wolfgang Schmidt präsentiert seine typischen Figuren, die Fotografin Erika A. Schäfer zeigt doppelseitig bedruckte Fotos in Quadratform, die sie zu dreidimensionalen Figuren faltet und über ihren Bildern verteilt. So entsteht Chaos in der Ordnung. Birgit Feike arbeitet mit rot-weißen Absperrbändern, die sie zu dreidimensionalen Installationen verwebt.

(v.l.n.r.) Jan Bormann, Alexander Pohl und Monika Pfeiffer in der "Speaker's Corner" von Bormann.
(v.l.n.r.) Jan Bormann, Alexander Pohl und Monika Pfeiffer in der „Speaker’s Corner“ von Bormann.

Claudia Terlunen ist mit zwei Arbeiten vertreten, die minimalistisch und monochrom gehalten sind. Auch Monika Pfeiffer hat Farbe reduziert. „Manchmal hat man das Bedürfnis nach Farbe, manchmal nicht“, so die Künstlerin.

Etwas provozierend formuliert Silvia Liebig ihre Arbeit mit „Dann fickt euch doch in die Bundeskunsthalle“. Ein Seitenhieb auf die Kunstszene, die Beziehungen und Vitamin B dazu benutzt, um auf dem Kunstmarkt weit nach oben zu kommen. Die sechs quadratischen Bilder von Alexander Pohl drehen sich um die Verfügbarkeit von (weiblicher) Sexualität im Internet. „POR-NO“ tragen die verfremdeten Fotografien als Titel, wobei die Vaginas der Frauen durch schwarze Quadrate verdeckt sind.

Roul Schneider zeigt zwei Arbeiten, die er hauptsächlich aus Erde gemacht hat. Nicht einfache Erde, sondern aus besonderen Fundorten. Das große Bild „Maya“, das an das südamerikanische indigene Volk erinnert, wurde aus Erde gemacht, die aus einer archäologischen Ausgrabung in Dortmund stammt. Dort war eine alte Ziegelei. Die besonderen Erden mit ihrer individuellen Farbgebung machen den Reiz der Bilder von Schneider aus, die zudem sehr meditativ sind. Gut zu sehen beim Bild „Beyond“, das aus Erde aus Norddänemark, Rügen und Mecklenburg-Vorpommern entstand. Der weiße Trichter im Zentrum des Bildes scheint den Betrachter direkt hineinzuziehen.

Auch Installationen gibt es: Neben Holzskulpturen von Pia Bohr und einer Arbeit von Dina Nur hat sich Jan Bormann mit der Corona-Pandemie auseinandergesetzt und eine „coronakonforme“ Speaker-Corner geschaffen.

Es würde zu weit führen, alle Arbeiten vorzustellen, denn insgesamt stellen 22 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke aus. Von daher lohnt sich ein Besuch der Ausstellung auf jeden Fall.

Die Öffnungszeiten des Torhauses sind: dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags und feiertags 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.