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Joel Roters ist der DEW21 Kunstpreisträger 2019

Mit seinem experimentellen Umgang mit Form und Materialität hat Joel Roters die Jury überzeugt. Seine kleinformatigen Werke beschäftigen sich mit Form, Textur, Oberfläche und Material. Der Künstler kann sich auf den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis freuen. Er setzt sich zusammen aus 2.500 Euro Preisgeld und 7.500 Euro für eine Einzelausstellung mit Katalog im kommenden Jahr. Auch ein Förderpreis wurde verliehen: In diesem Jahr kann sich Catherina Cramer über den Preis freuen, der mit 2.500 Euro dotiert ist und der der Unterstützung von Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern dient. Darüber hinaus zeigt das Museum Ostwall bis zum 24. November 2019 Arbeiten der anderen zwölf Nominierten.

Die Einzelausstellung gehört der letztjährigen Preisträgerin Lena von Goedecke. Sie erkundet mit „FULL FANTHOM FIVE“ die Welt der Arktis in Installationen, Fotografien und Papierschnitten. In diesen unwirtlichen Räumen kommen wir Menschen an unsere Grenzen. Die Welt der Gletscher und Berge gehört zu den extremen Landschaftserfahrungen.

Zwischen Zeichnung, Relief und Malerei wirken die Arbeiten von Joel Roters.
Zwischen Zeichnung, Relief und Malerei wirken die Arbeiten von Joel Roters.

Was gibt es in der Ausstellung im Museum Ostwall noch zu sehen: Mit von Goedecke war auch die Künstlerin Anne Kristin Kristiansen auf dem Forschungsschiff in der Artkis. Sie bringt in ihren Arbeiten den Sound der Arktis ins Museum Ostwall.

Einen sehr persönlichen Film präsentiert Florian Andreas Dedek. „Dann muss es ja ein weiss ich was gutes geben“ setzt sich mit der Geschichte seiner Eltern auseinander, die in den 80er Jahren als angebliche RAF-Unterstützer acht Jahre im Gefängnis saßen.Ein bedrückendes Kapitel beschriebt Cornelia Suhan in ihren Werken „Stumme Zeugen“. Suhan hat Orte in Bosnien fotografiert, wo Frauen im Bosnienkrieg Vergewaltigungen zum Opfer fielen.

Spannende Malerei zeigt Markus Willeke, die sich mal mit Alltagsgegenständen beschäftigen oder in denen er mit Hell-Dunkel-Kontrasten arbeitet.

Tim Cierpiszewski interessiert sich sehr für die Kunst umgebende Architektur. Er bezieht den architektonischen Kontext bewusst in seine Kunst ein.

Colin Penno bemalt riesige Plastiken, mit mit vielen Farbschichten versehen sind. Sie wirken wie zufällig, sind vom Künstler jedoch am Computer vorkonzipiert.

In den Arbeiten von Denise Werth entstehen Bilder, die zwischen Abstraktion und konkreten Bilden mäandern. Die Basis der Bilder von Sebastian Bartel sind bildgebende Verfahren aus der Wissenschaft. Aus seinen Arbeiten entsteht ein begehbares Bild mit im Raum platzierten Malereien, Objekten und Collagen.

Im Film „A boxed rebellion“ von Catherina Cramer geht es um Menschen, die sich in den sogenannten Aufbewahrungsboxen befinden. Statt Gegenstände zu lagern, leben sie dort wie in einer Art WG. Das Ende ist offen gehalten.

Barbara Deblitz zeigt ihre Materialinstallationen, die in einem intuitiv-assoziativen Prozess entstehen. Schritt für Schritt werden Videos, Objekte, Fotografien und Alltagsgegenstände kombiniert.

Die postindustrielle Umgebung des Ruhrgebiets fasziniert Nils Bleibtreu. Er randaliert regelrecht in seinen Bildern, die auch mal mit Spannbändern zusammengehalten werden. Bleibtreu benutzt Baumaterialien wie Bitumen, Staub, Sand oder Autolacke.

Ivonne Thein hinterfragt den Wandel des zeitgenössischen Körperbildes und den Status des Künstlers auf dem Kunstmarkt. Hierfür benutzt sie Medien wie Fotografie, Video, Skulptur und Installationen.