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Kunst zwischen analoger und digitaler Welt

[fruitful_alert type=“alert-success“]Brigitte Felician Siebrecht vor ihrem Werk „We are readable“. (Foto: © Sabine Spieckermann)[/fruitful_alert]

Der Dortmunder „kunstbetrieb“ zeigt mit der Ausstellung „Codes und Tapes“ in seinen Räumen vom 6. Mai bis 2. Juni 2017 jüngste Werke der Iserlohner Künstlerin Brigitte Felician Siebrecht.

Siebrecht hatte nicht nur ein Kunststudium in Frankfurt am Main absolviert, sondern unter anderem später auch eine Ausbildung zur Mediendesignerin abgeschlossen. Die Künstlerin ist so mit der analogen wie auch der digitalen Welt vertraut.

Wie der Titel der der Ausstellung schon besagt, produziert Siebrecht in ihrer neuen Ausstellung Code-Art und Tape-Art. Auf malerischen und grafischen Arbeiten lässt sie deren digitalen Code als Ergänzung, Hintergrund oder Überschreibung des Geschaffenen erscheinen. Ihre Kunst ist ein Spiel mit den Berührungspunkten zwischen der analogen und der digitalen Welt.

Die zweigeteilte Ausstellung zeigt im ersten Abschnitt vier Tape-Art Gemälde. Hier beschäftigt sich Siebrecht mit der Verwandlung von Oberfläche in bemalte Fläche. Die Tapes dienen ihr als Begrenzungs- und Strukturhilfe. Die nicht gegenständlichen Bilder finden ihren Sinn in sich selbst und sind eine emotionale Ausdrucksform der Künstlerin. Nur bei einem Bild ist ein ein Gesicht im Hintergrund zu erkennen.

Der zweite Abschnitt der Ausstellung zeigt drei Grafiken mit Gesichtern. „Die Bilder wurden abfotografiert und dann durch den Computer digitalisiert“, so Siebrecht. Die enthaltenen Detailcodes werden so sichtbar. Als digitales Bild im hinter dem Bild wirken sie wie das Unterbewusstsein der nachdenklichen Gesichter.

Denn größten Platz nimmt auf der linken Seite aber eine vier Meter lange Grafik mit dem Titel „We are readable“ (Wir sind lesbar). Auf dieser langen Grafik ist in der Mitte ein weißer Frauenkopf zu sehen und darunter der Schriftzug „We want Democracy“ (Wir wollen Demokratie). Darunter sind Gruppen von für ihre demokratischen Rechte kämpfenden Menschen aus verschiedenen Krisenregionen der Welt zu erkennen. Hinter ihnen und um sie herum befinden sich unzählige QR Codes, die digital verschlüsselte politische und philosophische Botschaften enthalten. Die Besucher der Ausstellung können diese Codes mit der entsprechenden App mit ihrem Smartphone entschlüsseln und lesen. (Einige der QR Codes sind allerdings nicht mehr lesbar).

Neben der politischen Botschaft verdeutlicht diese gewaltige Grafik, dass unsere vermeintliche Anonymität im digitalen Zeitalter sehr trügerisch und beängstigend ist.

Die Vernissage von „Codes und Tapes“ findet am Samstag, den 6. Mai 2017 um 18.00 Uhr statt.

Ort: der kunstbetrieb, Gneisenaustraße 30 in 44147 Dortmund

Eine Einführung in die Ausstellung gibt die Dortmunder Kunsthistorikerin Simone Rikeit. Die Künstlerin ist anwesend.

Weitere Informationen erhalten Sie unter info@derkunstbetrieb.de oder telefonisch unter: 0231/ 53 48 205