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Kammerkonzert mit ungewöhnlichem Klang

Das zweite Kammerkonzert am 03. Februar im Orchesterzentrum brachte den Zuhörern das Bläseroktett (samt Kontrabass) der Dortmunder Philharmoniker näher. Zu hören waren Werke von Mozart, Farkas und Liszt.

 

Es ist eine Mischung von Vertrautheit und einer gewissen Fremdheit. Musik keinesfalls reduziert, sondern transponiert auf die Musikgruppe der Bläser. Oboe, Klarinette, Fagott und Horn füllen auch die Rolle der Streicher mit aus. In früheren Zeiten nichts ungewöhnliches, waren Bläseroktette dazu da, draußen (heute sagt man wohl „outdoor“) Opern oder Sinfonien zu spielen.

 

Das Konzert mit Mozarts erster Sinfonie in Es-Dur, die er mit acht Jahren schrieb. Das recht kurze Stück wurde von Andreas N. Tarkmann geschickt für die Bläser umgesetzt, so dass es einen Vergleich mit dem „Original“ nicht zu scheuen brachte.

 

Das zweite Stück war „Contrafacta Hungarica“ von Ferenc Farkas. Dieses Stück war speziell für Bläseroktett geschrieben worden. Obwohl Farkas ein Mensch des 20. Jahrhunderts war, entführte er uns in die Zeit des Mittelalters und der Renaissance. Tanzmusik war angesagt und das Bläseroktett zeigte sich spielfreudig.

 

Vor der Pause stand die Ungarische Rhapsodie Nr. 14 von Franz Liszt auf dem Programm. Bei diesem sehr rhythmischen Stück machte sich die besondere Klangfarbe des Oktetts bemerkbar. Vor allem bei den schnellen Passagen klang es Richtung Weltmusik á la „Balkan Brass“.

 

Nach der Pause war wieder Mozart an der Reihe. Seine Serenade in c-moll für Bläseroktett zeigte nochmals, wie abwechslungsreich und virtuos diese Musik ist, vor allem, wenn die Melodieführung von verschiedenen Instrumenten übernommen wird.

 

Alles in allem ein sehr spannender Abend mit gut aufgelegten Musikern.

Harmoniemusik im Kammerkonzert

Das Bläseroktett der Dortmunder Philharmoniker inklusive Kontrabassistin. (Foto: © Michael Baker)
Das Bläseroktett der Dortmunder Philharmoniker inklusive Kontrabassistin. (Foto: © Michael Baker)

Das 2. Kammerkonzert am 03. Februar im Orchesterzentrum bietet eine besondere Musikfarbe: Das Bläseroktett der Dortmunder Philharmoniker spielt Werke von Mozart, Farkas und Liszt. Einerseits wurden die Werke speziell für ein Bläseroktett geschrieben, andere sind Bearbeitungen, sogenannte Harmoniemusik.

 

Harmoniemusik. Müsste nicht eigentlich jede Musik Harmoniemusik sein, könnte der Leser jetzt fragen? Mit dem Begriff Harmoniemusik wird eine spezielle Bearbeitung von Musik wie Sinfonien oder Opern für Holz- und Blechbläser bezeichnet. Es ist in etwa vergleichbar mit einem Klavierauszug.

 

„Es bietet eine ungewohnte Perspektive“, erläutert Oboistin Christiane Dimigen. „die Bearbeitung bleibt dem Original weitgehend treu und so gibt es einen Wiedererkennungseffekt. Dazu kann eine Stimme nicht nur von einem Instrument übernommen werden, sondern von mehreren.“

 

Das Bläseroktett besteht aus Christiane Dimigen (Oboe), Birgit Welpmann (Solo-Oboe), Frauke Hansen (Solo-Klarinette), Martin Bewersdorff (Klarinette), Minori Tsuchiyama (Fagott), Jörg Wehner (Fagott), Gregor Fas (Horn) und Ferenc Pal (Horn). Unterstützt werden die Musiker von Tomoko Tadokoro (Solo-Kontrabassistin).

 

„Der Kontrabass und die Fagotte bilden das Fundament“, während die Oboen den Melodiepart übernehmen, beschreibt Dimigen die „Arbeitsteilung“ innerhalb der Instrumente. „Aber auch die Klarinetten übernehmen oft die Melodieführung. Die Hörner halten alles zusammen.“

 

Auf dem Spielplan stehen folgende Stücke:

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), Sinfonie Nr. 1 Es-Dur KV16 (Bearb. A. N. Tarkmann); Ferenc Farkas (1914-1992) Contrafacta Hungarica (1976);

Franz Liszt (1811-1886), Ungarische Rhapsodie Nr. 14 f-Moll (Bearb. A. N. Tarkmann) und Wolfgang Amadeus Mozart, Serenade Nr. 12 c-Moll KV 388

 

„Früher waren die Bläser als Begleitmusiker bei Hof und spielten beim Essen oder auf der Jagd, aber Mozart hat die Serenade als ein sehr ernstes Stück komponiert“, so Dimigen. „Mozart hat es für den Kaiser Joseph II. geschrieben, weil er auf eine Anstellung am Wiener Hof hoffte. Daher hat er viel Energie hineingelegt.“

 

Für die Musiker der Dortmunder Philharmoniker ist es eine Art Privileg, ein eigenes Kammermusikprogramm erarbeiten zu können, auch wenn sie ihren freien Tag dafür opfern müssen. „Das gibt es nicht oft“, meint Dimigen, „aber es ist positiv: wir lernen nicht nur unser eigenes Programm zu erarbeiten, sondern auch sensibel und intuitiv mit unseren Kolleginnen und Kollegen umzugehen. Das nutzt uns auch bei der sonstigen Zusammenarbeit.“

 

2. Kammerkonzert

ORCHESTERZENTRUM | NRW

Werke von Mozart, Farkas und Liszt

Beginn 20 Uhr

 

Karten und Infos unter www.theaterdo.de oder 0231 50 27 222