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Das Auerhaus und die schwierige Lebensbewältigung

Die neue Jugendclubproduktion „Auerhaus“ unter der Regie, Choreografie und Dramaturgie von Milena Kowalski & Lioba Sombetzki hatte am 29.02.2020 im Dortmunder Kinder- und Jugendtheater (KJT) seine von allen Beteiligten mit Spannung erwartete Premiere. Grundlage für die Stückentwicklung war der gleichnamige Roman von Bov Bjerg (Stückfassung von Robert Koall). Akteure auf der Bühne waren sechs junge Schauspieler*innen des Jugendclubs.

Zum Stück: Der achtzehnjährige Frieder (Anis Alfakhouri) landet nach einem misslungenen Suizidversuch mit den Tabletten seiner Mutter zunächst in der Psychiatrie. Damit er nach seiner Entlassung nicht alleine lebt, wohnt er mit zunächst mit Höppner (Lea Zimmermann), der mahnenden Vera (Julia Kubensky) und Cäcilia (Mareike Stötzel) im „Auerhaus“ (nach „Our house“ von Madness).

Der Einkaufswagen wurde bei "Auerhaus" nicht nur zum Einkaufen benutzt. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Der Einkaufswagen wurde bei „Auerhaus“ nicht nur zum Einkaufen benutzt. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Später ziehen auch noch die Pyromanin Pauline (Gianna Pellarin) und der etwas flippige Harry (Sadoun Alsinou) ein. Dort leben sie ein richtiges Leben mit Aufstehen, Frühstücken, Einkaufen (oder auch Klauen), Kochen und Aufpassen auf den selbstmordgefährdeten Frieder. Es geht um Party feiern, Freundschaft, Liebe, Eifersucht, Einsamkeit und Tod. Wie geht Leben, was bleibt am Ende? Nach dramatischen Ereignissen gerät die Lage außer Kontrolle und das gemeinsame Leben im „Auerhaus“ findet ein Ende. Welche Lebensperspektiven erfüllen sich für die Jungen Leute kurz vor dem Abitur?…

Die Kleidung und Musik waren stark an die 80er und 90er Jahre angelehnt. Stühle, Kartons, Discokugeln in verschiedenen Größen, Schwämmchen, silberne Pompons oder ein Einkaufswagen wurden geschickt multifunktional genutzt,

Einfallsreiche Tanzchoreografien zum Beispiel am Anfang zu „Our house“, oder später nach „Tom‘s Diner“ (Suzanne Vega) und „Barbie Girl“ (Aqua) sorgten für gute Stimmung.

Die jungen Schauspieler*innen überzeugten durch einer besonderen Leichtigkeit in ihrem Spiel. Dabei beeindruckten sie sowohl in den ernsten Momenten mit tiefgehenden Gesprächen, wie auch beim WG- und Party-Spaß. Im „Auerhaus“ sind sie füreinander da. Jedoch um eins klarzustellen: Bei diesem Stück gibt es kein Hollywood-Ende.

Lea Zimmermann hatte mit der Rolle den jungen Erwachsenen Höppner als Frau die besondere Herausforderung, sich nicht nur in einen Mann hinein zu versetzen, sondern auch glaubhaft auf der Bühne darzustellen. Sie meisterte diese Aufgabe mit Lockerheit.

Die verschiedenen Charaktere wurden von den Schauspieler*innen gut verkörpert.

Die nächste Gelegenheit das Stück für Jugendliche ab 14 Jahren zu erleben, gibt es am 07.03.2020 (20:00 Uhr).

Infos erhalten Sie wie immer unter https://www.theaterdo.de/detail/event/auerhaus/ und Tel.: 0231/ 50-27222.

Leben lernen

Am 29. Februar 2019 präsentiert das Kinder- und Jugendtheater (KJT) eine neue Produktion des Jugendclubs. Auf die Bühne kommt das Stück „Auerhaus“ nach dem Roman von Bov Bjerg. Die Stückfassung besorgte Robert Koall.

Die Geschichte dreht sich um den Jugendlichen Frieder, der nach einem gescheiterten Selbstmordversuch quasi zur Therapie, in einem x-beliebigen Kaff in Deutschland auf dem alten Hof seines Großvaters lebt. Um nicht alleine mit seinem Opa zu leben, kommen weitere Menschen hinzu: Höppner, Vera, Cäcilia, Harry und Pauline. Die Jugendlichen machen den Hof zu ihrem „Auerhaus“ – nach dem bekannten Song „Our House“ von Madness aus dem Jahre 1983. Das Stück selbst spielt in den 90er Jahren, die Kostüme und die Musik werden aus dieser Epoche sein.

Die sechs Mitglieder des Jugendclubs bei der Probe zu "Auerhaus". (Foto: © Birgit Hupfeld)
Die sechs Mitglieder des Jugendclubs bei der Probe zu „Auerhaus“. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Trotz der harten Story geht es in dem Stück auch um die Frage, wie gehen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen damit um, zum ersten Mal auf eigenen Füßen zu stehen, sich zu arrangieren oder aber auch Blödsinn zu machen. Oder kurz gesagt: Wie geht Leben?

Die Schauspielerinnen und Schauspieler sind sechs Mitglieder des Jugendclubs. Sie sind zwischen 20 und 25 Jahre alt. „In den Stück ist viel von den jungen Erwachsenen eingeflossen“, so Milena Kowalski und Lioba Sombetzki vom KJT, die für die Regie, Dramaturgie und Choreografie verantwortlich sind. Ab Oktober wurde einmal wöchentlich geprobt, dazu gab es ein Intensivwochenende. „Das Stück ist ein vollwertiger Teil des Spielplans“, betonte Sombetzki. Es wird an sechs Terminen gezeigt und ist am 21. Mai 2020 im Rahmen des Festivals Unruhr zu sehen.

Für die Premiere sind noch Restkarten vorhanden. Die weiteren Termine sind unter https://www.theaterdo.de/detail/event/auerhaus/ zu finden.