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Emotionale und kraftvolle Ausstellung im Dortmunder Kunstverein

Im Dortmunder Kunstverein (Nähe U) sind vom 22. Februar bis zum 03. Mai 2020 unter dem Titel“La La CUNT“ aktuelle Werke der französischen Künstlerin Anne-Lise Coste (*1973) zu sehen.

Coste setzt sich in ihrer Arbeit mit den Themen Umwelt, Sex, Gewalt, Machtstrukturen, Frauenfeindlichkeit und Politik kraftvoll intuitiv und gleichzeitig sensibel auseinander. Wie sie beim Pressegespräch erklärte, geht in Frankreich wie in der übrigen Welt ein tiefer Riss durch die Gesellschaft, der in ihrer Kunst seinen Ausdruck findet. Sie bringt dabei viel emotionaler Subjektivität mit hinein.

Anne-Lise Coste vor ihrem gerade gesprühten Werk in den Räumen des Dortmunder Kunstvereins.
Anne-Lise Coste vor ihrem gerade gesprühten Werk in den Räumen des Dortmunder Kunstvereins.

In ihren Kunstwerken verbindet sie einfache schematische Formen und Worte, die vom Dadaismus und der Art Brut beeinflusst sind. Auf Papier, Leinwand oder direkt auf die Wand bringt sie ihre emotionalen „Kunststatements“ zumeist mit filigranen Airbrush, kräftiger Sprühfarbe oder auch mit Pinsel, Lack oder Öl zur Geltung. Auch Gegenstände wie beispielsweise beim Schrotthändler ergatterte Motorhauben von Renault Twingos („Frauenwagen“), einer mit dem Aufdruck „Pute“ (Hure) werden bei ihr zu einem feministischen künstlerischen Aussage. Die direkte Sprache des Graffiti oder die Aneinanderreihung politisch assoziativer Worte in schwarzer Spray-Schrift regen zu Nachdenken an.

Der Ausstellungstitel verbindet das preisgekrönte Liebes-Filmmusical „La La Land“ mit dem frauenfeindlichen abwertenden „CUNT“ („Fotze“). Diese Setzung steht sinnbildhaft für eine Ausstellung, die Ironie, Rebellion sowie Emotionen ausstrahlt und gleichzeitig zeitgenössische Ängste offenbart. Diese Kunst ist voller Kraft und Fragilität, Gewalt und Sinnlichkeit und eine Mischung aus Poesie und Gesellschaftskritik.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, den 21.02.2020 um 19:00 Uhr im Dortmunder Kunstverein statt.

Begrüßung: Marion Edelhoff (Vorsitzende)

Einleitung: Oriane Durand (Künstlerische Leitung)