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Kunst von Anette Göke im Kontext von Verlust der Vielfalt

Die Artothek in der Stadt-und Landesbibliothek Dortmund stellt vom 05.01.2018 bis zum 16.02.2018 fünfzehn Acryl- und Rostbilder unter dem Titel „Verlust…der Vielfalt“ von Anette Göke aus. Göke (Jahrgang 1970) arbeitet seit 2002 als selbständige Künstlerin. Zur Zeit hat sie nicht nur ein Atelier im Atelierhaus „KunstDOmäne“ an der Schillerstraße in unserer Stadt, sondern arbeitet zudem mit Kindern und Jugendlichen sowie in letzter Zeit auch mit Senioren.

Außerdem leitet sie dadaistische Veranstaltungen mit Ortmann und Gawol (Dadado 100, DADADO-Absind). In den zwölf Jahren entstanden die Bilder aus ihrer „Menschen“ Reihe.

Zunächst verarbeite sie künstlerisch erzählte Familiengeschichten in ihren Bildern. Dann wurden, wie Anette Göke beim Pressegespräch erklärte, komplexe Konstellationen innerhalb von Beziehungen in ihren Bildern dargestellt. Ihre eigene Familie wird von ihr nicht ausgespart.

"Verlust" heißt die Arbeit von Anette Göke. Zu sehen in der Artothek der Stadt- und Landesbibliothek.
„Verlust“ heißt die Arbeit von Anette Göke. Zu sehen in der Artothek der Stadt- und Landesbibliothek.

Ihre Acrylbilder zeichnen sich sowohl durch ihre Farbvielfalt, als auch durch die nur stilisierten Figuren aus. Bewusst malt die Künstlerin keine konkreten Personen. Es geht darum, dass sich die Betrachter darin wiederfinden können. Dabei gibt es viel zu entdecken. Brüche und veränderte Konstellationen in den Bildern regen zum Nachdenken an. Die Menschen-Bilderreihe beschäftigt sich mit dem Wandel in der Gesellschaft. Die Vielfalt ist durch falsches Menschliches bedroht. Unsere „bunte“ Welt in als Wertvoll zu erkennen und zu schützen, ist ein wichtiges Anliegen der Künstlerin. „Das betrifft die kulturelle Vielfalt genau so wie die Tier- und Artenvielfalt,“ so Anette Göke.

Die Verwendung von Rost für ihre Arbeiten symbolisiert prägnant den stetigen drohenden Verfall und Verlust. An dem runden stilisierten Bild unserer Erdkugel mit dem Titel „Verlust“ kann man diesen Verfall anhand von verlaufendem Rost deutlich sehen. Dieser tritt durch tägliche Veränderung stärker hervor. Göke hat den Prozess in diesem Fall bewusst nicht durch eine schützenden Lackfilm aufgehalten.

Die Ausstellung ist ein Plädoyer für Achtsamkeit gegenüber Umwelt, Tierarten und unseren Mitmenschen und für einer positive Grundeinstellung.

Buntes Dortmund im ehemaligen Ostwall-Museum

Im großen Lichtsaal sind Beispielarbeiten aller Künstler versammelt.
Im großen Lichtsaal sind Beispielarbeiten aller Künstler versammelt.

Vom 21. Februar bis zum 02. März 2016 zeigt das Baukunstarchiv (ehemaliges Museum Ostwall) die Ausstellung „Dortmund ist bunt“. Für die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler gilt „Bunt“ sicherlich nicht nur für die Farbigkeit ihrer Bilder, sondern auch als Statement für die Vielfalt in dieser Stadt. Darüber hinaus wird mit dem Ausstellungsraum auch die kulturelle Kontinuität des Gebäudes am Ostwall 7 gelebt. Kuratiert wurde die Ausstellung von Bettina Bröckelschen.

Insgesamt 13 Künstlerinnen und Künstler zeigen in den altehrwürdigen Räumen ihre Kunst. Dabei haben die meisten Künstler einen eigenen Raum. Sehr farbenfrohe Bilder zeigt Beate Bach, deren Arbeiten starke florale und organische Elemente ausweisen. Auch Bettina Bröckelschen malt sehr bunte und detailreiche Bilder. Für sie sind ihre Bilder wie eine Theaterbühne, auf der sie die Personen platziert.

Anette Göke zeigt in ihren Arbeiten, dass die verschiedenen Kulturen auf der Welt, unser Leben bereichern kann. Silke Schulz stellt Reiseimpressionen aus Indien aus. Licht- und Schattenspiel sowie subtile Farbgebung sind ein Markenzeichen ihrer Bilder. In der breiten Öffentlichkeit ist sie als Krimiautorin bekannt, doch Gabriella Wollenhaupt malt auch. Sie zeigt eine Auswahl von „Menschenbildern“ in ihrem Raum.

Politisch sind die Arbeiten von Rita-Maria Schwalgin und Franz Ott. Während Ott seine großformatigen Ölbilder zeigt, stellt Schwalgin ihre Fotografien aus. Fotografien zeigen auch Karin Hessmann und Cornelia Suhan. Dabei ging es in die Katakomben Dortmunds. Unter der Fragestellung „Was würdest du mitnehmen?“ zeigen sie Bilder mit beklemmender Wirkung.

Ungewöhnlich sind die Skulpturen von Almut Rybarsch-Tarry. Unterschiedliche Oberflächen und Formen laden den Besucher zur Berührung ein. Sie teilt sich ihren Raum mit Tanja Melina Moszyk, Acrylbilder zeigt.

Auf ganz kleinem Format präsentiert Marlies Blauth ihre Collagen und Landschaftsbildern. Mit scheinbar einfachen Strichen entstehen architektonische Ansichten oder Landschaften.

Düster erschienen die Arbeiten von Era Freidzon. Ihr Zyklus „Lullaby“ zeigt Bilder zwischen Traum und Realität, verschüttete Erinnerung aus der Kindheit scheinen wieder an die Oberfläche zu gelangen.

Am Sonntag, dem 28. Februar 2016 um 12 Uhr gibt es in den Räumen des ehemaligen Museum Ostwalls eine Lesung aus dem Buch „Schöner Schlag“ von Gabriella Wollenhaupt und Friedemann Granz, dazu spielt das „Zimmaorkestra“.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind von Dienstag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr.