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Emerging Artists – Ausstellung und praktische Hilfe

Die vierte Ausgabe der zweijährlich stattfindenden Veranstaltung „Emerging artists“ zeigt nicht nur Arbeiten von acht Künstlerinnen und Künstlern, sondern hat auch ein interessantes Rahmenprogramm mit Seminaren, die jungen Kunstschaffenden den Start ins Berufsleben vereinfachen sollen. Die Ausstellung läuft vom 27.11.21 bis zum 13.02.22 in der UZWEI im Dortmunder U.

Neben den Seminaren stehen natürlich die Künstlerinnen und Künstler im Mittelpunkt. Um diese auch gut zu präsentieren, wird für jede Ausgab von Emerging Artists ein neues grafisches und szenografisches Konzept von Studierenden entwickelt. Für die Szenografie waren Ins Meyer und Lara König zuständig. Jede Künstlerin oder Künstler hat in der UZWEI einen eigenen Raum, getrennt durch transparente Rasterfolie.

Künstlerinnen und Künstler, Organisatorinnen und Organisatoren und weitere Altive von EMERGING ARTISTS in der UZWEI. (Foto: © Monika Hanfland)
Künstlerinnen und Künstler, Organisatorinnen und Organisatoren und weitere Altive von EMERGING ARTISTS in der UZWEI. (Foto: © Monika Hanfland)

In den Arbeiten von Sophia Weber werden die Auswirkungen von Krieg und der Technologie kritisch hinterfragt. Beispielsweise eine Drohne, die einerseits als sinnvolles Spielzeug für Landschaftsfotografie benutzt werden, aber auch dazu, um Leute zu töten. In der anderen Arbeit, einem Buchprojekt, werden Bilder von Verletzungen für 1. Hilfe Schulungen als Symbol für Kriegsverletzungen benutzt.

Die Malerei von Lucia Danieleit ist auf das Wesentliche reduziert und spielt mit Kitsch und Geschmack, sodass eine Art Parallelwelt sichtbar wird. Die Darstellungen in ihren Arbeiten scheinen irgendwie nicht möglich zu sein, oder vielleicht aber doch. Das muss der Betrachtende entscheiden. Generell interessiere sie sich für Menschen, so die Künstlerin.

Die fotografische Serie „Asking For The Sun“ von Steven Natusch entstand während eines mehrmonatigen Aufenthalts in Portugal. Den Bildern zeigen eine gewisse Nostalgie, eine Schwermut, die für Portugal typisch ist und dort Saudade genannt wird. Seine Fotos wirken wie lyrische Gedichte und sind offen assoziativ.

Lisa Grätsch arbeitet mit dem iPad. In ihren Arbeiten verbindet sie die Themen Erinnerung und die Mutter-Tochter-Beziehung. Die Werke sind collagenhaft, zeigen das Dilemma der Authentiziät und Fiktion. Denn können wir uns wirklich auf unsere Erinnerungen verlassen oder werden sie korrumpiert?

Mit Blender erschafft Philipp Hermeling virtuelle Welten, in der ein kleines Baby im Mittelpunkt steht. Obwohl die grafische Darstellung sehr genau ist, bleibt es für den betrachtenden etwas distanziert. Der „cuteness“ des Babys scheint noch etwas zu fehlen, die Illusion scheint nicht ganz perfekt.

Die Arbeiten von David Mellin befinden sich an der Schwelle zwischen digitaler Malerei und traditioneller Tafelbildmalerei. Eingescannte Malspuren dienen als Vorlage zur weiteren Bearbeitung mit selbstgemachten Farben. Dieses Spiel mit den Sehgewohnheit wird besonders deutlich, wenn die Bilder einen spiegelnden Effekt besitzen wie bei einem Display und sogar die typischen Kratzer aufweisen.

Alesha Klein ist Bildhauerin, deren Arbeiten von der Natur inspiriert sind. Sei es das Material selbst wie Schiefer oder Stahl oder die Abformung in Stuckmarmor. In ihrem ausgestellten Werk ist eine dezente Soundcollage gearbeitet, die der Arbeit eine weitere Dimension verleiht.

Constantin Grolig interessiert sich für die Materialbeschaffenheit und die Möglichkeiten der Formgebung. Seine Bildmotive sind von einer nebulösen Atmosphäre durchdrungen, sie zeigen beispielsweise die künstliche Lichtarchitektur des Stadtraums bei menschlicher Abwesenheit.

Zu der Ausstellung sind Postkarten zu den Künstlern erschienen sowie ein Flyer zum Begleitprogramm. Das Begleitprogramm ist offen für alle Interessierten. Aber eine Anmeldung ist verpflichtend. Informationen dazu gibt es auf der Internetseite www.emerging-artists.com

Beziehungen zwischen Fläche und Körper

Birgit Feike webt Kleider aus Absperrbändern.
Birgit Feike webt Kleider aus Absperrbändern.

Vom 23. Januar bis zum 22. Februar 2015 zeigt die Galerie Dieter Fischer im Depot Dortmund an der Immermannstraße eine gemeinsame Ausstellung von Alesha Klein und Birigt Feike unter dem Titel „Körper-Fläche / Fläche-Körper“. Zu sehen sind Zeichnungen, Skulpturen, Bilder und Objekte.

Zweidimensionales wird dreidimensional und umgekehrt. Das ist die Verbindung zwischen beiden Künstlerinnen, die eine ganz unterschiedliche Herangehensweise an ihre Kunst haben.

Ein wesentlicher Bestandteil in der Kunst von Alesha Klein (Dortmund/Düsseldorf) sind Gesichter. Begonnen hatte es dadurch, dass sie Köpfe aus Modelliermasse gefertigt und mit Sprühfarbe gemalt hatte. „Umso mehr ich gemacht habe, desto leichter ging es von der Hand“, erzählt sie. Die Gesichter zeigen Emotionen, sind aber so abstrakt gehalten, dass sie keine bestimmte Person zeigen. „Das Bild ist eine Art Spiegel“, so Klein.

Gesichter stehen im Mittelpunkt der Arbeiten von Alesha Klein.
Gesichter stehen im Mittelpunkt der Arbeiten von Alesha Klein.

Mit einem interessanten Material arbeitet Birgit Feike (Schwerte): Plastik. „Plastik ist das Material der Jetztzeit“, erklärt die Künstlerin. „Es hat Gips, Holz, Leinwand ersetzt.“ Für Feike ist das Material ideal: es ist flexibel und extrem verformbar. Ihre Arbeiten werden klassisch auf einem Webstuhl hergestellt. Dafür wird das Plastik erst zu Fäden gesponnen und dann zu Objekten gewebt. Beeindruckend sind ihre Kleider, die Feike aus den rot-weißen Absperrbänden gewebt hat. Auch sehr spannend ist ein Objekt, das eine Form wie ein Bienenkorb hat. Zunächst könnte man den Eindruck bekommen, es sei aus vielen goldenen Bonbonpapieren zusammengesetzt, doch es besteht aus goldbedampfter Aluminiumfolie. Durch einen Spiegel am Boden kann der Betrachter selbst Teil des Objektes werden.

Die Vernissage ist am 23. Januar 2015 um 19 Uhr. Die Öffnungszeiten der Galerie Dieter Fischer ist donnerstags von 17 bis 20 Uhr.