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Aimé Mpane – Kraftvolle Kunst aus dem Kongo

Im Augenblick steht der Kontinent Afrika mit seiner innovativen und jungen Bevölkerung im künstlerischen Blickpunkt verschiedener Ausstellungen in Dortmund. So ist im Augenblick zum Beispiel die Schau „Afro-Tech and the Future of Re-Invention“ im Dortmunder U (HMKV) zu sehen.

Eine weitere Facette eröffnet sich nun mit der Ausstellung „Ich habe vergessen zu träumen“ des im Kongo geborenen und in Brüssel lebenden Künstlers Aimé Mpane im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK). Diese ist vom 31. Oktober 2017 bis zum 04. März 2018 mit seinen vielschichtigen Bildern, Objekten und Installationen im dortigen Studio zu bestaunen.

Schon im Jahr 2012 wurden Arbeiten des Künstlers aus der Reihe „Kinshasa“ im MKK gezeigt. Seine farbenfrohen und ausdrucksstarken Arbeiten befassen sich mit dem Erbe des Kolonialismus in Afrika (speziell Kongo) und dessen Spuren. Den Titel „Ich habe vergessen zu träumen“ kann man, so der Leiter des MKK Dr. Jens Stöcker, auch zweideutig sehen. Es kann neben „vergessen“ die Bedeutung „verlernen zu träumen“ haben.

Das Erbe des Kolonialismus im Kongo ist Gegenstand der Arbeiten von Aimé Mpane.
Das Erbe des Kolonialismus im Kongo ist Gegenstand der Arbeiten von Aimé Mpane.

Thematisch geht es Aimé Mpane zudem um die Darstellung des komplexen Begriffs „Frieden“. Das „Problem“ des Kongos ist sein Reichtum an Bodenschätzen wie etwa Gold oder Kohle. Der Hinweis auf eine der vielen verschwiegenen Goldminen schon am Eingang der Ausstellung ist da deutlich. Daneben sind verschiedene in goldener Farbe auf einem Holzrelief zu sehende Zahlenflut. Sie verdeutlicht einerseits, wie viel Geld die Minenbesitzer im Laufe der Jahre gescheffelt haben, und wie viele Menschen durch die harte Arbeit in den Minen sterben mussten.

Im Zentrum des Raumes ist eine imposante Installation platziert, die Reichtum und Schönheit der afrikanischen Tierwelt, der Bedrohung durch Ausbeutung, Waffen oder fundamentalistischer Religion gegenüber stellt. Alles ist mit bunten Fäden miteinander verwoben. Die Wandbilder und diversen Objekt sind vorwiegend aus natürlichen Stoffen wie Holz angefertigt und von mehrdeutiger Symbolkraft.

Gesuchte Synonyme für den Begriff „Frieden“ werden in ihrer Fragilität und Realität plastisch vor Augen geführt. So sieht man beispielsweise über dem Synonym „Sicherheit“ einen Holzkopf, der eine löchrige, fragile Holzkonstruktion eines Ballons aufbläst. Mpane gelingt es, auch Brüche und Leid im Leben der verschiedenen Menschen im Kongo lebendig werden zu lassen.

Neben den negativen Folgen von Kolonisation, wie Ausbeutung oder Korruption und Terror, drücken die Werke auch viel Hoffnung, Mut, Stolz und Selbstbewusstsein der schwarz afrikanischen jungen Bevölkerung aus.