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Mit dem Baron ein Tänzchen wagen?

Am Sonntag, den 06. April startete das Rahmenprogramm des 5. Afro Ruhr Festivals mit einer außergewöhnlichen Tanzdarbietung im Theater im Depot. Koffi Kôkô und Kettly Noël, beide Tänzer und Choreografen sind Repräsentanten der modernen afrikanischen Tanzszene, zeigten „Un tango avec le Baron“. Europa, Afrika und Voodoo trafen sich. Die Inszenierung wurde live durch den Kölner Trompeter und Komponisten Udo Moll begleitet.

 

Ein Mann und eine Frau. Beide in weiß gekleidet: Kôkô im Frack, Noël im Kleid. Zwei weiße Hocker. Auf der linken Seite nahm Moll Platz. Nachdem die beiden Tänzer auf die weißen Hocker gestiegen waren und einen Text rezitierten, begann das Spektakel.

 

Moderner europäischer Tanz verband sich mit afrikanischen Elementen, die zeitweise einen starken Voodoo-Einschlag bekamen. Denn beim Voodoo geht es auch um eine Veränderung des Transformationszustandes des Körpers, in unseren Kreisen negativ besetzt als „Besessenheit“. Aber im Prinzip bedeutet es nichts anderes, als in andere Rollen hinein und wieder herauszuschlüpfen.

 

Natürlich geht es auf einer anderen Ebene auch zum die Beziehung zwischen Mann und Frau. Der Kampf der Geschlechter, die Begierde, die Verführung. Tolle Bilder zeigten Kôkô und Noël als er versuchte, dass sich ihre Finger berührten, sie aber gelangweilt ihren Finger nahe beim Körper behielt.

 

Wer oder was war nun eigentlich der Baron? Kôkô, der gegen Ende des Stückes auch einen eleganten Hut aufhatte, könnte, wenn man die Voodoo-Analogie weiterführt, den Baron Samedi darstellen, ein Geistwesen (Loa) im Voodoo. Dazu würde passen, dass im Stück das Veve (ein grafisches Symbol) von Madame Brigitte, seiner Ehefrau, auf die Leinwand projiziert wurde. Dazu passten die Hintergrundgeräusche, die geheimnisvoll und manchmal bedrohlich klangen.

 

Nach knapp einer Stunde kehrten die Zuschauer von der Reise in eine geheimnisvolle Welt zurück und dankten den Tänzern mit großem Applaus.

Fünftes Afro Ruhr Festival mit großem Rahmenprogramm

Neuza singt am Samstag (10.05.14) von 17:00 bis 18:30 Uhr.  (Foto: © © Dominique Robelin / Lusafrica).
Neuza singt am Samstag (10.05.14) von 17:00 bis 18:30 Uhr. (Foto: © Dominique Robelin / Lusafrica).

Vom 9. bis 11. Mai 2014 gastiert zum ersten Mal das große Dortmunder Afrikafest im Dietrich-Keuning-Haus. Doch es gibt noch weitere Neuigkeiten: ein Rahmenprogramm umfasst modernes afrikanisches Tanztheater, Literatur, afrikanisches Kino, eine Podiumsdiskussion und eine Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Somit geht das fünfte Afro Ruhr Festival auch weiter in die Stadt hinein.

 

Für Veye Tatah, die Vorsitzende des Vereins „Africa positive“, ist das Afro Ruhr Festival immer praktische Integration. „Es machen nicht nur Migranten aus Afrika mit, sondern auch Deutsche und Menschen, die einen Migrationshintergrund aus anderen Ländern haben“, so Tatah. Die Geschichte des Afro Ruhr Festivals begann im Westfalenpark, danach fand es einige Jahre im Fredenbaumpark statt und ist jetzt im Dietrich-Keuning-Haus angekommen. Doch die Veranstaltung hat neue Kooperationspartner gewonnen.

 

So feiert das moderne zeitgenössische afrikanische Tanztheaterstück mit dem Titel „Un tango avec le Baron“ am 6. April im Theater im Depot seine Premiere. Im Dortmunder Kino im U wird am 24., 25. und am 27. April jeweils ein aktueller afrikanischer Kinofilm gezeigt. Der Bedeutung der Frauen Afrikas als Motor der Entwicklung wird am 6. Mai in der Auslandsgesellschaft NRW mit einer Podiumsdiskussion nachgegangen. Den Abschluss des Rahmenprogramms des fünften Afro Ruhr Festival bildet die Ausstellung „Abstraktion“ des Künstlers Toks Adunola, die am 1. Juni eröffnet wird und bis zum 22. Juni im Torhaus Rombergpark zu besuchen ist. Mit der Zusammenarbeit mit den anderen Kultureinrichtungen will das Festival andere Zielgruppen erreichen, so Tatah.

 

Und was es mit dem großen Musik- und Tanzprogramm? Das findet geballt vom 9. Mai bis zum 11. Mai 2014 im Dietrich-Keuning-Haus statt. Es beginnt am Freitag, den 9. Mai von 16:00 bis 20:00 Uhr mit dem Basar und den Workshops. Ab 19:00 Uhr ist die Afro Ruhr Party Nights mit Stargast Ray Blaze aus Nigeria. Samstag und Sonntag ist es Zeit für Live Musik. Black Prophet (Ghana), Neuza (Kap Verde), Debademba (Burkina Faso und Mali), Gasandji (Kongo), Joe Driscoll & Sekou Kouate (USA und Guinea) und Fodé Baro (Guinea).

 

Doch nicht nur Musik steht beim langen Festivalwochenende auf dem Programm. Aktionen für die ganze Familie und kulinarische Leckerbissen aus Gambia, Ghana, Marokko und weiteren Ländern West-und Ostafrikas stehen auf dem Programm.

 

 

Eintrittspreise

Fr 9.5. 2014 Eröffnungstag mit großer AFRO RUHR Partynight:

  • Kinder bis 6 Jahre frei
  • Kinder 7 bis 16 Jahre: 4€

Besucher ab 17 Jahre

  • – vor 24 Uhr: 10€
    – nach 24 Uhr: 15€
  • Schüler/Studenten
    – vor 24 Uhr: 7€
    – nach 24 Uhr: 10€

 

Sa/So 10./11.5 2014 AFRO RUHR FESTIVAL mit Live Musik & ClubNight

  • Kinder bis 6 Jahre frei
    – Kinder 7 bis 16 Jahre 4€* 6€**
  • Besucher ab 17 Jahre 10€* 18€**

(*) Tagesticket, (**) 2-Tage-Ticket, gültig für Samstag und Sonntag

 

Kein Vorverkauf, Tickets gibt es nur an der Tages-/Abendkasse zu kaufen!

Aktuelle Information unter www.afro-ruhr-festival.de