Der frühe Vogel lockt ins Unionviertel

Nein, Sie müssen nicht etwa um 8 Uhr aufstehen, dennoch gibt es Vieles zu entdecken beim ersten Rundgang durch das Unionsviertel in diesem Jahr am 21. März: Ausstellungen, Versteigerungen, Schmuck und Orakel finden sich an überraschenden, meist unerwarteten Orten, deren Türen ab 14 Uhr neue Perspektive eröffnen.
Es gibt zwei Varianten, sich in dieses kleine Abenteuer zu begeben: zum einen individuell mit dem Plan des Flyers in der Hand und einem offenen Blick durch die Straßen des Viertels streifend, mal hier mal dort einkehrend mit einer Pause im Straßen- oder Hofcafe, oder unter ortskundiger Leitung; so kann man sich dem geführten Rundgang von Martini und Helga Beckmann anschließen. Manche Geschichten und überraschende Begegnungen liegen hier bekanntlich auch zwischen den einzelnen Spielorten, in den Erzählungen über das Unionviertel und seinen stetigen Wandel. (Treffpunkt der Führung: 14 Uhr am Haupteingang des Dortmunder U).

Einige Beispiele aus dem Programm: „Emerging artists“ in der zweiten Etage im Dortmunder U zeigen junge Künstler (wir berichteten), im Dortmunder Kunstverein (neben dem Dortmunder U) lässt sich gut entspannen. „Snoezelen“ heißt der Begriff (wir berichteten). Im Strassencafé an der Rheinischen Straße gibt es nicht nur Kaffee, sondern auch eine „Piepschau“, Vögel und Vogelähnliche in unterschiedlichen Farben und Formen. Gorkis Welt der Wunder (Kurze Straße 30) präsentiert ein polnisches Orakel.

Die Galerie 143 an der Rheinischen Straße 143 präsentiert Sven Piaydas Ausstellung „New pictures from outer rim“ (wir berichteten). Die Urbanisten veranstalten einen „Tanz auf den Ruinen“ und eröffnen ihre neuen Büroräume an der Rheinischen Straße 137. Die Urbanisten versuchen alten Sachen ein neues hochwertigeres Leben einzuhauchen.

Mehr Infos und den Programmflyer gibt es hier.




Diskussion mit Flüchtlingen

Mit der Blackbox-Reihe unternimmt das Schauspiel Dortmund in Kooperation mit bodo e.V. und European Homecare den Versuch, dem unüberschaubaren Komplex der Zuwanderung nach Deutschland Bilder, Geschichten und Haltungen abzuringen – auf der Suche nach diskursiven Waffen gegen jede Form der Radikalisierung. Schon in der ersten Folge, Blackbox Abschiebung, wurde über zwei Stunden kontrovers diskutiert zwischen Fachleuten, Asylbewerbern aus Syrien und Dortmunder Bürgern. Der zweite Teil Blackbox Flucht stellt diesmal ganz die Geschichten von Geflüchteten in den Fokus: Auf welcher Route gelangt man von Syrien nach Lütgendortmund? Wieso ausgerechnet hierher? Wie überwindet man unüberwindbare Hindernisse? Und – was erwartet einen, wenn man es endlich geschafft hat? U.a . mit Bastian Pütter und Said Arab.

26. März 2015, 19.30 Uhr in der Jungen Oper. Der Eintritt ist frei.




Furiose Heldenmusik

Mit Rolf Liebermann, Carl Maria von Weber und Ludwig van Beethoven präsentierte das 7. Philharmonische Konzert am 17. und 18. März 2015 drei Komponisten mit unterschiedlichen Musik für „Heldenfeiern“. Am Dirigentenpult stand Marcus Bosch und die Solistin war Sharon Kam an der Klarinette.

Begonnen wurde der Abend mit einem Wirbelwind aus Musik. Rolf Liebermanns „Furioso“, 1947 uraufgeführt, trägt seinen Namen nicht zu Unrecht. Gleich zu Beginn drücken die Pauken mit ihrer Rhythmik den Zuhörer in den Sessel, um uns im zweiten Teil in einer sehr ruhigen und fliessenden Passage wieder zum Atem holen kommen zu lassen. Danach ging es wild weiter, als das Orchester mit einer jazzartigen Kontrapunktik die Themen der ersten beiden Teile wiederholt. Zumindest das kurze Stück (unter zehn Minuten) sollte als Appetizer dienen, um den Schweizer Musiker, Opernintendanten und Komponisten wiederzuentdecken.

Einen kleinen Ausflug zu den Anfängen der romantischen Musik bescherte den Zuhörern das Klarinettenkonzert Nr. 1 in f-Moll von Carl Maria von Weber. Auch wenn vor allem im zweiten Satz noch Anklänge an Mozart herauszuhören sind. Das Konzert gehört zu den Lieblingsstücken der Klarinettisten und Sharon Kam hatte auch sichtlich Spaß an dem Konzert.

Nach der Pause stand ein Schwergewicht unter den Klassikern auf dem Programm. Die 3. Sinfonie von Ludwig van Beethoven in Es-Dur, auch Eroica genannt. Bosch führte die Philharmoniker souverän durch die Musik, die Beethoven eigentlich Napoleon widmen wollte, doch als er sich zum Kaiser krönte, war der Komponist „not amused“. Besonders beeindruckend war der langsame zweite Satz, der „Trauermarsch“. Schicksalsschläge und Freude hat Beethoven hier musikalisch eingearbeitet.

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