Wohlfühlen bei Wiener Klassik

Das dritte Konzert Wiener Klassik am 02. Mai 2016 hatte wieder einen Abend voller Wohlfühlmusik anzubieten: Mozart, Beethoven, Gluck und Boccherini. Andreas Sperring vertrat den erkrankten Lorenzo Viotti und Sergey Dogadin brillierte als Solist.

Vier Komponisten, aber drei Stücke. Wie geht das? Sperring verband die tragische Ballett-Pantomine „Don Juan“ von Gluck mit dem dritten Satz von Boccherinis vierter Sinfonie. Boccherini hörte die Musik von Gluck bei einer Aufführung in Wien und war von ihr angetan.

Der Höhepunkt vor der Pause war Mozarts Violinkonzert in G-Dur. Solist Dogadin spielte das Stück des jugendlichen Mozarts mit Bravour und Eleganz. Mozarts Violinkonzert klingt ziemlich opernhaft und Dogadin zeigte sich als meisterhafter Solist, der das „Zwiegespräch“ mit dem Orchester dankend annahm.

Ein Schattendasein führt Beethovens vierte Sinfonie, vergleicht man die Popularität seiner anderen Sinfonien. Mit Sicherheit zu Unrecht, denn sie ist heiter, fröhlich, aber auch musikalisch kraftvoll. Der erste Satz beginnt langsam und tastend, um dann pulsierend vorwärts zu treiben. Poetisch-romantisch ist hingegen der langsame (adagio) zweite Satz, währen die beiden letzten Sätze voller Energie sind. Die vierte Sinfonie steht zwischen Klassik und Romantik oder besser, hat die romantische Musik sicher beeinflusst. Diesen musikalischen Spagat bekamen die Dortmunder Philharmoniker an diesem Abend in gewohnter Manier hin.

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