Theaterstück um Leistungs- und Konkurrenzdruck unter Abiturienten
Unter dem
vieldeutigen Titel „Klatschen“ findet am Samstag, den 09.03.2019
die Uraufführung des gemeinsam mit SchülerInnen entwickelte
gleichnamigen Textbuchs von Tina Müller und Corinne Maier auf der
Bühne des Dortmunder Kinder- und Jugendtheater (KJT) statt.
Diese Vorlage haben
sich elf Jugendliche und Erwachsene zwischen 16 und 24 Jahren, mit
unterschiedlicher Herkunft und Hintergrund als Jugendclubproduktion
unter der Regie von Isabel Stahl & Lioba Sombetzki in den letzten
Monaten vorgenommen.
Die Grundsituation ist folgende: Elf SchülerInnen eines Gymnasiums in der aufgeladenen Situation kurz vor dem Abitur. Jeder von ihnen ist interessiert, seine Chancen auf einen lukrativen, prestigeträchtigen Job mit besten Noten zu bewahren. Jeder ist sich selbst der Nächste, der Druck steigt ins Unermessliche und aus Freunden werden Feinde. Ein Vorgeschmack auf die Zukunft in einer kapitalistischen Gesellschaft. Verweigern oder anpassen?
Es gibt keine
stringente Handlung, sondern es werden wie in einzelnen
Blitzlicht-Momentaufnahmen nach der Vorlage SchülerInnen in
verschiedenen Konstellationen beleuchtet.
Ähnlich wie auf
einem Schulhof, wechseln die Blickwinkel. Da wird wie im echten Leben
geklatscht und diskutiert. Die Bühne wird zu einem abstrakten
Transitort, wo alle „Wartende“, die irgendwo hin wollen sind.

Die Geschichte im
Vorfeld wird erst durch die Gespräche der SchülerInnen deutlich.
Sie hatten in einer Kunststunde rebelliert (Schweigestunde), und die
überforderte Lehrerin drohte ihnen mit einer schlechten Note für
alle. Daraufhin eskalierte die Situation, und die Kunstlehrerin wurde
von allen gemeinsam zwischen Tür und Wand „geklatscht“ und
schwer verletzt. Das erhöht die Aufregung und bietet noch mehr
Zündstoff und Diskussionsbedarf.
Wie vorab verraten
wurde, wird bei der Inszenierung auch mit Wiederholungen von
bestimmten, bei jugendlichen häufig vorkommenden Sprachbegriffen
gearbeitet. Außerdem wurde zusammen mit den jungen
Amateur-SchauspielerInnen viele Tanzchoreografien ein geübt. Musik
aus der Konserve wird den passenden atmosphärischen Hintergrund
bilden.
Die Kostüme sind
einheitlich uniform. Das zeigt ihre kollektive Konformität, hinter
der sich ihr individueller Charakter verbirgt.
Erschwerend für die
gemeinsame Arbeit an der Jugendproduktion war die unterschiedlichen
Voraussetzungen der teilnehmenden jungen Akteure. Eine davon steht
selbst mitten im Abiturstress, andere studieren schon, oder der
Jüngste ist mit 16 Jahren noch etwas vom Abitur entfernt. Zudem gab
es da ja auch noch die kulturellen Unterschiede bei den Beteiligten.
Einige hatten schon Schauspielerfahrungen, andere nicht. Außerdem
gab es zwischendurch auch eine gewisse Fluktuation unter den
Teilnehmern der Produktion. Einige waren durch ihre anstehende
Abiturprüfung so eingespannt, dass sie frühzeitig ausgestiegen
sind.
Die verbliebenen
haben sich letztendlich gut zusammen gerauft, so die beiden
Regisseurinnen.
Die intensive
Aufführung wird etwa eine Stunde dauern.
Uraufführung:
09.03.2019 um 19:00 Uhr im KJT Sckellstraße
Karten & Infos
zur Premiere und weiteren Aufführungsterminen erhalten Sie wie immer
unter www.theaterdo.de oder
Tel.: 0231/ 50 27 222