Das ist Kolonial

Eine Ausstellungswerkstatt zum Kolonialismus und seinen Einflüssen

Seit dem 18. März 2023 präsentiert das LWL Zeche Zollern diese Ausstellung, die noch bis zum 15. Oktober 2023 zu sehen ist. Und im Gerede ist diese Ausstellung erst seit kurzem. wegen eines Hinweises auf einen Safe Space Termin an Samstagen für 4 Stunden für People of Color, also Afrodeutsche und Deutsche mit asiatischen, orientalischen oder auch nicht mitteleuropäischen Wurzeln und somit nicht der weißen Mehrheit in unserem Land offen ist … 5 Monate hat es gebraucht, damit die AltRight Szene aufmerksam und final Hassaktiv wurde. Und die Junge Union (JU).



Das Ganze kochte auf, als gut fünf Monate nach der Eröffnung der Schau „Das ist Kolonial“ zwei Rechtsaußen sich via TikTok erstmals darüber auszulassen begannen … Hier stimmte die von Kuban geführte JU ein, unisono mit der AfD.

Mitte September machte schließlich die Washington Post, USA, einen Artikel zu diesem Thema.

Das Thema Kolonialismus wird in Deutschland leider zu nebensächlich behandelt … zuerst einmal hatten wir uns mit den Folgen der 1.000 Jahre VogelschiSS zu beschäftigen … wenn auch erst spät, weil wir zuvor das schmutzige Wasser ja zum Saubermachen noch brauchten. Also fing man ab 1968 endlich gründlich an. Schaut man sich die Reaktion auf ein gewisses antisemitisches Flugblatt in der Keimzelle zur Säuberung des Deutschen Reiches an, muss man leider konstatieren, wir war nicht gründlich genug. Zumal es im Osten der Republik, in der ehemaligen „DDR“ keine Aufarbeitung gab, weil man per ordre de Mufti des ZK der SED (heute Die Linke) antifaschistisch und auch nicht antisemitisch war … wobei letzteres immer wieder anderweitig zu erleben war.

Der Kolonialismus hatte entgegen vielerlei Meinungen einen tiefen Einfluss auf Deutschland und unser Bundesland Nordrhein-Westfalen. Überall in Deutschen Reich gab es bis in die 1960er Kolonialwarenläden, in denen es wie der Name suggerierte, Lebensmittel und Waren gab, die aus den Kolonien oder tropischen Ländern gab, wie z.B. Bananen und Ananas. So unser Kaffee oder der Tee, die Ananas, die Banane, die Schokolade, das Usambara-Veilchen, auch manche Straßennamen, u.v.m. sind Produkte des Kolonialismus.

Im Kaiserreich wurde nach der Berliner Afrikakonferenz und dem offiziellen Erwerb von überseeischen Besitzungen, Kolonien, stark für diese geworben, um sie auch durch Deutsche zu besiedeln. Aus meiner Familie z.B. gingen gleich drei Urgroß- und Großonkel in die Welt und gründeten Plantagen. Einer in Kamerun, einer in Tansania und einer in Papua Neuguinea.

Der Besucher wird zu der partizipativen Ausstellung von zwei virtuell ihm gegenüberstehenden empfangen und in das Thema eingeführt … wie sehr der Kolonialismus noch heute hier und in den Kolonien präsent ist. alleine der systemische Rassismus, der durch sogenannte Völkerschauen die untere Entwicklungsstufe der Kolonisierten zeigen sollte. Oder wie wir heute noch auf Afrika schauen als Kontinent, der nicht alleine gehen könne. Dessen Volkswirtschaften immer noch nur als Rohstofflieferanten gesehen werden. Dies wird durch immense Importzölle von Fertigprodukten zementiert, während die Rohstoffe unsere Fabriken und Volkswirtschaften billig versorgen. Unsere Überschussprodukte hingegen überschwemmen die afrikanischen Märkte und zerstören Existenzen.

Man versuchte durch „Rassenlehre“ die Vorherrschaft des weißen Mannes zu zementieren. So fabulierte einst Gloria von Thurn und Taxis, dass die Afrikaner zu viel schnackseln, was alleine Ursache der Probleme in „schwarz“ Afrika sei. Afrika wird immer noch nicht als bunt gesehen, oder dass es dort über 50 Staaten gibt, die immer noch in ihren kolonialen Grenzen existieren und fast ausnahmslos Vielvölkerstaaten sind.

In der Ausstellung werden die Probleme, die der deutsche Kolonialismus in den „Schutzgebieten“ verursachte schonungslos gezeigt. Beginnend beim Kunstdiebstal bis hin zu Verschleppungen und da sich die Ausstellung in erster Linie mit dem Bezug zu Nordrhein-Westfalen beschäftigt, kommt der Genozid and den Herero und Nama in Namibia nicht zum Tragen. Anhand von Einzelschicksalen werden u.a. die Verschleppungen und Entsendungen zur Ausbildung dargestellt.

An vielen Stellen in der Ausstellung kann man sich als Besucher mit einbringen, wird dazu aufgefordert, teilzunehmen. Wir werden aufgefordert unsere Gedanken und Eindrücke, Erlebnisse, Erfahrungen, Familiengeschichtliches mit einzubringen. Interessant was man auf den Karteikarten zu lesen bekommt. Es gibt Workshop Flächen, eine Bibliotheksliste, ein Sprachlabor, um eigene Texte zu sprechen oder aufgenommene Texte zu hören.

Die Kurator*innen haben neue Methoden der Darstellung und Rezeption gewählt, weil die frontale Darstellung dem Thema Kolonialismus nicht gerecht werden kann. Dazu zählt auch die Bitte an Samstagen von 10:00 bis 14;00 sich als Mitteleuropäer eventuell. freiwillig zurück zu halten und BiPoC den Vortritt zu lassen. damit sie sich ungestört, unbeeinflusst von der Mehrheitsgesellschaft, mit dem Thema auseinandersetzen zu können. Und genau das kritisierten also unsere kleinen HerrenMännekens aus der äuSSerten Ecke Rechts von der Anständigkeit. Genau diese haben immer noch nicht begriffen, was ihr Herrenmenschentum immer noch alles anrichtet. Und dabei geht es nicht nur um die „Negerküsse“ … sondern generell um Respekt. Auch wenn dieser immer noch hinkt und seit der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte der französischen Nationalversammlung vom August 1789 endlich allen bewusst sein, dass diese nicht nur für weiße, heterosexuelle Menschen gelten.

Die Ausstellungen ist kein Honigschlecken, sondern soll aufrütteln und auf Probleme hinweisen … etwas das HerrenMännekens vollends abgeht. Empathie ist dort im Gensatz nicht vorhanden.

Der Eintritt kostet €5.00, wobei der Dortmund Pass NICHT zu einem reduzierten Eintritt führt … Das LWL Museum in Münster hingegen den Dortmund Pass akzeptiert …




Nabucco – Verdis bekannte Oper auf Zeche Zollern unter freiem Himmel

[Update: Achtung TERMINÄNDERUNG:]

Am 13. August 2022 um 20 Uhr verwandelt sich die Zeche Zollern in Bövinghausen für einen Abend in das Babylon der Antike. Denn die Festspieloper Prag präsentiert Verdis Oper „Nabucco“ als Open-Air-Spektakel.

Jurij Kruglov als Zaccharias. (Foto: © T. Weber)
Jurij Kruglov als Zaccharias. (Foto: © T. Weber)

Diese Oper mit dem dramatischen Spiel um Liebe und Macht begeisterte bisher
Hunderttausende von Zuschauern. Der Besucher wird von Beginn an durch die Stimmen, die Handlung, die Kostüme und das Bühnenbild in den Bann gezogen. Es erwartet den Klassik-Besucher mit Giuseppe Verdis Nabucco eine der größten Opern der Musikgeschichte und zugleich ein wunderbares Open Air-Spektakel.
Man muss Nabucco mit dem weltberühmten Gefangenenchor wenigstens einmal unter freiem Himmel Inszenierung erlebt haben. Der gewaltige Chor der Gefangenen wird erklingen mit einem Aufgebot an klangstarken und facettenreich singenden Solisten. Open Air-Produktionen bedeuten für jedes Opernensemble eine besondere künstlerische Herausforderung. Hier gilt es Aufführung und Ambiente der Spielstätte zu einem unvergesslichen Opernspektakel zu vereinen.
Sänger, Orchester, Regie und Technik müssen sich bei jeder Spielstätte neu auf die atmosphärischen und akustischen Gegebenheiten einstellen. Dies ist der Oper bei den bisherigen Sommer-Open-Air- Aufführungen mit über 2 Millionen Zuschauern hervorragend gelungen.

Grundlage der Oper ist das Libretto des Italieners Temistocle Solera (1816–1878). Die Handlung speist sich aus Legenden um den biblischen Herrscher Nabucco (dt. Nebukadnezar II), König Babylons von 605 bis 562 vor Christus. Mit seiner Herrschaft sind Bauten wie das Ischtartor, die Hängenden Gärten und der babylonische Turmbau verbunden. Hintergrund der Opernhandlung sind die Eroberung Jerusalems 587 v. Chr. und die Wegführung des jüdischen Volkes in babylonische Gefangenschaft 586 v. Chr. (2. Könige 25). Das Libretto übernimmt daraus nur wenige Motive. Die Handlung besteht aus vier Akten.

Es spielt das Orchester der Festspieloper Prag unter der Leitung von Martin Doubravský. Dazu singt der Festivalchor Prag unter der Leitung von Lukáš Kozubik. Die Regie hat Oldřich Kříž. Bühnenbild und Kostüme stammen von Olga Kokošková.

Karten gibt es an allen örtlich bekannten Vorverkaufsstellen.




Geierabend sagt „Bye Bye Bottrop“

Das neue Programm für den Ruhrpott-Karneval Geierabend 2018 steht in diesem Jahr unter dem Motto „Bye Bye Bottrop“. Die Idee hierzu liegt nah. Im nächsten Jahr schließt mit Prosper-Haniel in Bottrop nämlich der letzte Pütt im Pott.

Wenn der Geier auf dem Plakat auch mit dem Taschentuch winkt, kein Grund zum Heulen. Der alternative Karneval widmet sich vom 28.12.2017 bis zum 13.02.2018 auf Zeche Zollern wieder liebevoll mit einem bunten Mix aus Comedy, Kabarett, Satire und Musik diesem und anderen politisch aktuellen Themen.

Die Stadt Bottrop wird auch Partnerstadt für die neue Session sein. Neben einem großen Programmpunkt wird sie unter anderem mit einem Stand bei den Veranstaltungen vertreten sein. Am 21. Januar steht die Stadt beim „Bottrop Day“ sogar ganz im Mittelpunkt. Dazu wurden dem Oberbürgermeister Bernd Tischler (Bottrop) achtzehn Ehrenkarten für engagierte Bürger vom Ensemble übergeben.

Was ist beim neuen Programm von dem 13-köpfigen Ensemble zu erwarten? Neben den Beiträgen bekannter Charaktere und Figuren wie der Präsi (Roman Henri Marczewski), dem Steiger (Martin Kaysh), den renitenten AWO-Oppas oder etwa den obligatorischen „Zwei vonne Südtribüne“ (Franziska Mense-Moritz und Hans Martin Eickmann) werden wieder brisante politische Themen satirisch aufs Korn genommen.

Keine Zeche mehr im Ruhrpott. Entsetzen beim Präsidenten. (Foto: © Stand Out)
Keine Zeche mehr im Ruhrpott. Entsetzen beim Präsidenten. (Foto: © Stand Out)

So handelt eine der insgesamt 28 Szenen zum Beispiel von einem „Löschzentrum für Hass-Mails unter Tage. Wie in jedem Jahr wird auch in diesem unter zwei „Bewerbern“ der Anti-Orden „Pannekopp des Jahres“ vom Publikum aller Vorstellungen ausgelobt. Welche zwei Bewerbungen zu Wahl stehen, wird erst bei der Premiere am 28.12.2017 (19:30 Uhr) vom Steiger bekannt gegeben.

Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung in gewohnter Qualität von der altbewährten „Geierabend-Band“. Ein Beitrag für einen Song kommt diesmal von Tommy Finke (musikalischer Leiter des Dortmunder Schauspiels), Als Co-Autorin konnten die Geier das talentierte junge Nachwuchstalent Jana Fischer gewinnen.

Übrigens: Hans Martin Eickmann wird in dieser Session zum letzten mal in seiner Rolle als einer der „Zwei vonne Südtribüne“ zu hören und sehen sein. Auch da heißt es mit einem lachenden und einem weinenden Auge bye-bye sagen.

Veranstaltet wird der Geierabend vom Kulturbüro der Stadt Dortmund sowie das Theater Fletch Bizzel und für Getränke und Essen sorgen Brinkhoff und Tante Amanda.

Alle Infos zu Terminen und Preisen unter www.geierabend.de