Kaffeemaschine Stina will hoch hinaus

Tja, so ist das. Wirst du als Kaffeemaschine geboren, sorry, hergestellt, dann ist dein Lebensweg vorgezeichnet. Aber die kleine Kaffeemaschine Stina will unbedingt Polizistin werden, wo sie doch gar nicht so aussieht wie ein typischer Robocop.



In „Stina und der Tentakelarmverkäufer“ präsentierte Yvonne Dicketmüller am 02. September 2023 ein weiteres Werk aus der RoboTheater.  Mit „Strom – Eine Robotergeschichte“ war sie vor einiger Zeit im Fletch Bizzel zu Gast.

Yvonne Dicketmüller zeigte eine Besonderheit im Fletch, nämlich ein Crankie. Ein Crankie ist eine kleine, mobile Erzähltheaterbühne, die wie eine manuelle Filmrolle gedreht wird und so die Bilder zeigt, die zur Geschichte gehören. Natürlich gehörten liebevoll selbstgebastelte Figuren wie Stina oder der Polizeichef zu den Requisiten.

Die Handlung von „Stina und der Tentakelarmverkäufer“ kurz erzählt. Stina will Polizistin werden und wird sogar überraschend angenommen, aber nur um als Kaffeemaschine „missbraucht“ zu werden. Als in Robocity plötzlich einige Roboter durchdrehen, findet Stina eine Spur durch den merkwürdigen Tentakelarmverkäufer, der keine Tentakelarme verkauft, sondern Kaffeeöl, die Robotervariante von Kaffeesahne.  Doch mit dem Stoff scheint was nicht zu stimmen…

Das Stück war ein großer Kontrast zu dem „Regenbogenfisch“ von gestern. Statt bunt, war die Roboterwelt schwarz-weiß und statt 30 Minuten, dauerte „Stina“ etwa 70 Minuten. Zu viel für einige Kinder, die irgendwann müde und quengelig wurden. Verstärkt wurde das Ganze durch die Dunkelheit im Saal und dadurch, dass manche Bilder des Crankies hinten schlecht lesbar waren.

Eine Straffung der Geschichte hätte gutgetan und ich denke, auch Roboter können Farben erkennen, den richtigen Chip vorausgesetzt.

Mehr Mitmachoptionen für die jüngsten Zuschauer*innen würde das Ganze ebenfalls auflockern. Abschließen bleibt mir zu sagen, dass so ein Crankie auch etwas Faszinierendes hat und ich könnte mir gut vorstellen, so etwas für ein älteres Publikum, lies: Erwachsene, in Aktion zu sehen.    




Wo kommt der Strom für die Roboter her?

Im Stück „Strom – eine Robotergeschichte“ erzählte uns Yvonne Dicketmüller am 30. April 2023 im Theater Fletch Bizzel einiges über Energiesparen und Stromfresser. Das Theaterstück ist konzipiert für Kinder ab 5 Jahren.



In einer Robotermetropole leben Roboter in Saus und Braus. Sorglos verprassen sie Strom, wo sie nur können. Eines Tages aber stellen sie fest, dass ihr Lebenselixier, der Strom, zu versiegen droht. Alle Energiereserven sind verbraucht und die Roboter stehen vor dem Aus. Sie drohen auszusterben.

Szenenbild aus "Strom - eine Robotergeschichte" von Yvonne Dicketmüller. (Foto: (c) Yvonne Dicketmüller)
Szenenbild aus „Strom – eine Robotergeschichte“ von Yvonne Dicketmüller. (Foto: (c) Yvonne Dicketmüller)

Auch dem kleinen Roboter Adam setzt der bereits beginnende Energiemangel zu. Doch als sein geliebtes Haustier, Bello, verschwindet, mobilisiert er seine letzten Energiereserven, um Bello wiederzufinden.

Das Stück überzeugt nicht nur durch die liebevoll gestalteten Hauptfiguren und die Spielorte, auch Dicketmüller gibt ihren Hauptfiguren die nötige Tiefe. Vielleicht sind die Fragen, die sie im Laufe des Stückes stellt, für die ganz Kleinen noch zu schwer, aber alle konnten der – an manchen Stellen urkomischen – Handlung gut folgen.

Der zweite Aspekt, der in dem Stück eine Rolle spielt, ist das Stromsparen. Denn ein hoher Energieverbrauch sorgt dafür, dass immer mehr Energie benötigt wird. Wenn dann wie in der Roboterstadt die Kohle ausgeht, wird es im wahrsten Sinne des Wortes zappenduster.

Das Stück bietet einen großen Mitmachcharakter für danach. Denn die Lösung, die „Mutter Natur“ vorschlägt, ist die gute alte Gemüsebatterie. Eine Gemüsebatterie ist eine Art von Bio-Batterie, die durch den Einsatz von elektrisch leitfähigen Gemüsesorten wie Kartoffeln, Gurken oder Tomaten Strom erzeugt. Die Funktionsweise einer Gemüsebatterie beruht auf einem elektrochemischen Prozess, bei dem die in den Gemüsesorten enthaltenen Elektrolyte (in der Regel Phosphorsäure) in Verbindung mit zwei verschiedenen Metallen als Elektroden verwendet werden.

Damit kann man beispielsweise eine LED-Lampe zum Glühen bringen, aber ob es für Roboter Adam reichen würde?

Auf jeden Fall lernen die Kinder in diesem Stück, dass sie sorgsam mit Energie umgehen müssen.