Museum Ostwall zeigt Urbanes auf Papier
Am 12. und 13. November 2016 ist das „Wochenende der Grafik“. Das Museum Ostwall präsentiert im Grafikkabinett „Living Cities: Ansichten des Urbanen von Picasso bis zur Gegenwart“. Dazu gibt es an den beiden Tagen noch ein ausführliches Programm. Am ganzen Wochenende sind der Eintritt in die Sammlung des Museum Ostwall sowie alle Angebote im MO frei.
Mehr als 5.500 Arbeiten auf Papier besitzt das Museum Ostwall. Davon ist immer nur ein kleiner Teil zu sehen, denn die Werke würden aufgrund ihrer Lichtempfindlichkeit leiden. Insgesamt machen beim „Wochenende der Grafik“ zehn NRW-Museen mit, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte haben. Der Schwerpunkt beim Museum Ostwall liegt auf der künstlerischen Auseinandersetzung mit Stadt.
War die Stadt bei den Expressionisten durchaus noch positiv besetzt wie bei Ernst Ludwig Kirchner (Straßenszene, 1913) und Matthias Beckmann, wird die Stimmung immer kritischer. Max Beckmann präsentiert die Schattenseiten der Stadt, bis hin zu Joseph Beuys Forderung „Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ aus dem Jahre 1982. Die aktuellsten Arbeiten stammen von Barbara Hlali. Ihre Zeichnugnen handeln vom Unterwegssein in der Stadt und schließen den Kreis von Kirchner.
Das Programm am Samstag, 12. November
11 bis 12 Uhr: Raus aus der Kiste! Einblicke in die Graphik-Mappen „Jazz“ von Henri Matisse und „Cirque“ von Fenand Léger
Manche Kunstwerke verlassen das Museumsdepot nur zu besonderen Anlässen, weil sie sehr empfindlich oder schwierig zu präsentieren sind. Am Samstag haben Besucherinnen und Besucher die einmalige Möglichkeit, einen Blick auf die Mappen „Jazz“ (1943- 1947) und „Cirque“ (1950) aus der Grafischen Sammlung des Museums Ostwall zu werfen. Kuratorin Nicole Grothe und Restauratorin Lisa Schiller zeigen die mit Text und faszinierend leuchtenden Lithographien beidseitig bedruckten Blätter und bieten so ein Kunsterlebnis der besonderen Art.
Treffpunkt an der Kasse im Eingangsbereich des Dortmunder U.
14 und 16 Uhr: Kuratorinnenführung zur Ausstellung „Living Cities. Ansichten des Urbanen von Picasso bis zur Gegenwart“
Nicole Grothe, Kuratorin der aktuellen Präsentation im Graphik-Kabinett, lädt ein zum Gespräch über Werke von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart, die das Leben in der Stadt zum Thema haben: Ernst Ludwig Kirchner faszinierten die im Pariser Chic gekleideten Städterinnen, Joseph Beuys forderte „Stadtverwaldung, statt Stadtverwaltung!“, Thomas Bayrle zeichnet die Stadt als kleinteilige, aber überbordende Struktur und Barbara Hlali integriert Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel in ihre Bilder über das Reisen. Welche Stadt gefällt Ihnen am besten?
Start im Foyer des MO, Ebene U4, Dauer: ca. 45 Minuten.
15 bis 17 Uhr: Stadtcollage. Workshop für Familien, Jugendliche und Erwachsene
Ein Bruchstück der städtischen Skyline – eine Brücke? ein Turm? eine Häuserzeile? – wird vervielfältigt und neu zusammengesetzt. Thomas Bayrle, dessen Druckgraphik „Die Stadt“ zu diesem Workshop anregt, war fasziniert von den kleinteiligen, aber überbordenden geometrischen Strukturen einer Stadt. Aus einer besonders interessanten Form erschaffen wir das Bild einer riesigen Metropole.
Start: Kasse im Eingangsbereich des Dortmunder U.
Sonntag, 13. November 2016
14 bis 18 Uhr: Strukturen der Stadt. Aktionspunkt zum Mitmachen
Rau, glatt, gleichmäßig strukturiert oder chaotisch – die Oberflächen der Materialien, aus denen ein Raum gebaut ist, prägen seinen Charakter. Inspiriert von Stadtansichten, die in der Ausstellung „Living Cities. Ansichten des Urbanen von Picasso bis zur Gegenwart“ im Graphik-Kabinett zu sehen sind, gestalten wir aus bunten Frottagen von Oberflächenstrukturen des Dortmunder U eine neue Stadt.
Ort: Foyer des MO, Ebene U4
15 bis 16.30 Uhr: Kunst auf und aus Papier. Öffentliche Führung
Kunst auf Papier gehört zu den besonderen Schätzen eines Museums. In der Führung werden Lithografien der Klassischen Moderne ebenso vorgestellt wie Handlungsanweisungen für Aktionen der Fluxus-Bewegung und sogenannte Plakatabrisse, mit denen die Nouveaux Réalistes, in den 1960er Jahren auf die Bilderflut im Stadtraum reagierten. Im Graphik-Kabinett sind Stadtansichten von Pablo Picasso bis zur Gegenwart zu sehen.
Start im Foyer des MO, Ebene U4.
Das MO im Web: www.mo.dortmund.de