Kuckucksei – Eine Fabel über Akzeptanz

Das mit den Neuankömmlingen ist so eine Sache. Sie haben andere Bräuche, andere Nahrungsgewohnheiten und so weiter. Doch dann entdeckt man, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt. So auch beim Stück „Kuckucks-Ei auf Insel 3“ vom Turbo Prop Theater am 23. April 2023 im Fletch Bizzel. Geeignet ab vier Jahren.



Mitten im Meer schwimmt eine grüne Insel – ein Paradies für bunte Vögel.

Unterschiedlich, aber doch ähnlich. Gemeinsamkeiten verbinden. (Foto: (c) Turbo Prop Theater)
Unterschiedlich, aber doch ähnlich. Gemeinsamkeiten verbinden. (Foto: (c) Turbo Prop Theater)

Hier fühlt Familie Kugelhupf sich richtig wohl. Papa Caruso hat heute Nestdienst auf dem Ei, denn Mama Lizzi schmettert ein flottes Liedchen auf Nachbars Vogelhochzeit.

Doch dann passiert es: Ein fremder Vogel nistet sich ausgerechnet in den Baum von Caruso ein. Natürlich versucht er den fremden Vogel zu vertreiben, aber schließlich lässt er sie gewähren. Beide brüten über ihren Eiern, aber als die Zeit zum Schlüpfen kommt, gibt es eine Überraschung.

“Kuckucksei“ ist eine kleine Fabel über Unterschiede und Gemeinsamkeiten sowie Bekämpfung von Vorurteilen. Schön, dass Fluchtgründe – hier die Erderwärmung – zumindest kurz angesprochen wird. Von den beiden Puppenspielern wird „Kuckucksei“ sehr gut gespielt, die Kinder sind sehr schnell im Stück und sind die 60 Minuten bei der Sache.




Aufstand der Dinge – surreales Objekttheater im Fletch Bizzel

In unserer Gesellschaft werden Dinge in Massenfertigung hergestellt, um nach Gebrauch einfach weggeworfen zu werden. Doch was ist, wenn diese Dinge eine Art Seele haben und eigene Wünsche formulieren könnten? Undenkbar? Doch im japanischen Volksglauben gibt es Alltagsgegenstände, die zum Leben erwachen und den Besitzer für seinen mangelnden Respekt strafen. Sie werden „Tsukumogami“ genannt.



Doch das Theaterstück „Aufstand der Dinge“ ist kein Horrorstück. Das Turbo Prop Theater (Rüdiger Eggert, Oliver Kockskämper und Thomas Wienand) unterstützt von Bianca Lammert und Hans-Peter Krüger, der auch den Text schrieb, nahmen die Geschichte „Aufstand der Dinge“ von Erhart Kästner als Grundlage. Die Premiere war am 14.01.2023

Die Kugelschreiberin Isabella und der Engländer Brain proben den Aufstand der Dinge. (Foto: (c) Oliver Kockskämper)
Die Kugelschreiberin Isabella und der Engländer Brain proben den Aufstand der Dinge. (Foto: (c) Oliver Kockskämper)

Das Fletch Bizzel verwandelte sich an diesem Abend in einen Kinosaal, auf dessen Leinwand eine Live-Animation gezeigt wurde. Die Dinge, die zum Leben erwachten, wurden auf einer Art Techniktisch gefilmt und auf die Leinwand projiziert.

Zur Geschichte: Anders als in der Bibel gab es noch einen achten Schöpfungstag: Da wurden die Alltagsgegenstände erschaffen. Doch die Menschen wurden der Dinge überdrüssig und alte, unbrauchbare Sachen wurden in den Abfall geworfen oder fristeten ihr Dasein auf den Dachboden. Die beiden Hauptfiguren Kugelschreiber(in) Isabella und der Engländer Brain (also das Werkzeug)  machen sich mit weiteren Leidensgenossen wie einer Milchtüte oder einer Gießkanne zu einem fernen Ort auf, der sie zu ihrem Sehnsuchtsort bringen soll.  Ob sie ihre Erlösung finden?

Das Stück lehrt uns auf witzige Art und Weise, dass wir mit den Alltagsgegenständen achtsamer umgehen sollten. Nicht, weil sie eine Seele haben, sondern weil wir mit unserer Wegwerfmentalität auch für die Umweltproblematik verantwortlich sind. Müllberge wachsen und für jedes neue Ding müssen Rohstoffe und Energie verbraucht werden. Mehr Wertschätzung für die Alltagsgegenstände um uns herum würde uns ganz guttun.

Noch zu erleben am 28.01., 17.03. und 18.03. Mehr Infos unter www.fletch-bizzel.de