Pinocchio – Abenteuer einer Holzpuppe

Pinocchio ist die ewig junge Geschichte einer sprechenden Holzpuppe, die sich nichts weniger wünscht, als ein Mensch zu werden und seinen Papa Geppetto stolz zu machen. Das Pinocchio bis dahin allerlei Abenteuer erlebt ist klar.



Das junge Ensemble der Kulturbrigaden, unter der Leitung von Rada Radojčić, präsentierten am 20. April 2024 eine fröhliche, bunte Version von „Pinocchio“ mit Livemusik, kleinen Gags und viel Humor nach der Bühnenversion von Jürgen Popig (Rechte beim Verlag für Kindertheater Weitendorf).

Die Geschichte von Pinocchio, der Holzfigur, ist fast jedem bekannt. Sein Wunsch ist, es ein „richtiger Junge“ zu werden, aber leider steht diesem Wunsch seine Naivität (oder Dummheit) im Weg. So geht er nicht in die Schule, sondern lieber in den Zirkus und zieht mit ihnen durch die Lande. Sein hart verdientes Gold lässt er sich tölpelhaft von den beiden Gaunern Kater und Fuchs abnehmen. Pinocchios Lernkurve ist aber immer noch sehr flach, denn er lässt sich überreden, ins „Land der 1000 Spiele“ zu ziehen. Dort kann er den ganzen Tag spielen und essen, wird aber immer dümmer. Glücklicherweise hat er eine gute Freundin, die „blaue Fee“, die ihn aus mancherlei Situationen rettet. Letztendlich fällt er in seinem Heimatdorf ins Meer und wird von einem Wal verschluckt. Doch Zufall: Auch sein Vater Geppetto ist dort. Mit einem Trick können beide sich befreien und an Land gelangen.

Das alles wurde von den Jugendlichen der Kulturbrigade in beeindruckender Weise präsentiert. Es passte alles zusammen: Die Kostüme von Anna Hörling, die Bühne von Sandra Marie Drozdowski, die Livemusik von Dixon Ra und die Schauspielkunst des jungen Ensembles der Kulturbrigaden. Da machte sich die Arbeit an dem Stück seit Januar bemerkbar. Daneben war noch Christiane Wilke als erfahrene Schauspielerin dabei. Sie spielte verschiedene Rollen, unter anderem Geppetto oder den Kater.

Insgesamt war das ein schöner Abend für die ganze Familie, eine gelungene Inszenierung von Rada Radojčić, die auch als spanischsprechender Fisch eine gute Figur machte und tolle junge Schauspieler, denen man den Spaß an dem Stück anmerkte.

Es gibt noch Vorstellungen am 26. Mai 2024, 30. Juni 2024, 22. September 2024 und am 10. November 2024 jeweils um 15 Uhr.

Mehr Informationen immer unter www.fletch-bizzel.de




Piratenmolly Ahoi! Vom Mädchen, das auszog Seemann zu werden

Ein Theaterstück von Eva-Maria Stüting für Erwachsene ab 6 Jahren

Das Publikum noch im #corona modus … der 3G-Standard. Aber endlich wieder Theater, auch für die Kinder! Die Kulturbrigaden bieten im Fletch Bizzel ein turbulentes und buntes Stück mit viel Sprachwitz, Männer – Männ*innen, Musik und ein bisschen Lebensphilosophie für Erwachsene ab 6 Jahren. Das Stück räumt auf mit klassischer Rollenverteilung und entführt das Publikum auf eine abenteuerliche und bunte Seereise.

„Träume sind dazu da in Erfüllung zu gehen“, meint Molly Kelly und beschließt ihren Traum wahrzumachen. Sie möchte Seemann werden. Aber die Seefahrt ist ein hartes Geschäft, und harte Geschäfte, die werden meist von „harten“ Männern erledigt. Wie Captain Sparrow in „Pirates of the Caribbean“ … oder nicht?

Olly/Molly (Christiane Wilke) hat es schwer an Bord und versucht es dem Kapitän (Bettina Stöbe) recht zu machen. (Foto: © Kulturbrigaden)
Olly/Molly (Christiane Wilke) hat es schwer an Bord und versucht es dem Kapitän (Bettina Stöbe) recht zu machen. (Foto: © Kulturbrigaden)

Rada Radojčić inszenierte dieses Stück für Kinder von Eva-Maria Stüting, das am 24. September Premiere hatte. Die Theatertruppe Kulturbrigaden lieferte eine mitreißende und professionelle Vorstellung.

Molly Kelly wird von ihrer Mutter mehr oder weniger vor die Tür gesetzt. In einer Gesellschaft ohne soziale Sicherheiten, brutalisiert, wie vor dem 20. Jahrhundert bei Armen häufig üblich. Jedoch Molly gelingt es, ihren Traum zu realisieren und kann, sich als Junge ausgebend, als Schiffsjunge Olly anheuern. An Bord meistert sie die ihr gestellten Aufgaben und Dienste, bis es in einem Sturm, den sie vorhersieht, ihr Kapitän aber arrogant ignoriert, zu einem Unglück kommt.

Molly geht über Bord.

Molly wird alleine auf dem Meer treibend wach. Sie ist verzweifelt. Doch Rettung naht … nur die Rettung besteht aus einem Piratenschiff.

Mit List und Mut wird sie schließlich sogar zur gefürchteten Piratenkapitänin!

Das Stück gab einen guten subtilen Hinweis auf die Gleichberechtigung zwischen Jungen/Männern und Mädchen/Frauen. Denn jeder kann jeder werden. Weil es KEINE Beschränkung von Tätigkeiten, Berufen und Aufgaben auf ein Geschlecht gibt. In dem Stück wurde auch die Sprache Gleichheit verwendet. Mann/Mann und Männ*Innen, was für große Lacher sorgte. Da vor allem unsere Konservativen auf diesem Thema herumreiten und es als Sprachschikane deklarieren, als hinge ihr Leben davon ab.

Es spielen Vassily Kazakos, Bettina Stöbe und Christiane Wilke.

Regie: Rada Radojčić
Musikalische Leitung: Dixon Ra
Kostüm & Bühne: Anna Hörling
Licht: Marco Scholz

So. 28.11             11.00 Uhr            8,— €

Mi. 01.12             10.00 Uhr            8,— €    ermäßigt 6,— €

So. 10.10             15.00 Uhr            8,— €