Abschluss des Orgelsommer im Zeichen von Eduard Wilsing

Der Dortmunder Orgelsommer 2023 fand seinen besonderen Abschluss am 4. August mit Simon Daubhäußer (Orgel) & Gästen in der hiesigen Propsteikirche.



Diese letzte Veranstaltung der Reihe „Orgelsommer“ stand im Zeichen des Hörder Komponisten Daniel Friedrich Eduard Wilsing (1809 – 1893).

Dessen spezieller Bezug zur Propsteikirche und der Umgebung wurde von Gerhard Stranz (unermüdlicher Forscher der Werke des Hörder Komponisten) vor Beginn der musikalischen Veranstaltung erläutert.

Wilsings frühe „Kontrapunktstudien“ mit einigen Beispielen und ausgearbeiteten Chorälen zu Anfang der Veranstaltung machten den Zuhörenden klar, welche Bedeutung der Komponist mit der Erstellung dieses Lehrbuchs hatte. Er legte hiermit die Grundlage für Weiterentwicklungen-Improvisationen für die ihm nachfolgenden interessierten Kollegen.

Simon Daubhäußer ist zu verdanken, dass die von Wilsing zu Noten gebrachten Ideen und intensiven Gefühle in einem von ihm gestalteten Zusammenhang gebracht und für das Publikum erlebbar gemacht wurde.

So folgte als nächstes der vom Organisten gespielte „Choral in a-moll (1890) des Deutsch-französischen Organisten und Komponisten César Franck (1822-1890). Ein freies Stück eingerahmt von sich aufbauenden Klangtürmen mit einem eher lyrischen Mittelteil und einem wiederkehrenden, choralartigem Motiv.

Die folgenden 12 Choralpräludien über gregorianische Choräle op. 8 (1947) von der französischen Komponistin und Organistin Jeanne Demessieux (1921-1968) sind ein Beispiel für die enge Verbindung der französischen Orgelliteratur an die Urgesänge der katholischen Kirche. Nach den typischen Gesängen folgte die jeweilige musikalische Ausgestaltung.

Als rauschender Schlusspunkt erklangen zum Ende die kraftvollen Orgelklänge des Kopfsatzes (Allegro) der Sinfonie Nr. 6 g-moll von dem französischen Organisten und Komponisten Charles Marie Widor (1844-1937).




Endspurt im Orgelsommer 2023

Noch drei Konzerte finden im Rahmen der diesjährigen Orgelwoche in der Dortmunder Propsteikirche statt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Abschlusskonzert, denn dort spielt Simon Daubhäußer werke des Hörder Komponisten Edurad Wilsing kommen.



Die Konzerte beginnen um 19:30 Uhr und der Eintritt ist frei.

21.07. Tamás Bódiss (Budapest)

Franz Tunder (1614-1667) Praeludium in G

Nun lob mein Seel den Herren – Choral und Variazione aus der Lüneburger Tabulatur (1650)

J. S. Bach (1685-1750) Phantasie und Fuge g minor BWV 542

J. G. Walther (1684-1748), Nun lob mein Seel den Herren – Choralbearbeitung

J. G. Albrechtsberger (1736-1809), Fuge B-A-C-H

F. Liszt (1811-1886) Angelus! Prière Aux Anges Gardiens

J. N. Hummel (1778-1837) Praeludium und Fuge c minor

F. Liszt: Weimars Volkslied

A. Guilmant (1837-1911), Nun lob mein Seel den Herren – Choral, op. 93.

28.07. Mario Hospach-Martini (Konstanz)

Dietrich Buxtehude (1637-1707) Toccata in d BuxWV 155

Johann Adam Reincken (1642-1722) Choralfantasie „An Wasserflüssen Babylon“

Johann Sebastian Bach (1685-1750) Sarabande con partite BWV 990

César Franck (1822-1890) Choral Nr.1 in E-Dur

04.08. Simon Daubhäußer

Während des Abschlusskonzertes am 4.8. wird es zu einer (Wieder-)Uraufführung von Orgelwerken bzw. kontrapunktischen Studien des Hörder Komponisten Eduard Wilsing kommen. Durch die Forschungsarbeit und das Engagement von Gerhard Stranz werden dem Dortmunder Publikum an unterschiedlichen Orten und in verschiedensten Besetzungen Auszüge aus Wilsings Werk wieder vor Ohren geführt. Der Zeitgenosse von Felix Mendelssohn Bartholdy, die beide Kompositionsunterricht bei Ludwig Berger hatten, hat sich unter anderem durch die bisher wenig bekannte Sicherung von Werken von Johann Sebastian Bach, so auch für das Weihnachtsoratorium und die Matthäuspassion, und vor allem auch durch die fast in Vergessenheit geratenen eigenen Werken in hohem Maße verdient gemacht. Er schuf u.a. das von Schumann hochgelobte 16stimmige Oratorium De Profundis, Klavier und Vokalwerke und das in seiner Anlage einmalige Oratorium „Jesus Christus“. … Erläuterungen zu den Werken erwarten Sie eingebettet in ein Programm aus klassischen Werken des organistischen Konzertrepertoires zum Abschluss der diesjährigen Reihe.