Kunstpause am Mittag – eine halbe Stunde Inspiration

Im Museum Ostwall im Dortmunder U startet ab 29.11.2017 die neue Reihe „Kunstpause am Mittag“. Es bietet sich hier für interessierte Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, eine halbstündige (13:30 bis 14:00 Uhr) Stippvisite durch die neu eingerichtete Sammlung des Museums zu unternehmen. In mehrwöchigen Abständen wird immer Mittwochs die Kunstpause  zu einem anderen Thema angeboten.

Dieses Angebot soll nicht nur der Kunstvermittlung dienen, sondern ganz im Sinne von Edwin Jacobs (Direktor Dortmunder U) , die Verbindung von Kunst und Stadtgesellschaft verstärken und mögliche Hemmschwellen abbauen.

Bei der ersten Veranstaltung am Mittwoch, den 29.11.2017 führte Dr. Nicole Grothe, Leiterin der Sammlung. Zum Thema „Du und Ich“ durch die Mitte November eröffnete Ausstellung „Fast wie im echten Leben“. Ars tremonia war bei der Premiere des Formats anwesend.

Es geht um die Wechselwirkung von Kunst und Betrachter. Wir sehen die Kunst, und die Kunst blickt zurück. Was verändert sich bei und in uns durch sie? Die knappe halbe Stunde war bewusst auf Kommunikation angelegt. Dr. Grothe fragte die Anwesenden direkt nach ihren Eindrücken zu den gezeigten Porträts.

Dr. Nicole Grothe führte die Besucher durch die erste Kunstpause im Museum Ostwall.
Dr. Nicole Grothe führte die Besucher durch die erste Kunstpause im Museum Ostwall.

Gezeigt wurden Selbstporträts (z.B. von Max Beckmann) oder die auf längere Lebensdauer angelegten Porträts wichtiger Persönlichkeiten in Gips, Stein oder Bronze vom Hörder Bildhauer Bernhard Hoetger. Spannend und symbolhaft war das ganz andere Selbstporträt von Dieter Roth. Er zeigt sich als vielfaches „Löwenselbst“ mit ganz vielen, als kleine Löwen aus Schokolade gemacht – mit deutlichen Verfallserscheinungen. Das zeugt nicht nur für Humor und dem erleben der eigenen Vergänglichkeit, sondern auch von der Vielschichtigkeit seiner Persönlichkeit.

Das die Begegnungen zwischen Du und Ich auch von gesellschaftlich gewachsenen Verhaltensmustern geprägt ist, zeigt zum Beispiel die Arbeit von Freya Hattenberger.

Sie weist mit ihrem Video-Statement „Ich bin‘s“ gängige Erwartungen an weibliches Rollenverhalten mit Selbstbewusstsein zurück.

Die halbstündige Kunstpause war kurzweilig und inspirierend nachhaltig.

Die nächsten „Kunstpause am Mittag“ unter der Leitung von Dr. Nicole Grothe finden zu anderen Themen jeweils am Mittwoch den 13.12.2017, 10.01.2018 und den 14.02.2018 von 13:30 bis 14:00 Uhr statt.statt.

Weitere Informationen unter mo@stadtdo.de




Geschenk für das Museum Ostwall

Auch ein Stuhl braucht Ruhe, die findet er jetzt im Museum Ostwall: Es freuen sich (v.l.n.r.), der Schenker Klaus Fehlemann, die Leiterin der Sammlung des MO, Dr. Nicole Grothe und Edwin Jacobs, der neue Leiter des Dortmunder U und Direktor des MO.

Normalerweise bekommt ein Geburtstagskind Geschenke.Anders war es beim 75. Geburtstag von Klaus Fehlemann, dem Vorstandsvorsitzenden des Vereins der Freunde des Museums Ostwall. Fehlemann, Freund und Förderer der Fluxus-Kunst, entschloss sich gerade an seinem Ehrentag, dem 06.01.2017, dem MO in der vierten Etage im Dortmunder U ein besonderes Geschenk für deren Fluxus-Sammlung zu machen.

Der erste sitzende Stuhl…“, von Konzept- und Performance-Künstler Timm Ulrichs (Jahrgang 1940) wurde am Freitag feierlich in Anwesenheit von Edwin Jacobs, dem neuen Leiter des Dortmunder U und Direktor des MO sowie Dr. Nicole Grothe, Leiterin der Sammlung des MO übergeben.

Die Freude darüber war groß. „Es lohnt sich, die Fluxus-Sammlung zu erhalten und zu erweitern“, erklärte Fehlemann. „Streng genommen ist Timm Ulrichs eigentlich kein Fluxus-Künstler sondern eher ein „Total-Künstler“. Er erfasst alle Aspekte des menschlichen Lebens,“ verriet Dr. Grothe. Eben auch die Gegenständen menschlichen Lebens. Beim sitzenden Stuhl beleuchtet Ulrichs das Verhältnis von Sitzen und Stehen. Normalerweise muss der Stuhl ja immer stehen und gibt uns Gelegenheit uns zu setzen. Nun kann er auch selbst „ausruhen“.

Dieses Geschenk vervollständigt die Fluxus-Stuhl-Sammlung des MO.

Unter anderem sind dort ja schon das „Three Chair Event“ des Fluxus-Künstlers Georg Brecht, ein „Stuhl“ von Dieter Roth oder ein von Nam June Paik bearbeiteter Regiestuhl zu bewundern.




Wieder Bewegung in Sammlung Museum Ostwall

Das Museum Ostwall im Dortmunder U präsentiert nach „Museum als Kraftwerk und „Dem zweiten Blick“ ab dem 6. September 2013 wieder eine Neugestaltung seiner Dauerausstellung unter dem Titel „Anybody can have an idea“ (Ben Vautier).

Die Laufzeit beträgt ungefähr anderthalb Jahre bis zum 8. Februar 2015.

Dabei werden Arbeiten aus den Depots werden bereits bekannten Werken, Neuankäufen und Dauerleihgaben gegenübergestellt und in neue Zusammenhänge gebracht. Die Ausstellung bewegt sich zwischen klassischer Moderne und Gegenwartskunst.

„Dieses mal finden Änderungen im großen Umfang statt. Wir freuen uns über zahlreiche Neuerwerbungen aus der Sammlung Feelisch sowie Dauerleihgaben aus der Sammlung Braun/Lieff, die uns ermöglichen, unseren Schwerpunkt Fluxus noch zu vertiefen. Fluxus ist eine offene Kunst, die in Alltagszusammenhängen denkt und Zuschauer zu Akteuren macht. Kraftwerk ist der Leitgedanke und Fluxus ein Werkzeug zur Kunst-Anbindung auch junger Menschen“, erklärte der Direktor des Museum Ostwall, Prof. Dr. Kurt Wettengl.

 

Die Besucher/innen können sich zum Beispiel freuen über Happenings von Allan Kaprow, die alltägliche Handlungen erforschten, Spiele, Takato Saitos „Musik Book“, ein Buch zu Anhören statt zum Lesen, Fluxus-Publikationen sowie Multiples aus dem VICE-Versand des Verlegers und Sammlers Wolfgang Feelisch.

 

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Expressionismus. Besonders zu erwähnen ist dabei die „Studie zum Zoologischen Garten“ (1912) von August Macke. Eine Neuerwerbung, die eine frühe Skizze zum Meisterwerk „Großer Zoologischer Garten“ von Macke zeigt. Das Werk befindet sich schon seit vielen Jahren im Museum Ostwall.

 

Die Kuratorin der Ausstellung und Leiterin der Sammlung, Dr. Nicole Grothe erläuterte: „Wir zeigen rund 420 Werke. In der 4. Etage beginnen wir mit Fluxus-Kunst und in der 5. Etage führt der Weg weiter über 60iger Jahre und zur klassischen Moderne.“

 

Das MO schlägt über den Fluxus einen Bogen vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.

Unter anderem ist Ferdinand Légers frisch restaurierte Mappe „la ville“ ist zum ersten mal seit 30 Jahren wieder zu sehen.

 

Öffnungszeiten des Museums Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers-Terrasse, Dortmund: Dienstag, Mittwoch, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Donnerstag und Freitag von 11 bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

 

www.museumostwall.dortmund.de