800 Jahre Kunst auf 800 Quadratmeter

Ab dem 24.02.2023 beginnt die große Ausstellung im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) unter dem Titel „REMIX. 800 Jahre Kunst entdecken“. Die Ausstellung arbeitet ausschließlich mit Werken aus der eigenen Sammlung und ist Sonderausstellung und Sammlungspräsentation zugleich.



Als Erneuerungsauftakt während notwendiger Sanierungarbeiten in den kommenden Jahren werden der Dortmunder Stadtgesellschaft erstmals verdichtet als eine spannende Zeitreise durch die Epochen bekannte und unbekanntere „Kunstschätze“ (etwa 230 Gemälde, 110 Skulpturen) präsentiert.

Blick in die Ausstellung „REMIX. 800 Jahre Kunst entdecken“,
©MKK Dortmund, Foto: Gaye Suse Kromer
Blick in die Ausstellung „REMIX. 800 Jahre Kunst entdecken“,
©MKK Dortmund, Foto: Gaye Suse Kromer

Kuratiert wurde die Ausstellung von Sammlungsleiter Dr. Christian Walda.

Sie wurde aus den Schätzen der großen Kunstsammlung der Region ausgewählt. Durchaus als besondere Wertschätzung zu verstehen.

In jedem In jedem Raum in der 8oo Quadratmeter großen Ausstellungshalle im MKK spiegeln die Gemälde und Skulpturen gesellschaftliche historischen Entwicklungen und Mentalität ihrer Entstehungszeit wieder. Es ist eine Art zeitgeschichtlicher künstlerischer Exkurs, der die die jeweiligen Lebensanschauungen und Welt-Bilder widerspiegelt.

Den Besucher*innen werden nicht nur neue Zugänge zu den Werken ermöglicht, sondern die Ausstellung stellt auch Bezüge der Arbeiten untereinander her. Zudem werden Erkenntnisse der Sammlungsforschung vorgestellt.

Die für Bildung und Vermittlung zuständige Ann-Kathrin Mäker verriet beim Presserundgang am 22.02.2023 etwas über das interaktive Begleitprogramm.

So können Besuchende etwas über den Prozess der Kunstleihgabe auf einem Bildschirm per Kopfhörer erfahren, oder mit einer Lupe den Geheimnissen hinter den Bilderrahmen zu erforschen.

Die Zeitspanne von REMIX reicht von etwa 1130 bis 1936 und beginnt mit dem spirituellen und Sorgfalt gekennzeichnetem Mittelalter. Der Raum ist atmosphärisch stark in einem dunklen Blau gehalten, dem Forscherdrang der der Neuzeit, dem Rückzug ins Innere in der Romantik als Folge der Ängste nach der Französischen Revolution (1789). Hier ist die Raumfarbe passend hell-ockerfarben gestaltet. Die Epoche des Realismus mit seiner Sachlichkeit bis hin zum Jugendstil an der Wende zum 19. Zum 20. Jahrhundert, der als umfassende Reformbewegung alle Lebensbereiche durchdrang und Ästhetik und Schönheit in den Lebensalltag bringen wollte. Die Hoffnung war, dass eine schöne Welt den Frieden fördern würde.

Als Grundstock soll die Ausstellung im Wesentlichen erhalten bleiben. Sonderausstellungen zu speziellen Themenbereichen (z.B. Fotografie, Niederländische Künstler) soll es laut dem Direktor des MKK Dr. Jens Stöcker weiter geben.

Öffentliche Führungen jeden 2. Und 4. Sonntag im Monat (14 – 15 Uhr), jeden Donnerstag im Monat (18 Uhr) sowie jeden 2. Mittwoch im Monat (Kuratorenführung, 18 Uhr9. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kosten 3 Euro.

Sonst ist der Eintritt zur Ausstellung frei!

Einblicke im Internet über www.remix-dortmund.de

Infos: info.mkk@stadtdo.de




Wanderausstellung zu 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland

Im Studio des Dortmunder Museums für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) ist vom 24.10.2021 bis zum 12.12.2021 die Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ als fünfte und letzte Anlaufstelle im Rahmen des bundesweiten Festjahres zu Gast. Damit endet das gemeinsame Programm der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR).

Sie umfasst den umfangreichen Zeitraum vom Dekret Kaiser Konstantins von 321 (Recht für Juden, in den Stadtrat gewählt zu werden) bis in zu den jüdischen Gemeinden in der Gegenwart.

Die Ausstellung ist in vier Bereiche unterteilt, die durch vier begehbare und multifunktionalen Kuben repräsentiert werden. Dort befindet sich neben einer Leinwand mit einführenden Bildern jeweils vier Tablets und Kopfhörer. Visuelle und akustische Eindrücke vermitteln die Inhalte. Die Besucher*innen können diese durch Interaktion selbst entdecken und nach Interesse und Neugier ihr Wissen vertiefen. Der Einstieg ist einladend niederschwellig gehalten.

Präsentieren die interessante Ausstellung: Dr. Christian Walda, Stellvertretender Direktor des MKK ,und Ann-Kathrin Mäker (MKK Bildung & Vermittlung) Foto: © Kathrina Kavermann)
Präsentieren die interessante Ausstellung: Dr. Christian Walda, Stellvertretender Direktor des MKK ,und Ann-Kathrin Mäker (MKK Bildung & Vermittlung) Foto: © Kathrina Kavermann)

Kubus 1 behandelt im weitesten Sinne „Recht und Unrecht“, was jüdischen Menschen seit 1700 Jahren widerfahren ist. Themen sind etwa das Pest-Pogrom (1349, da ging es mit den Verschwörungstheorien, z. B. „Brunnenvergifter“ richtig los), die spätmittelalterliche Ausweisung aus den Städten und die Schoah. Der Fokus liegt auf Alltagsgeschichten und auch Persönlichkeiten.

Im Kubus „Leben und Miteinander“ thematisiert das unterschiedliche Zusammenleben von Jüdinnen und Juden sowie Christ*innen im Laufe der Jahrhunderte.

Der Kubus 3 „Religion und Geistesgeschichte“ erzählt vom 1. Jahrtausend, in dem besonders die Niederschrift des mündlichen Gesetzes bedeutsam ist. Behandelt werden außerdem die jüdische Aufklärung (Haskala) sowie die damit hervorgehenden Entwicklungen neuer Strömungen im Judentum. Zusätzlich können die Besucher*innen etwas über grundlegende Schriften und deren Verwendung für spezielle Anlässe oder über die Architektur der Synagogen oder der Konversion erfahren.

Beim Kubus 4 geht es um „Kunst und Kultur“ mit dem Schwerpunkt auf rituellen und kulturellen Aspekten. Feiertage mit ihren Riten und Symbolen werden hier erklärt, aber auch ein Einblick in die Kunst, Musik und Unterhaltungskultur gegeben. Da geht es auch um Fragen wie „was ist jüdische Kunst?“.

Der Bogen ist weit gespannt und geht von den Gemälden Felix Nussbaums, Marc Chagalls und Max Liebermann oder Architekturen von Erich Mendelsohn, Gottfried Semper bis hin zu Musik etwa von Friedrich Hollaender.

Informationen zu Führungen und dem Begleitprogramm erhalten Sie unter info.mkk@stadtdo.de oder 0231-5026028, wo man sich auch anmelden sollte.




gegenüber – Begegnung von Gegenwart und Geschichte im Dortmunder MKK

Das hiesige Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) präsentiert nun zum zweiten Mal vom 10.09.2021 bis zum 03.10.2021 eine künstlerische Intervention in der eigenen Dauerausstellung.

Zwölf Künstler*innen des Westfälischen Künstlerbundes Dortmund e. V. wurden eingeladen, sich mit einzelnen Exponaten oder thematischen Abteilungen des Hauses auseinanderzusetzen. Unter dem Titel „gegenüber“ zeigen sie ihre persönlichen künstlerischen Reflexionen zu den ausgewählten historischen Objekten. Beide Werke werden direkt „gegenüber“ gestellt und konfrontiert. Es entsteht so ein kreativer Dialog zwischen Gegenwart und Geschichte, was neue Perspektiven für die Betrachtung eröffnet.

Diese Ausstellung in der Sammlung des MKK geht über vier Etagen und die unterschiedlichen Abteilungen des Museums. Es lohnt, sich Zeit für einen Besuch zu nehmen. Exemplarisch ein paar Beispiele:

Claudia Karweick setzte sich mit dem Bildnis der Herzogin Luise von Sachsen Weimar auseinander. (Foto: © Gerd Schmedes)
Claudia Karweick setzte sich mit dem Bildnis der Herzogin Luise von Sachsen Weimar auseinander. (Foto: © Gerd Schmedes)

Der Künstler Thomas Autering hat sich mit den Objekten der barocken Tafelkultur beschäftigt und zu seiner Arbeit „Fast Food“ inspirieren lassen. Er greift die Ästhetik der Fayencemalerei auf, um kritisch, aber auch mit einem Augenzwinkern, auf die heutige Zurschaustellung von Lebensmitteln in Einwegverpackungen hinzuweisen.

Marc Bühren wiederum reagiert auf das Triumphkreuz aus der Georgskirche in Dortmund-Aplerbeck mit seinem dreidimensionalem roten Kreuz. Die technische Entwicklung (manuelle 3-D Technik) ermöglicht ihm, die Eindimensionalität der Linie zu überwinden. Seine plastische Installation ermöglicht nicht nur ein Spiel aus Licht und Schatten, sondern schafft auch neue Perspektiven auf zeichnerische Arbeiten.

Brigitte Felician Siebrecht hat sich in der Abteilung christliche Kunst mit der Legende des „vera ikon“ und der daraus resultierenden Frage nach der Wahrheit des Bildes beschäftigt. Ihre Videoinstallation führt uns gut vor Augen, dass wir nicht immer glauben sollen, was wir sehen. In Zeiten der Informations- und Bilderflut im digitalen Netz eine wichtiger künstlerischer Beitrag.

Der Künstler Andi Knappe hat sich gleich die ganze Abteilung „Vermessung der Erde und des Himmels“ für seinen Beitrag ausgewählt. Seine drei Bilder an der Decke sind spannende künstlerische Blicke in die Unermesslichkeit des Universums.

[Edit: Ergänzung der weiteren Künstlerinnen und Künstler.
Zwei Köpfe, doch unterschiedliche Herangehensweisen. Einem römischen Kopf stellt Walter Hellenthal eine zeitgenössische Eisengussarbeit als Kontrast gegenüber. Noch weiter zurück in die Steinzeit geht der Bildhauer Christoph Ihrig. Frühsteinzeitliche Alltagsgegenstände verändert er in Materialität und Proportion, um so dem Betrachter einen neuen Blickwinkel auf die Objekte zu geben.

Claudia Karweick setzte sich mit dem Bildnis der Herzogin Luise von Sachsen Weimar auseinander. Historisch interessant ist auch die Arbeit von Petra Böttcher-Reiff. Sie bezieht sich auf das Gemälde „Das Ruhrtal bei Herdecke“ von Christian Rohlf und zeigt, wie sich die Landschaft in 100 Jahren verändert hat. Noch etwas abstrakter hat sich Mathias Schubert mit dem Bild der Trollhättanfälle auseinandergesetzt. Dennoch lässt seine Interpretation das Original erkennen.

Neben Knappe haben sich noch Axel M. Mosler sowie Irmhild Koeniger-Rosenlecher mit dem Thema der Vermessung auseinandergesetzt. Mosler benutzt eine Skyline von Dortmund als Ausgangsobjekt für seine fotografische Arbeit. Sein „Dortmunder U“ hat er mit verschiedenen Programmen bearbeitet und so erscheint die Landmarke sehr verschwommen und vage. Mit den ausgestellten Waffen des Mittelalters im MKK hat sich Koeniger-Rosenlecher auseinandergesetzt. Zwei Arbeiten aus ihrem Zyklus „Wider dem Krieg“ stehen für die ständige Wiederkehr von militärischen Konflikten.

Ein mittelalterliches Gemälde, die „Muttergottes mit Kind“ war Ausgangspunkt für die „Lauretanische Liternei“ von Philipp Pohl. Er schuf 16 Variationen auf das Ursprungsbild, die das Original für den Betrachter schwer erkennbar machen.]

Zur Intervention erscheint eine Publikation, die gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro zum Verkauf angeboten wird.

Geplant sind zudem Führungen an drei Sonntagen.

Informationen unter dortmund.de/mkk




MKK zeigt WELTGEIST-Ausstellung von René Schoemakers

Das Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt vom 20.08.2021 bis zum 09.01 2022 die provokante und fotografisch genaue Malerei von René Schoemakers unter dem Titel WELTGEIST. Schoemakers ist 1972 in Kleve geborenen und lebt mit seiner Familie (Frau sowie fünf Kindern) in Kiel. Es ist mit 70 Werken (Acryl auf Leinwand) auf knapp 170 Leinwänden eine große beeindruckende Ausstellung. Mit dem „Weltgeist“ setzt sich der Künstler auf seine ganz eigene Weise auseinander.

Visuell Eindeutig und mit fast altmeisterlicher Genauigkeit, jedoch im Kontrast dazu mit verstörender Symbolik thematisiert er die das Individuum vereinnahmenden Ideologien jedweder Art , ob rechten oder linken Extremismus oder religiösen Fundamentalismus. Was machen sie mit den Menschen?

Ein zentraler Punkt in seinen Arbeiten ist das Verhältnis von Banalität und Brutalität. Um es sichtbar zu machen, spielt der Künstler mit dem Mittel der Verfremdung und absurd wirkenden Szenarien. Diese werden sorgfältig gebaut, fotografiert und danach präzise und sehr aufwendig gemalt. So entstehen oft ganze Bildserien, bei der die gesamte Familie einbezogen wurde.

René Schoemakers neben seiner Arbeit "ABOUT". Gut zu sehen ist, dass die Kugel mit "brauner Brühe" gefüllt ist.
René Schoemakers neben seiner Arbeit „ABOUT“. Gut zu sehen ist, dass die Kugel mit „brauner Brühe“ gefüllt ist.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Beschäftigung mit der rechten Szene. Sein Werk enthält mehr oder weniger deutlich-drastische, mal auf den ersten Blick nicht so leicht zu erkennende Anspielungen auf Terroristen und geistige Brandstifter. Es zeigt einige bekannte Protagonisten, die aus Sicht des Künstlers einiges verbindet. Zu nennen sind da beispielsweise Martin Luther, die Rechtsradikalen Karl-Heinz Hoffmann, Horst Mahler oder Anders Breivik.

Ein zentrales Motiv der aktuellen Ausstellung ist die Figur des rosaroten Panthers. Er führte auf perfide Art und Weise in den NSU-Bekennerbriefen zu deren Opfern. Schoemakers schlägt Paulchen Panther den Kopf ab und sitzt mit „Trophäe“ samt bluttriefendem Schwert auf einen Thron der Selbstgerechtigkeit. Eindrucksvoll sind die auf einer grauen Seitenwand stilisierten zahlreichen rechten Memes.

Diese Ausstellung weckt so oder so Reaktionen beim Publikum und lässt jedem , der sich darauf einlässt, viel Rum für eigene Assoziationen.

Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog (35,- Euro) erschienen. Des weiteren sind auch ironisierende Postkarten im Stile der Partei „Die Rechte“ erhältlich.

Infos zu geplanten Führungen (jeden Sonntag 11:00 Uhr) oder mehr unter

weltgeist-mkk.de, mkk.dortmund.de, facebook.com/mkkdortmund oder instagram.com/mkk_dortmund,




Land NRW verleiht Staatskunstpreise im Konzerthaus Dortmund

Seit 1991 wird alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Wechsel jeweils in Köln und Dortmund der mit insgesamt 60.000 Euro hoch dotierte Staatspreis für das hiesige Handwerk in sechs Kategorien verliehen.

Am 24.04.2021 wird dieses Mal (11:00 Uhr) im Dortmunder Konzerthaus sechs Preisträger*innen aus Münster, Düsseldorf, Kerken, den Kreisen Kleve, Coesfeld und dem Märkischen Kreis für ihre kreativen Werke von hoher kunsthandwerklicher Qualität von NRW-Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart ausgezeichnet.

Im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) ist seit dem 10.04.2021 bis zum 27.06.2021 die Sonderausstellung „MANUFACTUM 2021“ mit den Werken aller 121 Nominierten einschließlich der Staatspreisträger*innen zu sehen.

Für die durchführenden Organisatoren verriet Beate Amrehn (Formgebungsberaterin der Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg der Handwerkskammer Aachen) beim Pressetermin, dass die gestalterische innovative Qualität der zur Wahl stehenden Arbeiten hoch war. Als Anker für alle Beteiligten gilt: Alle Kunsthandwerke müssen selbst entworfen und selbst gefertigt worden sein.

Präsentieren die 121 Nominierten des Staatspreises für Kunsthandwerk auch im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (v.l.n.r.) Beate Amrehn, Formǵebungsberaterin der Akademie für Handwerksdesign, Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK, und Birgit Müller vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW.
Präsentieren die 121 Nominierten des Staatspreises für Kunsthandwerk auch im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (v.l.n.r.) Beate Amrehn, Formǵebungsberaterin der Akademie für Handwerksdesign, Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK, und Birgit Müller vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW.

Die Preisträger*innen:

Kategorie Bild- und Druckmedien: Jan Göller (Fotograf aus Kerken)

Kategorie Kleidung und Textil: Sharokina Golpashin (Düsseldorf)

Kategorie Möbel: Oliver Trepper (Münster)

Kategorie Objekt und Skulptur: Maria Pohlkemper (keramikerin Billerbeck

Kategorie: Schmuck: Carola Kosche (Lüdenscheid)

Sonderpreis Bild- und Druckmedien: Theresa Wedemeyer (Münster)

Die Ausstellung zeigt die große Vielfalt und gestalterische künstlerische Kraft des NRW-Kunsthandwerks in all seinen interessanten Facetten. Umwelt- und gesellschaftliche Problem werden dabei nicht ausgespart.

Jan Göller etwa führt uns mit seinen aus vielen Einzelaufnahmen zusammengesetzten und bearbeiteten und auf circa 1,60 m Fotografien (an Drucke aus dem 18. Jahrhundert erinnernden) vergrößerten Algen nicht nur deren Faszination vor Augen. Die sich rasant vermehrenden Algen in unseren Meeren zeugen von der zunehmenden Verschmutzung unserer Gewässer und deren fragilen Zustands.

Parallel zur Ausstellung ist zudem auch ein dazu entstandener Katalog erworben werden.

Die Preisverleihung am Samstag, den 24.04.2021 im Konzerthaus ist im Internet (ab 11 Uhr) kann unter dem Link www.staatspreis-manufactum.de/stream verfolgt werden.




Fotoausstellung mit transzendentaler Bildwirkung im Studio des MKK

Nach der achtwöchigen Corona-Zwangspause freut sich das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) in seinem auch von außen gut einsehbaren Studio bis zum 25. Oktober 2020 die Fotoausstellung „The Elements of Transcendence“ der innovativen, in Bamberg 1969 geborenen, Fotokünstlerin Astrid Lowack zeigen zu können.

Wie Dr. Jens Stöcker (Direktor des MKK) verriet, ist diese Fotoausstellung als Gesamtkunstwerk gestaltet. Zu sehen sind farbintensive großformatige und experimentelle Fotografien zwischen abstrakter Momentaufnahme und Realität. Die insgesamt acht, wie gemalt wirkenden Fotografien mit ihren Wirbeln und Strudeln in starken Farben Rot, Gelb, Blau und Grün, ist in die Bodeninstallation eines Flusses eingebettet, an deren Ende als Highlight die Arbeit „Tatendrang“ (2019, 200 x 200 cm) wartet. Die Betrachter werden in die Werke regelrecht hineingezogen. Immer neue Assoziationen entstehen, je länger man die Werke betrachtet. Figuren oder andere Einzelheiten werden nach und nach aus dem Unbewussten hervor gerufen.

Natürlich mit Mundschutz: Dr. Jens Stöcker (Direktor des Musuems für Kunst und Kulturgeschichte) und die Künstlerin Astrid Lowack vor ihrem Bild "Tatendrang".
Natürlich mit Mundschutz: Dr. Jens Stöcker (Direktor des Musuems für Kunst und Kulturgeschichte) und die Künstlerin Astrid Lowack vor ihrem Bild „Tatendrang“.

Die Künstlerin sagt: „Ich fotografiere das, was es nicht gibt“. Sie experimentiert mit Licht, Wasser und Bewegung und erschafft so Welten, die sie mit dem Medium Fotografie spontan einfängt. Die Foto-Arbeiten entstehen meist in der Natur und beschäftigen sich mit dem Spiel der Elemente.

Wichtig ist dabei der Moment. Die jeweiligen Gefühl und Stimmungen müssen aus ihr dann heraus, so Lowack. Eine Kommunikation mit den betrachteten Dingen und Einflüssen von außen und eine Art Selbstreflexion. Für die Künstlerin ist es das Festhalten von Vergänglichem als Momentaufnahme. Der Entstehungsprozess ist dabei am wichtigsten.

Obwohl die Arbeiten als Orientierung Titel wie etwa „Firebird“ (Feuervogel, 2017) haben, können und sollen die Besucherinnen und Besucher sie individuell auf sich wirken lassen. Es lohnt sich, in diese vieldeutigen Werke jenseits vertrauter Sinneserfahrungen einzutauchen.

Die Fotos sind nicht bearbeitet, in einem Fall aber künstlerisch zusammen geschnitten.

Im Juni ist ein kurativer Vortrag geplant und ebenfalls noch ein Workshop. Zu der Ausstellung ist übrigens ein Katalog für 19,90 Euro im MKK erhältlich. Genaueres erfahren Sie in diesen unsicheren Zeit über die (sozialen) Medien.

Es gilt wie überall: Nur mit Gesichtsmaske ins Museum!




Dortmund in einer Tüte

Seit März 2019 startete die besondere Mitmach-Ausstellung „Mein Dortmund. Eingetütet, ausgepackt und ausgestellt“ des Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK). Das Projekt stellte der Dortmunder Bevölkerung an 30 kulturellen Standorten eigens produzierte Tüten, mit mehrsprachigen Aufdrucken zur Verfügung. Es war als Angebot an die hiesige Stadtgesellschaft gedacht, diese mit Objekten und Geschichten mit einem ganz persönlichen Bezug zu Dortmund zu füllen. Das Format war nach außen gerichtet, sowohl auf analoge wie digitaler Ebene.

Die Menschen in unsere Stadt sollten zu Akteuren werden, nicht zu „passiven Konsumenten“ von Kunst in ihrem Museum (MKK). Sie finden Gehör mit ihren Geschichten und persönlichen Objekten, und treten so in einen lebendigen Dialog mit unserer Stadt ein. Eine erste Auswahl der bis jetzt um die 115 eingereichten Dortmund-Dinge ist nun ab dem 11.12.2019 im MKK zu sehen.

Teil 1 der Ausstellung „Mein Dortmund. Eingetütet, ausgepackt und ausgestellt“ wird am 11.12.2019 um 18:00 Uhr im Foyer des Museums eröffnet. Der Eintritt ist frei.

Astrid Wegner (Projektleiterin "Stadtlabor" am MKK) und Jens Stöcker (Direktor MKK) stellen die ersten Exponate von "Mein Dortmund" aus.
Astrid Wegner (Projektleiterin „Stadtlabor“ am MKK) und Jens Stöcker (Direktor MKK) stellen die ersten Exponate von „Mein Dortmund“ aus.

Zu sehen sind an über 30 Stationen unter und in Glasvitrinen Schenkungen und Leihgaben aus sieben Jahrzehnten. Zusätzlich zu lesen sind die Antworten und Statements der Dortmunderinnen und Dortmunder, die sich etwa zu ihren Lieblingsorten und weniger beliebten Plätzen äußern. Außerdem geben sie auch preis, was sie an Dortmund schätzen oder eben weniger schätzen.

Die Projektleiterin Astrid Wegner konnte sich schon jetzt über eine Vielzahl von Objekten, Gedichten, Fotografien, Filmen, Bildern oder einfallsreiche Äußerungen freuen.

Diese erste Präsentation zeigt u.a. Objekte aus den Bereichen Kunst, Kultur, Klima, vergangene und heutige Kindheit, Zukunft, Strukturwandel, Freizeit, Fußball und Mobilität.

Die aktuellsten Objekte sind Schenkungen der Fridays-for-Future-Bewegung aus diesem Sommer.

Es handelt sich um ein original Banner mit dem Aufdruck „Wir sind wütend!“. Daneben ist eindrucksvolles buntes Kleid mit dem Aufdruck „Eco statt Ego“ einer niederländischen Aktivistin vom 08.08.2019 zu sehen.

„Mit ‚Mein Dortmund‘ liefern wir eine Art Update unseres Museums“, erklärte Dr. Jens Stöcker (Direktor des MKK) beim Pressegespräch. Die Dortmunderinnen und Dortmunder bereichern mit ihren Geschichten und Erinnerungen die Dortmund-Erzählungen des Museums und bilden gleichzeitig die Vielfältigkeit der Stadtgesellschaft wieder.

Das Spannende ist aber, dass die ausgestellten Lieblingsobjekte der Menschen unserer Stadt später in Korrespondenz zu den vorhandenen Kunst im Museum gestellt werden.

So könnte etwa das eingetütete, von Relief-Aufnahmen aus der Nordstadt inspirierte Kleid (Schwarz-gelb) Kleid gut in die Jugendstil-Abteilung des MKK passen.

Eventuell entdecken die Leihgeber vielleicht aber auch selbst neue Lieblingsstücke in der Museums-Sammlung und werden wieder einmal dorthin gelockt.

Mit der Eröffnung der Preview ist die Aktion aber noch nicht abgeschlossen.

Das MKK sammelt fortlaufend weiter. Die Dortmund-Tüten(oder größere Gegenstände) können auch weiterhin zu den Öffnungszeiten des Museums abgegeben werden: Dienstag, Mittwoch, Samstag, Sonntag zwischen 11:00 und 18:00 Uhr, Donnerstag und Freitag 11:00 bis 20:00 Uhr.

Teil 2 der Ausstellung „Mein Dortmund“ eröffnet voraussichtlich am 26.02.2020.

Die ausgestellten Leihgaben der Dortmunder*innen sind dann übers ganze Museum verteilt zu sehen und werden temporär ein teil der Sammlung.




Robin Hood entführt uns ins Mittelalter

In der neuen Familienausstellung im Museum für Kunst und
Kulturgeschichte dreht sich alles um die Sagengestalt Robin Hood.
Durch unzählige Bücher und Filme ist Robin Hood und seine Begleiter
untrennbar in die Gegenwartskultur eingedrungen. Die Ausstellung zu
dem ehrenhaften Räuber, der von den Reichen stiehlt, um es den Armen
zu geben, bietet ein gutes Vehikel, um das Leben im Mittelalter
plastisch vor Augen zu führen. Die Ausstellung „Robin Hood“ geht
vom 01. September 2019 bis zum 19. April 2004 und bietet ein
umfangreiches Begleitprogramm für die ganze Familie.

Ob es nun Robin Hood
als reale Person gegeben hat oder nicht – die Ausstellung entführt
die Besucher auf 1000 Quadratmeters tief in die Welt des
Mittelalters. In verschiedenen Themenbereichen wird das Leben in der
Stadt, auf dem Land, im Kloster oder auf einer Burg gezeigt. Das
schöne dabei ist, dass viele Exponate aus Dortmund gezeigt werden
können. Philipp Sulzer, der Leiter des Kindermuseums Adlerturm und
Robin Hood-Projektleiter, hat tief im Keller in den Magazinen
gewühlt. „Wir können zeigen, wie die Leute gelebt haben und das
an Hand Dortmunder Funde“, freut er sich. Viele Stücke werden zum
ersten Mal öffentlich gezeigt, beispielsweise Spitzen von eisernen
Spitzen von Pfeilen und Armbrustbolzen.

Reisen im Mittelalter war langsam und gefährlich, vor allem wenn Banditen wie Robin Hood auf lohnende Ziele warteten.
Reisen im Mittelalter war langsam und gefährlich, vor allem wenn Banditen wie Robin Hood auf lohnende Ziele warteten.

Natürlich bietet
eine Familienausstellung mehr als nur das Betrachten von Funden.
Schließlich ist Robin Hood ohne Pfeil und Bogen nicht denkbar. Auf
dem Turnierplatz der Ausstellung können die Besucher selbst zu
Bogenschützen werden und Konzentration und Zielgenauigkeit üben.

Mehrere animierte
Kurzfilme erzählen die einzelnen Episoden der mittelalterlichen
Balladen um den Helden von Sherwood Forest, Robin Hood. Vertiefend
dazu gibt es ein eigens für die Ausstellung produziertes Hörspiel,
die die Geschichte um Robin Hood wiedergibt.

Daniela
Brechensbauer, die Leiterin Bildung und Vermittlung und Robin
Hood-Projektleiterin, berichtete über das umfangreiche
Begleitprogramm. So gibt es „Kräuter-Spaziergänge zu Fuß“
durch die Dortmunder Innenstadt. Am 12. September 2019 um 18 Uhr hält
Philipp Sulzer einen Vortrag über Robin Hood. Natürlich gibt es
weiterhin die Möglichkeit an einer Führung, einem Workshop
teilzunehmen oder einen Kindergeburtstag durchzuführen.

Mit einer Bastelbox
kann jeder zum Experten für Robin Hood werden. 24 Themenbögen
bieten Anregungen zum Spielen, Basteln oder Kochen. Sie ist zum Preis
von 15 € im Museumsshop erhältlich. Das erwähnte Hörspiel ist
auch einzeln und um viele Geschichten erweitert zum Preis von 12,90 €
zu bekommen.

Info-Hotline und Buchung
Tel 0231/ 50-26028
info.mkk@stadtdo.de

Weitere Informationen unter:
www.mkk.dortmund.de

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Samstag und Sonntag 11.00 bis 18.00 Uhr
Donnerstag und Freitag 11.00 bis 20.00 Uhr
Montag geschlossen
Feiertage: Öffnungszeiten wie Sonntag

Geöffnet:
Karfreitag, Ostersonntag, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingstsonntag,Pfingstmontag, Fronleichnam, 3. Oktober, Allerheiligen, 2. Weihnachtstag

Geschlossen:Neujahr, Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester

Eintrittspreise
Erwachsene: 6 EUR
Ermäßigt: 3 EUR
Kinder ab 8-17 Jahren: 2,50
Familien bis (zwei Erwachsene mit Kindern): 12 EUR




Start für Teilhabe-Projekt „Mein Dortmund“ des MKK

Das Dortmunder
Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) sieht seinen Auftrag
nicht nur darin, der Bevölkerung Kunst zu präsentieren und
Geschichte der Stadt zu erzählen, sondern sich der Stadtgesellschaft
weiter zu öffnen. Es geht darum, Prozesse darin aufzunehmen und zu
moderieren. Menschen in ihrer Vielfalt sollen aktiv an „ihrem
Museum“ teilhaben.

Partizipation und
persönliche Perspektiven sind das wichtige bei dem neuen
Stadtlabor-Projekt. Unter dem Titel „Eingetütet, ausgepackt und
ausgestellt: Dortmunder Lieblingsstücke gesucht“ geht die
Mitmach-Aktion jetzt los.

Bei der
Pressekonferenz am 20.03.2019 verrieten die Kulturwissenschaftlerin
und Projektleiterin Astrid Wegner und der Direktor des MKK Dr. Jens
Stöcker genaueres über dieses spannende Experiment.

Wegner hat ähnliche
Projekte in der Pfalz und in Wiesbaden schon erfolgreich initiiert
und geleitet.

Das Museum sucht in
der ganzen Stadt nach Leihgebern und Stiftern. Egal ob jung oder alt,
Alteingesessen, Rückkehrer, Pendler, Mitarbeiter von Institutionen
oder zugezogen. Alle sind angesprochen, ihr „Stück Dortmund“
einzutüten.

Projektleiterin Astrid Wegner und der Direktor des MKK, Dr. Jens Stöcker, hoffen auf eine rege Beteiligung der Stadtgesellschaft.
Projektleiterin Astrid Wegner und der Direktor des MKK, Dr. Jens Stöcker, hoffen auf eine rege Beteiligung der Stadtgesellschaft.

Im Zuge der
Neuausrichtung des MKK wird auch die Migrationsgeschichte einbezogen.
„Die Tüte ist unser Türöffner, um möglichst viele Menschen zu
erreichen“, so Dr. Stöcker. An 30 Ausgabestellen in der Stadt, wie
Museen, Kinos, der Sparkasse, DEW21, Quartiersmanagement Nordstadt,
Tourist-Info, Stadt- und Landesbibliothek oder der VHS und vielen
anderen Orten liegen ab sofort liebevoll mit mehrsprachigem Aufdruck
„Mein Dortmund“ gestaltet große Papiertüten aus. Größere und
schwerere Gegenstände, die nicht in die Tüte passen, können
gegebenenfalls abgegeben werden oder werden abgeholt.

Was kommt in die
Tüte?

Was bedeutet uns der
Ort, an dem wir leben, lieben, lachen oder weinen, und was verbindet
uns mit ihm und den Menschen? Gesucht werden Geschichten, persönliche
Sichtweisen auf unsere Stadt oder Dinge, die mit ihr verbunden sind.
Es können Objekte und Bilder sein, aber auch Texte, Gedanken,
Gedichte, Ideen oder Lieder.

Die Leihgeber
erhalten einen Leihvertrag und werden gebeten, einige Fragen zu
beantworten:

Was verbinden sie
mit der Leihgabe? Was ist ihr Lieblingsort in der Stadt, welche
Plätze schätzen sie weniger? Wie sehen sie die Menschen in
Dortmund?

Jeder darf selbst
entscheiden, ob er mit der Nennung seines Namens in der Ausstellung
sowie in allen anderen Medien einverstanden ist.

Ende Juni 2019 endet
die erste Sammelphase. Erste Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr im
MKK zu sehen sein.

Abgegeben können
Sie die Tüten im Foyer des MKK (Hansastr. 3) mittwochs zwischen
13:30 und 16:00 Uhr, donnerstags von 17:00 bis 19:30 Uhr sowie
freitags zwischen 10:00 und 12:00 Uhr sowie nach telefonischer
Absprache.

Filme auf einem
USB-Stick oder SD-Karten können jederzeit während der
Museums-Öffnungszeiten auf einen im Foyer eingerichteten Rechner
kopiert werden.

Wichtig!

Die Leihgeber
sollten den Fragebogen abgeben, sollten diesen vorher kopieren, um
ihre „Leihgabe“ später problemlos wieder zurückbekommen kann.

Ein spannendes
Projekt, bei dem die Organisatoren noch nicht genau wissen, was sich
daraus entwickelt. Es kommt auf die Beteiligung der Stadtgesellschaft
an.

Weitere
Informationen erhalten Sie unter www.mkk.dortmund.de
oder meindortmund@stadtdo.de.

Tel: 0231/ 50 22 053




„Rausch der Schönheit“ im Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Endlich ist es soweit! In der großen Ausstellungshalle des Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) ist vom 09.12.2018 bis zum 23.06.2019 die opulente Ausstellung „Rausch der Schönheit. Die Kunst des des Jugendstils“ zu sehen.

Mit ihr sollen auch, wie von uns vorab berichtet, die Geburtstage der drei beteiligten Institutionen gefeiert werden. Das Museum wird 2018 genau 135 Jahre, die Museumsgesellschaft zur Pflege der bildenden Kunst e.V. 110 Jahre und die Stiftung für das Museum 20 Jahre alt.

Erstmals gezeigt werden erstmals die seit 1900 gewachsene Jugendstilsammlung des Dortmunder Museums (80%) plus Leihgaben (20%) (Ars tremonia berichtete vorab).

Erzählt wird in einem breiten Spektrum über sechs Kapitel von den Anfängen, Ausprägungen und des Jugendstils. Mit seinem ganzheitlichen Weltbild und Sinn für Schönheit, Formen aus der Natur sowie kunstvolle Verzierungen fand er ab 1900 internationale Verbreitung.

Es war eine spannende Umbruchzeit mit rasanten industriellen Entwicklungen, und thematisiert wird auch Dortmund als Industriestadt im Um- und Aufbruch ins 20. Jahrhundert.

 Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte ist schon ganz dem Jugendstil verfallen.
 Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte ist schon ganz dem Jugendstil verfallen.

Der Jugendstil nahm Einfluss auf Architektur, Möbel, Tanz und vieles mehr.

Die sechs gut beleuchteten Bereiche im Überblick:

Von Paris nach Dortmund

Es beginnt mit der internationalen Weltausstellung in Paris (1900), einer großen Leistungsschau auf dem Gebiet der Technik, Kultur und Kunst. Der Gründungsdirektor des MKK, Albert Baum, kaufte dort erste herausragende Stücke an. Ziel war, moderne Erzeugnisse der Zeit zu präsentieren, sowie Handwerker und Kunsthandwerker so zu eigenen Schöpfungen anzuregen.

Vom Rausch der Schönheit

Die Künstler waren der Auffassung, dass sich der Mensch durch eine ästhetisch gestaltete Umwelt positiv verändern könne. Anregung fanden sie in der Natur und in der faszinierenden japanischen Bildsprache der Farbdrucke (Kalimere) und Farbholzschnitte.

Die Dynamik des Lebens ist auch in Formen und Dekoren bis hin zur tänzerischen Bewegung exemplarisch zum Beispiel bei einer Porzellanfigur, die einer realen Tänzerin nachempfunden worden ist, klar ersichtlich.

Entwürfe für eine neue Gesellschaft

Die Einheit von Kunst und Leben und die Reform aller Lebensbereiche war Thema bei den Jugendstil-Reformern. Das betraf den ganzen Menschen, dessen Wohnumfeld, die Neugestaltung der Arbeitswelt bis hin zur Gesundheit. Für diese individualistischen Positionen stehen die Werke von Frank Lloyd Wright, Bernhard Hoetger und Ferdinand Hodler.

Universalkünstler und Gesamtkunstwerk

Universalkünstler wie die Mitglieder der Darmstädter Künstlerkolonie schufen Raumkunstwerke sowohl für sich wie auch für andere. Ein besonderes Beispiel sind etwa der liebevoll restaurierte Salon für eine Dame von Joseph Maria Olbrichs und ein Speisezimmer nach einem Entwurf von Wilhelm Thiele. Beide wurden in der Hofmöbelfabrik Julius Heinrich Glückert hergestellt.

Jugendstil und Moderne

Im Zentrum der Ausstellung steht mit einer erstmals rekonstruierten Wohnungseinrichtung der Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst mit Richard Riemerschmid ein weiterer wichtiger Protagonist des Jugendstils. In seinen Möbelentwürfen wird der Wandel vom individuell gefertigtem Einzelstück zur seriellen Maschinenproduktion deutlich. Neben Riemerschmid sind Henry van de Velde und Peter Behrens maßgeblich für ein in Zukunft weisendes Zusammenwirken von Kunst, Handwerk, Industrie und Wirtschaft. Später wurde dieser Weg durch das „Bauhaus“ fortgeführt.

Dortmund auf dem Weg in die Moderne

Um das Jahr 1900 war Dortmund auf dem Weg zu einem rasant wachsenden Industriezentrum und Großstadt. Das Stadtbild änderte sich durch repräsentative Großbauten wie das Stadttheater oder die Handwerkerschule, das Museum für Kunst und Gewerbe sowie die 1908 eröffnete Volksbibliothek. Trotz Kriegszerstörungen sind noch einige Spuren des Jugendstils in unserer Stadt auf vielen Fassaden, in Kirchen und der Industriearchitektur ( z.B. Portal Zeche Zollern) zu sehen.

Gelegenheit, diesen Spuren zu folgen bieten die von einem Begleitprogramm angebotenen diverse Spaziergänge.

Ebenso gibt es Angebote für geführte Ausstellungsrundgänge.

Öffentlich: 3,00 € pro Person zzgl. Eintritt

Individuell Buchbar: 90 Min. 54,00 € zzgl. Eintritt

60 Min. 36,00 € zzgl. Eintritt

45 Min. 27,00 € zzgl. Eintritt

Programme für weiterführende Klassen:

Nähere Informationen und Preise unter Telefon 0231-50-26028

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog:

Im Museum 39.00 €/ im Buchhandel 49,00 e.

Verkauf im Museumsshop.

Ein digitaler kostenloser Spaziergang Tour Dortmund Ost mit der„Actionbound-App“.

Die digitale Erkundung dauert ca. 1,5 Stunden.

Die kostenfreie App mit ihrem Smartphone herunterladen im App Store oder google play.

Bound-Name suchen: „MKK „Rausch der Schönheit – Die Kunst des Jugendstils“ – Tour Dortmund Ost.