Michael Wienand zeigt „Revier aus Papier“ im Hoesch-Museum

Im Hoesch-Museum präsentiert der Dortmunder Künstler Michael Wienand (*1949) vom 7. September 2025 bis zum 10. Januar 2026 mehr als 50 seiner farbigen, dreidimensionalen Papierkunstwerke aus den vergangenen zehn Jahren. Sein Werk zeigt, dass das Leben im Ruhrgebiet mehr Facetten hatte, als es die gängigen Klischees vermuten lassen. Wienand arbeitete über drei Jahrzehnte als Museumsgestalter und Bühnenbildner für Theater.

Die farbenfrohen „kleinen Bühnenbilder“ mit Ruhrgebietsszenen lassen das Alltagsleben vergangener Jahrzehnte – bis in die Gegenwart hinein – wiederaufleben. Mit ihrer Dreidimensionalität ziehen sie die Betrachtenden in eine Miniaturwelt voller Trinkhallen, Straßen, Kneipen und anderer Motive aus dem Revier. Dabei geht es dem Künstler nicht um nostalgische Verklärung, sondern um eine lebendige künstlerische Auseinandersetzung.

Michael Wienand vor einem seiner Arbeiten.
Michael Wienand vor einem seiner Arbeiten.

Die Werke entstehen zunächst als Tuschezeichnungen, die anschließend mit Aquarellfarben koloriert werden. Von den Originalen fertigt Wienand Drucke, die er in einzelne Bildebenen zerschneidet und zu dreidimensionalen Bildobjekten mit spannender Tiefenwirkung montiert. Die fertigen Arbeiten werden signiert und gerahmt. Die Objekte sind als Multiples auf 100 Exemplare limitiert, können auf Wunsch jedoch individuell vom Künstler hergestellt werden. Besonders wichtig ist Wienand der persönliche Kontakt zu den Betrachterinnen und Betrachtern, bei denen seine Arbeiten häufig Erinnerungen wachrufen.

Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, den 7. September 2025, im Hoesch-Museum (Eberhardstr. 12, 44145 Dortmund) statt.

  • Begrüßung: PD Dr. Karl Lauschke (Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums e.V.)
  • Einführung: Maya Porat-Stolte, M.A. (Wissenschaftliche Volontärin des Museums)



Kunstbonbon-Ausstellung zeigt facettenreiche „Büdchenkultur“

Sie gehören zum Ruhrgebiet und bilden für viele Menschen hier einen kommunikativen Treffpunkt. Die kleinen Büdchen, Kioske und Trinkhallen von nebenan. Auch die Eckkneipen, Tante-Emma-Läden Schrebergärten und „Klümpchenbuden“ gehören noch dazu. Eckkneipen und Tante-Emma-Läden haben es schwer, sich im Angesicht von diversen Event-Angeboten und riesigen Einkaufszentren und Billig-Discountern am Leben zu erhalten.

Passend zum „2. Tag der Trinkhallen“ am 25.08.2018 zeigt das kleine, aber feine Kunstbonbon in der Chemnitzer Str. 11 in Dortmund, selbst ein ehemaliger Kiosk, vom 04.08.2018 bis zum 01.09.2018 unter dem Titel „Anne Bude“ 3-D-Bildobjekte des hiesigen Bühnenbildners und Szenografen Michael Wienand.

Seine Werke, die schon immer das Leben im Ruhrgebiet zum Thema haben, sind bunt bunt und voller Lebensfreude verfasst. Der Künstler setzt diesen charmanten „Orten des Ruhrgebiets“ so nicht nur eine Art Denkmal, sondern zeigt mit einem liebevollen Blick auch deren Bedeutung für die Region und deren Charakter.

Kioskidylle von Michael Wienand (Foto: © Michael Wienand/kunstbonbon)
Kioskidylle von Michael Wienand (Foto: © Michael Wienand/kunstbonbon)

Dabei begnügt er sich nicht bloß mit der Abbildung alter Trinkhallen, sondern zeigt auch deren unterschiedlichen Erscheinungsformen. Das Spektrum reicht von freistehenden Kiosken, Mauerkiosken bis hin zu dem Büdchen, dass in einer Lücke zwischen zwei Häusern geklemmt platziert wurde.

Dem Ruhrgebiet wird der Imagefaktor als Industriekultur mit Fördertürmen und renovierten Industrieruinen alleine nicht gerecht. Ihm ist es wichtig, mit seinen Bildobjekten, dem alten grauverqualmten Ruhrpott-Image auch die bunten Facetten mit Schrebergarten-Folklore, Pils, Korn, Currywurst, Fußball und „Büdchenkultur“ darzustellen.

Die Vernissage findet am Samstag, den 04. August 2018 um 15:00 Uhr im Kunstbonbon statt.

Die Ausstellung ist bis zum 01.09.2018 dienstags von 13:00 bis 18:00 Uhr und freitags von 15:00 bis 20:00 Uhr zu sehen. Ausnahme: Samstag, 25.08.2018 am „Tag der Trinkhallen“ (15:00 bis 22.00 Uhr)