Kunstverein wird zum organischem Gesamtkunstraum
In den
Räumlichkeiten des Kunstvereins neben dem Dortmunder U ist vom 16.
März bis zum 26. Mai 2019 eine extra für diese Örtlichkeit
entwickelte Installation von zwei französischen Künstlern aus Paris
zu sehen. Michel Blazy (1966) und Mimosa Echard (1986) erschaffen
gemeinsam einen sich ständig verändernden Kunstraum zwischen
verwendeten organischen Substanzen und den verschiedenen genutzten
Materialien. Durch die Art und Weise der Anwendung dieser Materialien
wird auch das Politische darin herausgestellt. Nicht nur der Mensch
beeinflusst die Welt der Dinge, sondern die Dinge haben ebenso
Einfluss auf den Menschen. Betroffen ist sowohl das soziale
Miteinander sowie seine Identität.
Neben dem
gemeinsamen theoretischen Ansatz des Neuen Materialismus sind beide
Künstler auch durch ihr starkes Interesse für das Organische
verbunden. Für Blazy steht dabei eher die Natur und ihre enorme
Wachstumskraft im Mittelpunkt, bei Echard der menschliche Körper.
Unter dem Motto
„LUCA – Last Universal Common Ancestor“ wird der
Kunstverein-Raum zu einem Einstiegstor in eine besondere Welt, in der
Natur aus Unbelebten wächst, und Organisches auf Künstliches
trifft. Der fließende Austausch zwischen Materie und ihrer Umgebung
in einem ständigen Veränderungsprozess wird für die Besucherinnen
und Besucher hier sichtbar. Sie werden immer tiefer, wie in einen
„Körper“, hineingezogen.

Die Wände im
Kunstverein wurden durch Michel Blazy zu sich „häutenden Wänden“
(Mur qui pèle)
aus
Agar-Agar und Klitoriablüten. Sie
sind einem
andauernden Wandlungsprozess ausgesetzt.
Außerdem
befinden sich vier „wachsende Büsche“ aus Müllsäcken, Watte,
Wasser und Linsen samt „großem Wasserfleck“ von ihm verteilt im
Kunstverein.
Mimosa
Echard führt uns mit Fresken aus synthetischem
Stoff, Gardine, Acrylfarbe, verschiedenen Accessoires,
Pflanzenteilen,
oder integrierten Foto-Abbildungen und anderen Objekten durch klare
Membran-Tore. Flüssigkeiten wie Acrylklebstoff, Tränenflüssigkeit
oder Latex halten die verschiedenen Materialien zusammen. Vieles
weckt zum Beispiel durch Anspielungen mit Körperflüssigkeiten,
Bilden oder Farben Assoziationen zur Sexualität, ob bei Pflanzen
oder Menschen. Die Gender-Thematik wird ebenfalls künstlerisch
angesprochen. Weibliches
und männliche Elemente verschwimmen, alles
ist im Fluss. Es
lassen sich immer wieder neue und überraschende Details und Element
entdecken.
Zu
sehen ist auch ein Ausstellungsprojekt von Mimosa Echard und Michel
Blazy mit verschiedenen KünstlerInnen (Kombucha Project Center) aus
Kombucha (Pilz), Tee, Zucker, Papier, Foto in einer Plastikwanne.
Tauchen Sie in diese
spannende Welt ein.
Die
Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, den 15. März 2019 um
19:00 Uhr im Dortmunder Kunstverein statt.
Begrüßung:
Marion Edelhoff (Vorsitzende)
Einführung:
Oriane Durand (Künstlerische Leiterin).
Übrigens
werden auch wieder Künstler- und Ausstellungsgespräche bis Mitte
Mai angeboten.
Näheres
erfahren Sie unter info@dortmunder-kunstverein.de
oder Tel.: 0231/ 57 87 36.