Ausstellungs-Parcours zur Bewegung im städtischen Raum

Auf der Ebene 2 im Dortmunder U, der uzwei (Zentrum für kulturelle Bildung), können Kinder und Jugendliche ab etwa 12 Jahren auch in der Urlaubszeit vom 21.06.2024 bis 01.09.2024 etwas Spannendes erleben. Unter dem Titel „Cooler Move“ wird die dortige Ausstellungsfläche zum städtischen Parcours.



Die Ausstellung ist kreativ und interaktiv gestaltet und thematisiert die Bewegung im Stadtraum. Wem begegnen wir und wer hat wie viel Platz? Wie wird der Raum genutzt? Ein wichtiges Thema ist das Miteinander von Menschen und Tieren. Im Ruheraum „Huddle“ lädt eine 3-4 Meter lange Stoffratte, zusammen mit vielen kleinen Stoffratten, zum Kuscheln und Chillen ein. Ergänzend dazu gibt es Informationen über Ratten in der Stadt.

Kuratorin der Ausstellung Aldina Okerić und Lioba Sombetzki von der uzwei kuscheln mit der Riesenratte in der Ausstellung "Cooler Move" im Dortmunder U. Foto: (c) © Stadt Dortmund / Roland Goreck
Kuratorin der Ausstellung Aldina Okerić und Lioba Sombetzki von der uzwei kuscheln mit der Riesenratte in der Ausstellung „Cooler Move“ im Dortmunder U. Foto: (c) © Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Den Tauben, trotz ihres schlechten Rufs, wird ein Schrein gewidmet. Im Ruhrgebiet gibt es eine lange Tradition der Taubenzucht, und einige Taubenschläge werden vorgestellt. Die Fotografien der Künstlerin Evelyn Bracklow zeigen Ameisen aus einer Kleingartenanlage.

Als Ergebnis eines Workshops aus dem letzten Herbst entstand der „Dackelclub“. Es wurden Rollbretter mit Stoffdackeln gebaut, die sogar bellen können. Mit diesen wurden Spaziergänge durch die Stadt unternommen, deren Reaktionen auf einer Leinwand zu sehen sind. Besucherinnen und Besucher können mit den Dackeln durch die Ausstellung spazieren.

Hohe gelbe „Straßenlampen“ signalisieren, dass etwas passiert, wenn man an ihnen vorbeikommt. Ein interaktiver Mülleimer reagiert auf die Besucherinnen und Besucher und pöbelt sie von der Seite an. Mit Finger-Skateboards können sie zudem durch einen Miniatur-Skatepark sausen, der liebevoll dem ehemaligen, selbstorganisierten Skatepark „Utopia“ (neben dem U) nachgebaut wurde.

Im „Trash Yard“ haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich mit Hilfe einer VR-Brille im digitalen Raum zu bewegen und Graffitis zu sprühen, die im Ausstellungsraum auf eine Plakatwand projiziert werden. Das VR-Graffiti wird am Wochenende angeboten, samstags und sonntags jeweils von 12:00 bis 17:00 Uhr.

In der „Speed-Zine“-Abteilung sind Collagen aus verschiedensten Materialien (zerrissene Plakate, Sticker an Stromkästen und Laternen, gekleisterte Bilder, Obstschalen und mehr) als Ergebnis eines Workshops zu sehen. Eine Tischtennisplatte bietet sich zum Rundlauf an und kann mit unterschiedlichen Bildprojektionen bestückt werden. Die Ausstellung bietet Interaktion sowie Raum für Humor und Nachdenklichkeit




Schwerer Weg zu sich selbst

„Bitches“ (v.l.n.r. Fatima Talalini und Lioba Sombetzki) stehen anscheinend nicht so auf E-Books. (Foto: © Christine Köck)

Am Freitag, den 27.01.2017 war im Dortmunder Theater im Depot Premiere für „B.A.-Bitches“des Off-Theater „KomplottLegal“ unter der Regie von Isabel Stahl.

Die Protagonistinnen von KomplottLegal, Lioba Sombetzki und die Poetry-Slammerin Fatima Talalini stellen sich als Lio und Fatima als zwei junge Frauen auf dem Weg zum Bachelor of Arts und ihr Leben und die Schwierigkeiten als freies Theaterkollektiv.

Sie stehen stellvertretend für die junge Generation zwischen Studium und Beruf. In Collagen stellen sie ihre und deren Fragen wie: Wie soll mein Leben verlaufen, wie wichtig ist Erfolg und wie gehe ich mit Enttäuschungen um. Was mache ich, wenn beispielsweise mein Traum, an einer renommierten Schauspielschule angenommen zu werden, erst mal platzt? Wie wichtig ist mir Erfolg? Wie werde ich meinen politischen und feministischen Ansprüchen in einer immer härter werdenden Welt voller Zerstörung, Hass, zunehmenden Konkurrenzdruck und kriegerischen Auseinandersetzungen gerecht. Was macht eine B.A.-Bitch im feministischen Sinne heutzutage aus? Dabei befolgen sie zehn Regeln. Eine davon lautet: „Folge deiner Leidenschaft“.

Leidenschaftlich gehen sie den Fragen fantasievoll mit bunten Kostümen, Perücken, Poetry-Slam und frischen Tanzchoreografien auf den Grund. Die Anstrengungen werden bildhaft deutlich durch das schwere Aufblasen eines giftgrünen Sofas.

Die eingespielte Musik und Geräusche verstärken die Aussagen der Bühnenhandlung.. Eindrucksvoll war da zum Beispiel das eingespielte pochen eines rasenden Herzschlag während die beiden Frauen von ihren Ängsten in unserer Zeit sprechen

Das streng regulierende und rigide Bachelor-System wird zwischen als gehetzter Lauf zwischen Marathon und Sprint plastisch dargestellt.Eine wichtige Rolle spielen die Nadja Tolokonnikowas „Anleitung für eine Revolution. von den „Pussy Riots“. Ein Kernsatz daraus : „Ein Wort wie „Bitch“ oder „Miststück“ handelt von Macht. Die roten gehäkelten Sturmmützen der Pussy Riots kommen auch auf der Bühne zur Geltung. Es geht darum, sich den negativ besetzten Begriff „Bitch“ wieder positiv feministisch zu erobern. Es ist immer noch wichtig, dass Frauen weiter für ihre Gleichberechtigung kämpfen.

Alle politisch aktuelle Themen wie Fremdenhass, Pegida, Trump u.a. wurden angesprochen. Fatima hielt ein brennendes Plädoyer dafür, die Menschen nicht nach dem zu beurteilen wie sie aussehen, sondern danach wer sie sind und für was sie einstehen.

Humor und Selbstironie kamen bei der Aufführung nicht zu kurz. So wurde am Ende noch eine lustige elfte Regel hinzu gefügt.

Weitere Vorstellung im Depot gibt es am Fr. 24.02., Do 9.3. jeweils 20 Uhr und weitere im April und Mai.

Karten unter ticket@theaterimdepot.de




Feminismus zwischen Uni und Theater

Vorsicht! Die „Bitches“ sind im Kampfmodus. (Foto: © Christine Köck)

Am Freitag, den 27.01.2017 um 20:00 Uhr hat das Stück „B.A.-Bitches des professionellen freien Theaterkollektivs KomplottLegal unter der Regie von Isabel Stahl Premiere im Dortmunder Theater im Depot.

Den Rahmen der Handlung bildet das Leben der beiden Studentinnen Fatima (Fatima Talalini) und Lio (Lioba Sombetzki) auf dem Weg zum Bachelor of Arts (B.A.). Sie präsentieren ihre erste Performance und erzählen von ihrem schwierigen streng regulierten und strukturierten B.A.-Unileben zwischen Studium und Beruf. Zur Sprache kommt natürlich auch das schöne aber harte Leben im Off-Theater. Die freien Theater müssen immer um finanzielle Unterstützung (durch Sponsoren) für ihrer Projekte kämpfen und sind gleichzeitig um ihre Unabhängigkeit bemüht.

In Form von Collagen setzen sich die beiden Frauen mit existenziellen Fragen und der Bedeutung von Feminismus in unserer heutigen Zeit auseinander. Das sind Fragen wie: Wie soll mein Leben verlaufen? Was ist Erfolg? Wie bekommt man Erfolg? Gibt es ein Recht auf persönliche Erfüllung? Was ist eine „Bitch“ im feministischen Sinn? Wie kann eine sinnvolle politische Auseinandersetzung aussehen?

Dabei spielen die Texte aus Nadja Tolokonnikowas „Anleitung für eine Revolution“ eine wichtige Rolle“, so Stahl. Tolokonnikowa ist Teil der durch ihre spektakulären politischen Aktionen weit über Russland bekannt gewordenen feministischen Punkrock-Band „Pussy Riots“. Daraus stammt unter anderem der Satz: „Ein Wort wie „Bitch“ oder „Miststück“ handeln von Macht“. Frauen müssen immer noch in vielen Bereichen gegen Diskriminierung kämpfen.

Es geht darum , das negativ besetzte Wort „Bitch“ (Schlampe, rücksichtsloses Miststück) neu feministisch zu erobern, positiv zu besetzen und die Rechte von Frauen auf Selbstverwirklichung zu stärken, betonten die Beteiligten an der Produktion. Es wird aber kein belehrendes Stück mit erhobenen Zeigefinger.

Video wird bei dieser Produktion keine Rolle spielen. Musik und eine Kampfchoreografie wird aber von Bedeutung sein.

Die weiteren Vorstellungen von „B.A.-Bitches“ sind am 28.01., 24.02. und 09.03. jeweils um 20 Uhr im Depot Dortmund. Kartenvorbestellung unter 0231 9822336 oder ticket@theaterimdepot.de