Eine kurzweilige Videoausstellung

Bis zum 27. März 2016 zeigt das Künstlerhaus am Sunderweg 1 die Ausstellung „keine Zeit“. 19 Künstlerinnen und Künstler zeigen Videoarbeiten, die in der Regel drei Minuten nicht überschreiten. Kurzweilige, surreale, schrille und ruhige Arbeiten sind bunt gemischt.

Die schrillste Arbeit der Ausstellung stammt ohne Zweifel von Heidi Hörsturz. Ihr Video „Sex Trashart Attacks! Cybercat Maturbation! Unicorn deconstruction!“ vereint Noise Musik mit audiovisullen Gehirnattacken. Eine grelle Kombination aus Puppen und Sexbilder, wild ineinanderkopiert.

Im gleichen Raum ist das ruhige, fast meditative „Trainstation“ von Jungwoon Kim. Schwankende und unstete Räume verändern sich durch den Wind. Architektonische Elemente werden zu irrationalen und absurden Formen.

Ruhig ist ebenfalls die Arbeit von Stefan Hurtig. Sein Video „Challenge“ setzt sich mit Heidi Klum auseinander. Ihr Satz „Leider kein Foto“ wird als Loop gespielt, während von Klum nur die roten Lippen auf schwarzem Grund zu sehen ist, ähnlich wie beim Anfang der „Rocky Horror Picture Show“.

Unterschrift und Fotografie haben eine Art von magischer Beweiskraft. Die Arbeit von Johannes Gramm „Failed Marian apparition“ ist ein gescheiterter Porträtversuch von Maria in einer Kirche. Doch sie taucht nicht auf. Eine Besonderheit: Der Film wird in einer Kiste gezeigt.

Steffi Linder beschäftigt sich mit dem vergeblichen menschlichen Bemühens. Das Video „Happy in bits“ zeigt eine Frau in vergeblichen Bemühen verschiedene Dinge zu tun. Beispielsweise ein Blatt Papier durch Pusten an einer Wand zu halten.

Nicht ohne Humor ist auch der Beitrag von Barbara Dévény „Steh auf und geh“. Hier erzählen ein Mann und eine Frau über ihren letzten Tag in ihrer Beziehung. Soviel sei verraten: Die Sichtweise beider Protagonisten unterscheidet sich fulminant voneinander.

Kurator der Ausstellung ist Cornelius Grau. Die Ausschreibung war bewusst allgemein gehalten, nur die Zeitvorgabe war vorgegeben. Zur Raumaufteilung sagte Grau: „Der Sound ist ein Kriterium, denn die meisten Projektionen laufen laut.“

Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler: Ankabuta, Sven Bergelt, Barbara Dévény, Karin Felbermayr, Jeanne Fredac, Johannes Gramm, Simone Haeckel, Heidi Hörsturz, Stefan Hurtig, Jungwoon Kim, Timo Klos, Karoline Kreißl, Patrik Leppert, Steffi Lindner, Anna May, Hannes Nienhüser, Sara Pfrommer, Anja Sijben und Anne-Theresa Wittmann

Die Öffnungszeiten des Künstlerhauses sind Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr

Infos unter www.kh-do.de




Verflechtungen

Die Schreibmaschinenzeichnung  2015TLV02 von Denise Winter (2015, Tinte, Papier)
Eine Schreibmaschinenzeichnung von Denise Winter (2015, Tinte, Papier)

Wenn Künstlerinnen und Künstler für eine gewisse Zeit an einen anderen Ort gehen, so nennt man dies „artists in residence“. Was passiert mit ihrer Kunst? Gibt es neue Erfahrungen, die integriert werden? Oder hat man daran gearbeitet, seine Kusnt zu vervollkommnen? Die Ausstellung „Echoes – Residences revisted“, die bis zum 17. Januar 2016 im Künstlerhaus Dortmund stattfindet, setzt den Schwerpuntk auf den Austausch mit dem Salzamt Linz in Österreich.

Patrick Borchers präsentiert unter anderem eine dokumentarische Arbeit über den Künstler Hubert Ebenberger, der im Salzamt Linz sein Atelier hat. Darüber hinaus zeigt er die multimediale Wandinstallation „außer der reihe“, die sich per Zeichnung und Videoinstallation mit den Themen Flüchtlinge und Rechtsextremismus auseinandersetzt.

Wie eine Art Spinnennetz wirkt die Arbeit „Weiche Knie“ von Marita Bullmann. Sie kombiniert Strumpfhosen mit Eiern. Beide haben eine schützende Funktion. Die Eierschale schützt das Innere, die Strümpfe die Beine der Trägerin. Zugleich sind beide Materialien aber auch empfindlich. Diese Fragilität macht den Reit des Kunstwerkes aus.

Etta Gerdes zeigt eine Arbeit von 2002 mit dem Namen „Blaupause“. Hier werden alte Hochofen-Einzelteile von Phoenix-West wie in einem Baumarkt-Prospekt zum Verkauf angeboten. Selbst der blaue Himmel über dem stillgelegten Gelände ist gegen den entsprechenden Preis zu haben. Das Objekt erschien in einer Auflage von 97.000 in einer Dortmunder Tageszeitung als Beilage.

Im Keller ist die Rauminstallation „Not a burning floor“ von Thomas Kluckner zu sehen. Wie der Titel schon sagt, handelt es sich hierbei um eine Simulation eines Feuers, der durch einen orange-gelb beleuchteten Nebel erzeugt wird.

Eine malerische Arbeit zeigt Kristyna Krabatschová. Ihre düster wirkenden Tuschezeichnungen entstehen aus Erinnerungen und Atmosphären im Moment der Verwandlung.

Was ist Leben? Eine Frage, über die es verschiedene Definitionen gibt. Sie präsentiert verschiedene Defintionen wie „Selbstorganisation“ oder „Belebt“ in verschiedenen Dias.

Buchstaben werden mit einer Schreibmaschine über Kanten und Brüche getippt. Damit entstehen Arbeiten, die einerseits einen literarischen Aspekt besitzen, aber durch ihre dreidimensionale Form auch eine geometrische oder architektonische Seite haben. Quasi Ecken und Kanten. So könnte man die Arbeiten von Denise Winter charakterisieren.

Beteiligte KünstlerInnen und Künstler:

Elisa Andessner, Patrick Borchers, Marita Bullmann. Hubert Ebenberger. Etta Gerdes. Philippe Gerlach. Kristyna Krabatschová. Thomas Kluckner. Kristina Kornmüller. Kurt Lackner, Haruko Maeda, Martin Music, Nina Nowak, Dirk Pleyer, Rona Rangsch, Jens Sundheim, UNIT (Penny Whitehead und Daniel Simpkins), Adriane Wachholz und Denise Winter

Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1

Öffnungszeiten der Ausstellung Do – So 16 – 19 Uhr

 




Kunst als Energieform

Elisabeth Heil mit ihrem Automaten "XXL".
Elisabeth Heil mit ihrem Automaten „XXL“.

Fest – flüssig – gasförmig. Diese drei Aggregatzustände existieren. Doch dazwischen gibt es einen Schwebezustand, ein Schwanken zwischen Körper und Raum und der Punkt des Wechsels in einen anderen Zustand. Sechs Künstlerinnen und Künstler präsentieren fünf unterschiedliche Positionen in der Ausstellung „Aggregatzustand. Fest, flüssig, gasförmig. Kunst als Ladungsträger“ vom 24. Oktober bis 22. November 2015 im Künstlerhaus Dortmund. Kuratiert wird die Ausstellung von Laura Eschweiler und Maria Gerdwilker.

„Es ist keine thematische Ausstellung“, so Laura Eschweiler. „Es ist auch für kein bestimmtes Medium gedacht. Es finden sich hier Malerei, Skulptur und Performance.“

Becker Schmitz hat ein außergewöhnliches Objekt geschaffen. Denn es geht über zwei Räume. Denkt der Betrachter im ersten Raum noch, es ist nur ein „müder Sack“ zu sehen, ist im anderen Raum alles voller sperriger Module. Herrscht im einen Raum die Passivität, geht es im anderen Raum aktiv zu. Schmitz baut mit einfachen Mitteln dynamische Strukturen. (www.beckerschmitz.com)

Gleich zwei Arbeiten zeigt Elisabeth Heil. Ihr Automat „XXL“ soll eine Art Exoskelett des Besuchers dienen, der diese Maschine betritt. Denn er ist von allen Seiten zu sehen, wenn auch nur ein wenig. Der Besucher kann verschiedene Knöpfe bedienen und erhält eine Botschaft, die ein wenig an Glückskekszettelchen erinnert.

Zur Eröffnung am 23. Oktober um 20 Uhr fordert Heil die Besucher eine halbe Stunde lang zum Kräftemessen ein. Das Ergebnis wird nicht nur per Video aufgezeichnet, sondern die Leistung auch aufgeschrieben und evaluiert.

Idyllisch sieht die Arbeit von Fabian Nehm aus. Ein kleines Häuschen, ein Baum und Wege. Während der Ausstellungseröffnung soll auch noch etwas im Haus passieren. Alltäglich Dinge werden vom Künstler analysiert und nachgeahmt. (www.fabian-nehm.de)

Eine mehr dokumentarische Funktion nehmen die beiden Niederländer Onno Dirker und Christian van der Kooy. Ihr Film handelt vom Feuerwerk zur Eröffnung eines neuen Theaters in Den Haag. Das Tagesfeuerwerk zog etwa 500-600 Zuschauer an und kostete 25.000 €. Mit zehn Kameras haben sie die Vorbereitungen und das Feuerwerk genau analysiert. Daneben sind Überreste vom Feuerwerk in der Ausstellung zu sehen. Den beiden Künstlern wollen in ihrer Arbeit die Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Raums untersuchen. (www.dirker.nl / www.christianvanderkooy.com)

Auf den ersten Blick scheinen die Bilder von Fee Kleiß florale Elemente zu zeigen, doch sieht man genauer hin, ist es eine fiktive Botanik, diese Pflanzen können hier nicht wachsen. Es sind Rohre mit verschnürten und verklammerten Blättern. Kleiß fragt sich: Wie könnten Pflanzen aussehen, die auf fremden Planeten wachsen. (www.feekleiss.de)

Die Öffnungszeiten des Künstlerhauses (Sunderweg 1) sind: Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr. Am 22. November findet um 16 Uhr eine Kuratorenführung statt.




Ausweglose Situationen im Künstlerhaus

Eine Arbeit von Christian Loenhoff.
Eine Arbeit von Christian Loenhoff.

Ein Schwitzkasten ist einerseits ein Holzkasten für Schwitzbäder, andererseits aber auch ein Würgegriff. Schwitzkasten steht für eine ausweglose Situation, aus der man nicht mehr hinauskommt. Zehn Künstlerinnen und Künstler zeigen vom 29. August bis zum 05. Oktober 2015 im Künstlerhaus Dortmund ihre Arbeiten zu diesem Thema. Kuratiert hat die Ausstellung Jörg Daniel mit Barbara Koch und Marco Wittkowski.

Zwangslage, Notlage, Gefängnis, Folter, Guantanamo. Das amerikanische Gefängnis in Kuba hat vor allem zwei Künstler zu ihren Arbeiten inspiriert. Die Installation von Frank Klöttgen heißt auch „Guantanamo“. Klöttgen hat das Gefängnis mit 1001 Büchern nachgebaut. Dazu benutzte er aber Exemplare seiner eigenen Werke.

Ein Problem in Guantanamo ist Folter. Kurt Fleckenstein hat sich künstlerisch damit auseinandergesetzt. In seiner Installation wird eine Person nackt hinter einer Glaswand anderthalb Stunden eingeklemmt. Durch die Aktion „No exit“ soll auf die Erniedrigung von Menschen hingewiesen werden. Jeden Sonntag findet eine Livepräsentation der Arbeit „No Exit“ statt.

Kate hers RHEE arbeitet in ihrer Performance, die per Video zu sehen ist, mit einer Maske, die im S/M-Bereich zu Hause ist. In dem Video dominiert ein schwarzer Darsteller seine asiatische Darstellerin und scheint ihr die Maske aufzunötigen und verlangt von ihr 10 Küsse. Der Künstlerin geht es hier und das Spiel mit Identitäten und wie Minderheiten gegeneinander ausgespielt werden.

Margund Smolka zeigt in ihrem Videoobjekt „Funnel“ (dt. Trichter) wie eine Bilderflut endlos in den Kopf hinein dringen. Dieser Bilderflut, die man nicht steuern kann, ist man hilflos ausgeliefert.

Fasziniert von Tanz und Theater ist Ilona Ottenbreit. In ihren teils großformatigen Arbeiten zeigt sie Bewegungsabläufe von Tänzern. Sie möchte in ihren Bildern zeigen wie Menschen sich verteilen, sich verschmelzen oder sich auf Zwangslagen lösen.

Hildegard Skowasch ist eines der Gründungsmitglieder des Dortmunder Künstlerhauses, lebt und arbeitet aber schon länger in Berlin. Sie zeigt figurative und abstrakte Elemente in ihren Installationen und anderen Arbeiten. Eine Faszination scheinen Münder auf die Künstlerin auszuüben. „Zähne sind natürliche Waffen“, so Skowasch. „Beim Lachen zeigt man die Zähne.“ Vielleicht kann man sich auch mit Zähnen aus so mancher Zwangslage befreien.

Mit der Spannung zwischen der Innen- und Außenwelt beschäftigt sich die Videoinstallation „Come to your Senses“ von Karin Kerkmann. Die Sinnesorgane sind in vier verschiedenen Monitoren zu sehen und alle in ungewöhnlicher Nahaufnahme.

Die Kunst der Augentäuscherei beherrscht die Pariser Künstlerin Dominique Ghesquiere. In ihrer Arbeit „Bios dormant“ (dt. Der schlafende Wald) präsentiert sie eine echte Efeupflanze. Doch der Efeu ist nicht mehr wiederzuerkennen. Er ist in seinem Wachstum gehemmt und wächst blattlos über zwei Etagen hinweg wie „im Schwitzkasten“.

Trotz seines Verstandes bringt sich der Mensch immer noch durch seine Entscheidungen in „Schwitzkästen“. Sei es im privaten Bereich oder auf globaler Ebene. Diese Widersprüchlichkeit behandelt Christian Loenhoff in seinen Arbeiten.

Die Videoarbeit „Outside Projection“ von Funda Özgünaydin behandelt das Thema Gentrifizierung. Das Video zeigt die Sprengung des Gebäudeturms der Goethe-Universität, die die Fachbereiche Pädagogik, Sozialwissenschaften und Psychologie beheimatete. Der Thinktank der „Frankfurter Schule“ musste einem Bau des Kapitalismus weichen.

Schwitzkästen – Ausweglosigkeiten und andere Zwangslagen
Künstlerhaus Dortmund
Sunderweg 1
Öffnungszeiten Donnerstag bis Sonntag 16 bis 19 Uhr




Künstlerische Zweierbeziehung

 

Die Arbeit von Frans van Tartwijk lautet "Dief", Acryl unf Wasserfarbe auf Papier auf Holz, 2011
Die Arbeit von Frans van Tartwijk lautet „Dief“, Acryl und Wasserfarbe auf Papier auf Holz, 2011

Es gibt einige berühmte Beispiele: Frida Kahlo und Diego Rivera, Paula Becker und Otto Modersohn. Manchmal gibt es Künstler auch im Doppelpack. Was passiert, wenn beide Partner künstlerisch aktiv sind? Inspiriert man sich gegenseitig? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es? Diesen Fragen geht die Ausstellung „Artist Sweethearts“ im Dortmunder Künstlerhaus nach, die seit dem 25. April läuft und bis zum 14. Juni 2015 zu sehen ist. Elf Künstlerpaare stellen ihre Werke aus.

„Es durften keine Gemeinschaftsarbeiten dabei sein“, erklärte Kurator Cornelius Grau, „ansonsten war die Ausschreibung relativ frei gehalten. Grau interessierte die Frage:Wie arbeiten Paare zu- oder miteinander? Die elf ausgewählten Paare bieten den Zuschauern die Möglichkeit, sich selbst auf die Suche nach einer Antwort zu begeben. Laut Aussage von Grau hat sich kein homosexuelles Paar gemeldet. Dass Künstlerbeziehungen auch von temporärer Natur sein können, zeigte sich darin, dass sich ein Paar während der Vorbereitung zur Ausstellung getrennt hatte.

Im großen Raum im Erdgeschoss haben zwei Paare ihren Platz gefunden. Wobei die Videoarbeit von Susanne Kutter bereits im Treppenhaus zu sehen ist. Hier geht es ihr um die Zerstörung von Idylle. In ihrer Arbeit „I will kill you anyway“ von 2015 verwandelt sie eine harmlose Neonleuchtschrift wie sie zu Werbezwecken gebraucht wird, in eine tödliche Botschaft. Ihr Freund, Markus Willeke, malt Bilder in unterschiedlichen Formaten, aber immer direkt, ohne Korrekturmöglichkeiten.

Daneben sind Werke von Torben Laib und Madelaine Christin Leroy aus Kiel zu sehen. Laib hat eine Klanginstalltion (Reflex (Wo ist das Mikro versteckt?) von 2105 die mit knisternden Aluminumschnipseln arbeitet, Leroy verwandelt Fahrradschläuche in eine Installation, die in den Raum greift. Dabei verwandelt sie das Material, so dass etwas Neues entsteht.

Auch ein Paar aus den Niederlanden ist dabei. Guda Koster schafft durch ihre Arbeit mit Formen und Mustern neue Sehgewohnheiten in ihren Installationen, Photographien und Skulpturen. Frans van Tartwijk hingegen setzt seinen Fokus auf die eher peinlichen Momente im Leben. Betrunkene, tanzende Nackte malt er mit schnellem Pinselstrich.

Susanne Maurer, die auch in einer Einzelausstellung in der Galerie ART-Isotope zu sehen ist, zeigt ihre Landschaftsbilder, während ihr Partner Marc Taschowsky eine Art abstrakter Portraits malt.

Im selben Raum zeigen Michel Aniol und Meike Kuhnert ihre Arbeiten. Aniol präsentiert mit „Draft for an Okziriental Lounge“ eine Installation, die die Entstehung einer neuen Weltkultur durch die Globalisierung zum Thema hat. Kuhnert benutzt für ihre Malerei alltägliche Stoffe, die sie auf Keilriemen spannt und als Malfläche benutzt.

Auch im Keller gibt es etwas zu sehen und zu hören. Mandy Krebs und Marko Schiefelbein zeigen Videoarbeiten.

Die Künstlerpärchen sind:

Michel Aniol und Meike Kuhnert

Pascal Aperdannier und Anne Paschvoß

Klaus Erich Dietl und Stephanie Müller

Guda Koster und Frans van Tartwijk

Mandy Krebs und Marko Schiefelbein

Susanne Kutter und Markus Willeke

Torben Laib und Madeleine Christin Leroy

Katharina Maderthaner und Christian Schreckenberger

Susanne Maurer und Marc Taschowsky

Kihyu Park und Florian Rosier




Ein anderer Blick auf die Realität

Wiebke Bartsch, Meer, 2010, Inswtallation, 300x150x200 cm
Wiebke Bartsch, Meer, 2010, Inswtallation, 300x150x200 cm

Was ist Wirklichkeit? Was ist Realität? Man kann sich den Fragen aus naturwissenschaftlicher oder theologischer Sicht stellen? Oder aber aus der künstlerischen Warte betrachten. Das tut die Ausstellung „wirklich.wirklich. Spielarten der Realität“ im Künstlerhaus Dortmund. Sieben Künstlerinnen und Künstler zeigen vom 07. März bis zum 12. April Filme, Fotografien, Malerei und Skulpturen. Die Vernissage ist am Freitag, den 07. März um 20 Uhr.

Wiebke Bartsch aus Münster zeigt eine Installation, die aus einer Art Traum zu entspringen scheint. Eine (Meerjung-)Frau liegt am Boden und über ihr schwimmen Haie und Delphine. Die Tiere erinnern an Plüschtiere durch ihre weiche Oberfläche. Doch die Arbeit von Bartsch hat auch einen düsteren Hintergrund, denn sie will uns die Abgründe des Alltags zeigen.

Rachel Granofsky aus Boston erschafft Räume, die scheinbar für die Kamera geschaffen wurden. Denn die Perspektive ist sehr wichtig für einen Fotografen. Durch eine Verengung des Ausschnittes wird der Fokus wie ein Brennglas auf den gewählten Ausschnitt gelegt.

Ebenfalls aus Münster stammt Gertrud Neuhaus, die sich im Künstlerhaus mittels einer Installation „häuslich“ eingerichtet hat. Sie arbeitet mit Material, das sie findet, sei es Möbel, Gegenstände oder Waren. Ihre Rauminstallationen sind begehbare Bilder.

Eliane Paulino lebt und arbeitet in Düsseldorf, stammt aber aus Brasilien. In ihren Fotografien arbeitet sie mit einem speziellen Material: Kunststoff, der in PET-Flaschen enthalten ist. Das Material wird von ihr bearbeitet und geformt und bekommt so eine ganz neue Ästhetik, die Paulino mit inszenierter Fotografie in Szene setzt.

Evariste Richer aus Paris thematisiert Instrumente, die die Welt vermessen wie ein Maßband, eine Wasserwaage oder das Urmeter. Durch Verfremdung, beispielsweise ist die Wasserwaage mit Schweröl gefüllt und ist daher unbrauchbar, setzt der Künstler den künstlerischen Blick dem wissenschaftlichen entgegen.

Auch Filmemacher Stephan Sachs aus Kiel setzt in seinem Film „Translating the blue“ der wissenschaftlichen Sprache die Sprache der Poesie entgegen. Wo Wissenschaftler Zahlenkolonnen auswerten und so zu Ergebnissen kommen, setzt Schach auf die Sprache der Farben.

Shadman Shahid aus Dhaka setzt auf die Realitäten noch eine Art metaphysische Ebene drauf. Seine Fotografien wirken, als ob Shahid Geister und Gespenster fotografiert habe.

Künstlerhaus Dortmund

Sunderweg 1

44147 Dortmund

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr.




Zwischen Kuscheltier und Nutzvieh

Sebastian Meschenmoser zeigt in seinen Arbeiten eine fiktive Welt, in der Krieg zwischen Menschen und Tieren herrscht.
Sebastian Meschenmoser zeigt in seinen Arbeiten eine fiktive Welt, in der Krieg zwischen Menschen und Tieren herrscht.

Nicht nur das Museum Ostwall mit ihrer „Arche Noah“ Ausstellung, auch das Künstlerhaus Dortmund stellt mit „I wanna be your dog“ die Beziehung zwischen Mensch und Tier in der Kunst in den Mittelpunkt. Die Ausstellung läuft vom 17. Januar bis zum 22. Februar 2015 und wurde kuratiert von Barbara Koch und Marco Wittkowski.

Der Song „ I wanna be your dog“ von den „Stooges“ besingt die Entfremdung von Mensch und Arbeitswelt. In vielen Positionen der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler geht es es um die Entfremdung zwischen Mensch und Tier, die entweder als Kuscheltier überhöht werden oder als Nutztier massenhaft in den Schlachthöfen verenden oder in Tierversuchen ihr Leben lassen müssen.

Mit utopischen Sujets arbeiten Hartmut Kiewert und Sebastian Meschenmoser. In ihrer Utopie haben sich die Tiere zu eigenständigen Individuen entwickelt. Bei Meschenmoser führen sie – ähnlich wie bei „Planet der Affen“ – sogar Krieg gegen die Menschen. Meschenmosers Bilder haben eine kitschig-romantische Anmutung eines Karl Mays Buches, während es bei Kiewerts Bildern eher um die Individualisierung des ehemaligen Nutztieres geht.

Dass das Verhältnis Mensch-Tier nicht immer spannungsbehaftet sein muss, zeigen beispielsweise die Arbeiten von Etta Gerdes. Ihre Fotografien zeigen Pferde in einer arkadischen Landschaft. Durch die Ausschnitte die sie wählt, scheint das Leben in der unendlichen Weite für die Tiere wie ein Paradies zu sein.

Auch auf eine ästhetische Weise geht Arno Schidlowski mit dem Thema „Mensch-Tier“ um, seine analogen Fotografien von Tieren sind überwiegend mit Restlicht gemacht und geben so ein schemenhaftes Bild von Tier und Landschaft.

Auch Yvonne Diefenbach arbeitet analog, aber ihre Arbeiten sind sogenannte Chemografien. Sie benutzt Fotopapier und Chemikalien, doch um ihre Bilder entstehen zu lassen, benutzt sie Stempel. Dadurch entstehen oft surreale Kompositionen, die durch die Chemikalien verändert wurden.

Dóra Zambó präsentiert Tiere aus Stoff ins Lebensgröße, die wie tot auf dem Boden liegen. Hier wird wieder auf die Extreme Kuscheltier und Nutztier hingewiesen. Ihre Stoffhühner sehen kuschelig aus wie Steiff-Tiere, sind aber durch ihre Position erkennbar „schlachtfertig“ aufgereiht.

Afke Golsteijn und Floris Bakker benutzen tierische Materialien, die sie vom Präparator bekommen. Ihre Objekte benutzen das Memento Mori- Motiv und zeigen die Beziehung von Tod und Leben. Beeindruckend ist vor allem ihr Objekt im ersten Stock des Künstlerhauses: Ein Kalb wird in einen Strudel von Kuhfellen gezogen. Es scheint sich verzweifelt zu wehren, kann aber dem Schicksal nicht entkommen.

Insgesamt sind elf Positionen von 14 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen. Mit dabei sind: Karin Brosa, Yvonne Diefenbach, Etta Gerdes, Afke Golsteijn/Floris Bakker, Dietmar Hippler, Anne-Louise Hoffmann, Hartmut Kiewert, Sebastian Meschenmoser, Arno Schidlowski, Martin G. Schmid und Dóra Zambó.

Das Künstlerhaus (Sunderweg 1) ist von Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr geöffnet.




Zeitgenössische Kunst aus Deutschland und der Türkei

"Wahlpflicht" von Özgur Demirci.
„Wahlpflicht“ von Özgur Demirci.

Der Ausstellungstitel „31 Kilo“ ruft zunächst Stirnrunzeln hervor. Was ist damit gemeint? Das Höchstgewicht für das Gepäck beim Flug in die Türkei? Damit liegt man schon fast richtig, denn 31 Kilo ist das Höchstgewicht eines Paketes, dass die Deutsche Post in die Türkei schickt. Acht Künstlerinnen und Künstler aus den beiden Ländern setzen sich im Künstlerhaus Dortmund (Sunderweg 1) mit dem Thema des Raumes und der Reduktion auseinander. Das Künstlerhaus wird auch zu einem Labor, in dem Ideen ausprobiert werden können. Die Ausstellung geht vom 01. November bis zum 21. Dezember 2014.
Wie von den früheren Ausstellungen im Künstlerhaus zu erwarten, werden sehr moderne Arbeiten junger Künstlerinnen und Künstler präsentiert. Von Video über Fotografie bis hin zu Installationen sind viele Positionen zu vertreten. Von allen ausgestellten Arbeiten vermittelt „Wahlpflicht“ von Özgür Demirci eine politische Dimension. Die Besucher sind aufgefordert, einen Wahlschein in die Wahlurne zu werfen, wobei sie die Frage „Wurden Sie schon einmal zu einer Entscheidung gezwungen“ beantworten sollen.

Ansonsten setzen sich die Werke der acht Künstlerinnen und Künstler mit den,beiden Räumen Istanbul und Dortmund auseinander. So hat David Kroell eine Gipskartonwand von Istanbul nach Dortmund transportiert, wobei die Spuren des Transportes zu sehen sind. Daniel Burkhardt präsentiert Detailaufnahmen des Dortmunder Stadtraumes, die sich mit der Hilfe eines Projektors zu einem großen Bild zusammenfügen. Can Kurucu bringt Istanbul nach Dortmund und zwar mittels der Green-Box-Technik. Die Projektion der Objekte schafft eine Verbindung zwischen zwei Orten. Bei Uygar Demoğlu werden Luftballons in seiner Videoinstallation „Heymatlos“.

Patrick Presch stellt den sozialen Raum in den Mittelpunkt seiner Arbeit „boundaries crossed (part 2)“. Hier wird ein Foto aus Istanbul einem Foto aus Dortmund gegenübergestellt. Thema ist die Kommunikation zwischen Jugendlichen.

Symbolischen Charakter hat die Installation „WE“ von Sümer Sayın. Gummiseile zwischen dem W und E zeigen solch eine Spannung, dass selbst die Wand zerstört wurde.

Letztendlich lädt die Ausstellung zur Auseinandersetzung mit dem Thema Raum in unterschiedlichen Kontexten ein. Eine deutsch-türkische Gemeinschaftsausstellung jenseits folkloristischer oder migrantischer Stereotypen.

Die ausstellenden Künstler: Daniel Burkhardt, Özgür Demirci, Uygar Demoğlu, David Kroell, Can Kurucu, Daniela Löbbert, Patrick Presch und Sümer Sayın.




Visionen und Wunschträume für die Zukunft

Eines der Raumelemente aus Katinka Theis' Arbeit "Losgelöste Raumstruktur".
Eines der Raumelemente aus Katinka Theis‘ Arbeit „Losgelöste Raumstruktur“.

„Prognosen sind schwierig, vor allem ,wenn sie die Zukunft betreffen“, ein Satz, der unterschiedlichen Personen in den Mund gelegt wird. Aber er hat einen wahren Kern. Wie leben wir in naher oder ferner Zukunft, welche Gesellschaft wird es geben? Die Ausstellung „Utopisten & Weltenbauer“ im Künstlerhaus Dortmund präsentiert seit dem 29. August 2014die Visionen von zehn Künstlerinnen und Künstlern. Sie ist bis zum 05. Oktober zu sehen.

 

Verwirklicht Barack Obama den Traum von Martin Luther King? In der Arbeit „Yes, we dream“ führt die Videokünstlerin Lucie Biloshytskyy die berühmten zwei Aussagen „I have a dream“ (King) und „Yes, we can“ (Obama) gegeneinander. So entsteht ein fiktiver Dialog über zwei Bildschirme hinweg. Wir wissen aus heutiger Sicht, dass die Realität diese Utopien verändert hat. Einerseits ist es sicher ein Fortschritt, dass mit Obama ein Farbiger US-Präsident geworden ist, auf der anderen Seite zeigen die jüngsten Ereignisse von Ferguson, dass es dennoch ein weiter Weg ist.

 

Ein ungewöhnliches Projekt präsentiert Susanne Bosch mit „Die mobile Werkstatt“. Ausgehend von dem Gedanken an die Konsum- und Wegwerfgesellschaft, will Bosch den Sperrmüll mit Hilfe von Anwohnern in der Nordstadt in neue nutzbare Objekte umwandeln. Dafür entwarf sie eine mobile Werkstatt, die vor Ort in Funktion gehen kann.

 

Wie kann man das Sterben eines Dorfes aufhalten? Vielleicht mit Kunst. Die Künstlerin barbara caveng zog von April bis Oktober 2013 in ein Dorf an der polnischen Grenze. Mithilfe von partizipativen Kunstprojekten entstand ein neues Gemeinschaftsgefühl, das vorher unter der geografischen und wirtschaftlichen Lage sowie der Abwanderung der jungen Menschen stark gelitten hatte.

 

Der Film von Hörner/Antlfinger „La nouveau OMIZA“ beschäftigt sich mit der Mensch-Maschine-Kommunikation. Werden wir in Zukunft von Robotern gepflegt? Die Firma Honda arbeitet bereits seit den 80er Jahren eines humanoiden Roboters. In der Arbeit sehen wir den Versuch einer Kontaktaufnahme eines Menschen und eines Roboters, ebenso den Unterschied zwischen einem Klavierstück, dass von einem Menschen sowie von einer Software gespielt wird.

 

Eine narrative Arbeit ist die Visualisierung der dystopischen Geschichte „The Machine Stops“ von E.M. Forsters aus dem Jahre 1909. Christine Niehoff erzählt in dem Video die Geschichte einer künstlichen Welt unter der Erde, die von einer Maschine organisiert wird.

 

Ein sehr kontroverses Thema hat sich Felix Reichenbach ausgesucht. Der Grafiker entwickelte eine fiktive „FleischCard“, die in Zukunft den Fleischkonsum regeln soll. So etwas gab es bereits in Notzeiten und nannte sich „Fleischkarte“. Reichenbach entführt den Betrachter in eine Parallelwelt seiner Comicfiguren „die Niedlichen“, die in einer fiktiven Medienlandschaft das Pro und Contra der FleischCard durchdiskutieren.

 

Fliegen – ein ewiger Traum der Menschheit. Seit den Flugmaschinen ist er wahr geworden. Gaby Taplick setzt ihnen mit der Wandinstallation „gute reise“ eine Art Denkmal. Auf jeder der vergilbten Karteikarten an der Wand klebt eine Briefmarke mit einem „Flugzeugs“. Angefangen von Montgolfièren bis hin zu Propellermaschinen. Da die Briefmarken aus unterschiedlichsten Ländern stammen, ist es auch eine Form einer Reise um die Welt. Am Boden davor steht auf einem Stapel anderer Karten eine Art Propellergebilde, bereit abzuheben.

 

Die Arbeit „Losgelöste Raumstruktur“ von Katinka Theis erinnert an architektonische Gebilde: Angefangen von alten Kultstätten bis hin zu Strukturen von modernen Hochhäusern kann der Betrachter in den Elementen aus abgebrannten Feuerwerkskörpern erkennen.

 

Eine bemerkenswerte technische Apparatur hat Jan Vormann geschaffen. Sein „SLEM 4b“ hat die Aufgabe, eine Seifenblase haltbar zu machen. Die Seifenblase steht einerseits für ein fragiles Elemente, andererseits für ein perfektes Objekt. Die Seifenblase steht ebenfalls für Utopien und Visionen, die auf die Realität treffen und dadurch nicht mehr funktionieren, also zerplatzen.

 

Utopisten & Weltenbauer

Vom 30. Ausgust bis zum 05. Oktober 2014

 

Teilnehmende KünstlerInnen:

Lucy Biloshytskyy

Susanne Bosch

barbara caveng

Stefan Eichhorn

Hörner/Antlfinger

Christine Niehoff

Felix Reidenbach

Gaby Taplick

Katinka Theis

Jan Voormann

 

Künstlerhaus Dortmund

Sunderweg 1

44147 Dortmund

 

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag 16 bis 19 Uhr

 




Raum und Grenze in künstlerischer Darstellung

Die Rauminstallation Magnus Sönning, (2014, Holzlatten, Baufolie, Ventilatoren) ist in der Ausstellung "Zwitschern zwischen Zwischenräumen" im Künstlerhaus Dortmund zu sehen.
Die Rauminstallation Magnus Sönning, (2014, Holzlatten, Baufolie, Ventilatoren) ist in der Ausstellung „Zwitschern zwischen Zwischenräumen“ im Künstlerhaus Dortmund zu sehen.

Einen Zungenbrecher als Ausstellungstitel. „Zwitschern zwischen Zwischenräumen“ lädt vom 07. Juni bis zum 06. Juli ins Künstlerhaus Dortmund ein. Studenten und Alumni der Fachklasse von Prof. Monika Brandmeier aus Dresden präsentieren Arbeiten zum Thema „Grenzlinien“ über politische Sphären hinaus.

 

Eine kleine Auswahl der Arbeiten:

Grenzen sind fragil, nicht nur im politischen Sinn. Fabian Glass hat diese Fragilität auf die Spitze getrieben und in seiner Arbeit „Spannstück“ Holzleisten und ein Gummiband wurden miteinander kombiniert. Noch ist alles stabil, doch irgendwann wird das Gummiband seine Elastizität verlieren und das Gebilde in sich zusammenstürzen.

 

Anna Erdmann und Marit Wolters schränken die Wahrnehmung des Betrachters ein. In den Werken „fünfundsechzigfünfzig #2“ kann der Betrachter beispielsweise seinen Kopf in eine Art hohle Abzugshaube oder Kamin stecken und feststellen wie sich der Raum verändert.

 

Olga Grigorjewa visualisiert mit ihrer Skulptur „Plural trägt und es nie vergeht“ ein wenig das Sprichwort von „zwei Seiten einer Medaille“. Eine Seite wölbt sich mit allem was sie hat, während die andere Seite in der Sachlichkeit des Materials verharrt.

 

Eine unerreichbare Bank präsentiert Andreas Schliebenow in seinem Werk „Wohin“. Eine Bank lädt zum Sitzen ein, doch die Alufolie, die die Bank umgibt, darf nicht betreten werden. Wer also kein sehr guter Weitspringer ist, wird sich nie auf die Bank setzen können. Hier ist die Grenze auch gleichzeitig Barriere.

 

Kunst und Algorithmen verbindet Konstatin Kunath. Seine Klebebandarbeit basiert auf ein Zufallssystem. Erst werden die Regeln vorgegeben und dann wird gestartet. Kunath hat Einfluss auf die Parameter des Systems, aber nicht auf das Ergebnis.

 

Grenzen der Verständigung erforscht Soojung Kim in ihrem Video „andere Zunge“. Hier lesen Deutsche koreanische Gedichte in der Originalsprache vor, während Muttersprachlerinnen ihnen zuhören, ohne das sie es wissen.

 

Einen kompletten Raum nimmt die Arbeit von Magnus Sönning ein. Er entwickelte ein Belüftungssystem, dass mittels Ventilatoren und unterschiedlichen Kanalmodulen die Luft innerhalb des Raumes verlagert.

 

Lisa Pahlke verwandelt eine Skulptur in ein Bild. Mit „Spurensuche“ verarbeitet sie ein Holzmodell, das speziell für das Künstlerhaus entwickelt wurde. Zu einem Bild wieder zusammengefügt, das nur noch Spuren des ursprünglichen Einfalls aufwies.

 

Mit unsichtbaren Grenzen beschäftigt sich das Video von Maria Schwerdtner „Von Falksovce nach Dubravka“. Obwohl die Dörfer nur drei km voneinander entfernt liegen, gibt es kaum Kontakte untereinander. In einem Dokumentarfilm sollte Schwerdtner mehr über diese „Grenze“ wissen.

 

Alle Künstlerinnen und Künstler: Julia Boswank, Lisbeth Daecke, Anna Erdmann/Marit Wolters, Fabian Glass, Olga Grigorjewa, Theo Huber, Soojung Kim, Konstatin Kunath, Georg Lisek, Stephanie Meier, Paul Melzer, Lisa Pahlke, Charlotte Perrin, Andreas Schliebenow, Maria Schwerdtner und Magnus Sönning.

 

 

Zwitschern zwischen Zwischenräumen

07. Juni bis 06. Juli 2014

 

Künstlerhaus Dortmund

Sunderweg 1

44147 Dortmund

www.kh-do.de

 

Öffnungszeiten Donnerstag bis Sonntag 16 bis 19 Uhr