Klare Kante – Landeskunstausstellung im Dortmunder U

Bis zum 08. Januar 2023 zeigt das Museum Ostwall im Dortmunder U unter dem Titel „Klare Kante“ 127 Werke aller neun Bezirksverbände des Landesverbandes NRW des Bundesverbandes Bildender Künstler. Insgesamt waren 1.600 Künstler*innen eingeladen, Werke einzureichen.



Leicht gemacht haben es sich die Organisatoren aus dem BBK Westfalen e.V., vertreten durch den Vorstand Brigitte Bailer (Vorsitzende), Anette Göke (2. Vorsitzende) und Christoph Mandera (Geschäftsführer), nicht. In mühevoller Arbeit wurden die Einsendungen anonymisiert, denn es war wichtig, dass die Arbeit entscheiden soll und nicht der Name. Danach entschied eine Jury aus 46 Arbeiten und wählte die entscheidenden 127 aus.

Das Ausstellungskonzept stammt von der Kuratorin Dr. Natalie Gutgesell. Sie teilte die Werke in sechs Themenfelder ein. Beeindruckend hier ist beispielsweise der Bereich mit dem Motto „Wir lassen es uns gutgehen“. Dass das ironisch gemeint ist, wird sofort deutlich. Beispielsweise hängt im Raum ein riesiges Kleid, bestehend aus Kassenzetteln aus dem Ahrtal, erstellt von Eva Vahjen. Dass unsere Maßlosigkeit auch fatale Folgen haben wird, zeigt die Arbeit von Anne Thoss und Elke Seppmann, die eine Speisetafel mit „speziellen Gerichten“ wie „Gleichgültigkeit über Solidarität“ angerichtet haben. „Nein, eure Suppe ess ich nicht“, lautet der Titel.

Neben Umweltzerstörung haben die Künstler*innen weitere aktuelle politische Themen aufgegriffen wie den Zypernkonflikt, die Proteste in Hongkong und natürlich auch den Ukrainekrieg.

Die sechs Leitthemen lauten „Es geht alles seinen Gang“, „Wir lassen es uns gutgehen“, „Ihr könnt doch auch mal was tun“, „Ich setze ein Zeichen“, „Sie sprechen sich aus“ und „Du hast auch eine Stimme“

Zur Ausstellung erscheint Mitte Dezember ein umfangreicher farbiger Katalog mit einleitenden Texten zu den Kapiteln der Ausstellung und den künstlerischen Intentionen und Aussagen.
Künftig will der BBK Westfalen die Landeskunstausstellung in NRW im 5-jährigen Rhythmus etablieren.
Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit dem 1953 gegründeten BBK Westfalen e.V. als Initiator, Antragsteller und Ideengeber. Sie wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Einige der Dortmunder Künstler*innen sind auch mit Arbeiten in der Ausstellung „ten years after“ in der BIG gallery vertreten. Ein Besuch beider Ausstellungen ist auf jeden Fall zu empfehlen.




BBK Ruhrgebiet zeigt Kante

Alle 4 Jahre zeigen
„zeitgleich“ zahlreiche BBK- Verbände eine gemeinsame
Ausstellung von zeitgenössischer Kunst. In diesem Jahr ist das
Leitmotiv *Postdigital -von A nach B*. Gibt es überhaupt noch eine
klar wahrnehmbare Unterscheidung zwischen Digitalem und Analogem?

 Der BBK
Ruhrgebiet hat das Thema etwas variiert und präsentiert bis zum
3. November zu dem Thema „Kante zeigen“ die Exponate
von 22 teilnehmenden Künstlern in der BIG gallery Dortmund.

Karin Jessen hat sich mit dem mit der Überschneidung zwischen Digitalem und Analogen beschäftigt. Ihr Beitrag zur Ausstellung ist eine Serie von 16 kleinen Radierungen, Variationen des Leitmotivs *Postdigital*. Hierzu hat sie alte, ausgemusterte CD-Silberlinge mit dem Radiergriffel bearbeitet, Ideen und Empfindungen hineingekratzt, die Disketten mit Tiefdruckfarbe eingerieben und anschließend damit auf spezielles Tiefdruckpapier gedruckt.

22 Künstlerinnen und Künstler zeigten "klare Kante". Links sind drei Arbeiten von Peter Kenter zu sehen, das rechte Bild stammt von Karla Christoph.
22 Künstlerinnen und Künstler zeigten „klare Kante“. Links sind drei Arbeiten von Peter Kenter zu sehen, das rechte Bild stammt von Karla Christoph.

Andere Künstlerinnen
und Künstler haben sich auf das Motto „Kante zeigen“
konzentriert. Das Zeigen einer „klaren Kante“ ist dabei
häufig auch mit mutigem Formulieren – vielleicht sogar Handeln –
gedanklich verbunden. Kein Wunder, dass Greta Thunberg auch auf einer
Arbeit zu finden ist. Wortwörtlich genommen können „Kanten
zeigende/ aufweisende“ Objekte, Installationen oder Skulpturen,
aber auch Malerei und Fotografie eine mögliche künstlerische
Umsetzung des Themas sein. So sind in der Ausstellung einige Arbeiten
vertreten, die Kanten und Linien stark betonen, beispielsweise das
Gemälde von Antica Karacic, dass seine Kanten dadurch zeigte, dass
es in drei Teile als Triptychon an der Wand hing. Der „Hanns“ von
Karla Christoph hat auch eine unangenehme Begegnung mit einer Kante,
denn er ins ein „Hanns-guck-in-die-Luft“ und wird bald böse
stürzen.

 BIG gallery,    Rheinische Str. 1,       44137 Dortmund

Dauer
der Ausstellung:                     
  06.10. – 03.11.2019

Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 8.00 -19.00 Uhr,  So: 14.00 -17.00 Uhr

Eintritt
frei